Heute biologisch blonder Wecker um kurz vor sieben erst, denn heute ist Laufpause. Konnte gar nicht einschlafen, nach Michael Manns Collateral. Es war nicht der Film der mich wach hielt, auch kein Grübeln es war so als wolle mein Gehirn noch nicht in den Ruhzustand schalten.
Ich wusste schon, dass meine Bemerkung über Männer und Frauen hier wieder an die Biologismus-Debatte vergangener Tage erinnern würde und irgend wie finde ich es lustig, das darauf in fast pavlowscher Art reagiert wird. Einen Moment lang war ich fast verärgert über den Jane Austin-Rat, schmunzelte dann jedoch in mich hinein. „andere Welt“, dachte ich mir und klar weiß ich auch warum ich hier bin, hier mit schreiben darf.
Glaube ich daran? Aber ja! Ich glaube an die Verfasstheit des Menschen, daran das man nicht alleine entscheidet, dass es immer viele Gründe gibt fürs Handeln und viele davon in der Natur des Menschen zu suchen sind. Wenn ich der Sache nach gehe, weiß ich recht genau warum B. der Vater meiner Kinder ist, warum er der Mann ist, den ich viele Jahre lang brauchte, weiß wie tief mein eigenes väterliches Trauma geht.
Was mir erst im Nachgang auffiel und eigentlich vor allem durch Diadorims Kommentar, war wie viele doch durchs Raster Fallen. Klar meine ich nicht absolut jede Person die man trifft wird gescannt, aber alle die wenigstens in der Alterspanne liegen. Wie sagte mein Freund Z. zu mir „Jeder hat seinen Kink“. Die meisten, fallen durchs Raster, werden geprüft und verworfen. Dann aber, liebe Diadorim, dann wird es erst spannend. Da setzt ein worauf Sie immer hinaus wollen. Den gegenüber zu lösen von dem was der natürlich Trieb ist, das wofür, seien wir doch ehrlich, wir nur auf der Welt sind, das worum sich die Welt dreht. Sex.
(ja, ja ich weiß schon da schaut die Bloodhound gang um die Ecke:” you and me are nothing but marmals, let’s do it like they do on the discovery chanel”).
Meine kleine, zugegebener Maßen, nicht repräsentative Umfrage ergab immerhin den Ausspruch:“ aber natürlich ist das so, jeder wird auf Fickbarkeit geprüft, jeder der zu mindest vom Alter passend wäre, wer das bestreitet, der lügt“.
Ich bin nicht der Typ für’s aushalten. Eher definiere ich selber das Ende oder breche zu neuen Ufern auf, Bargfelde hin oder her, hier passt Gilead viel besser ins Bild.
Heute wiederum ein Kinderarzttermin, viel mehr ein Entwicklungsgespräch. Die Psychiaterin, eine blonde Frau, still, doch selbstbewusst, konnte zuhören, stellte Fragen, war mir erst sehr unsympathisch, dann gingen wir beide einen Schritt auf einander zu und brachen das Eis. Wir waren uns insgeheim einig, wichtiger als Stutenbeißerei war in diesem Moment das Kind, meine Sohn.
14:33 Uhr den Jungen vom Fussballcamp holen, auf dem Spielplatz in der prallen Sonne sitzen und mich bekochen lassen…