Den fünf Uhr Wecker ausgeschaltet und liegen geblieben. Meine Beine waren nach dem gestrigen Power-Lauf so schwer, die lasse ich heut ruhen, dann kann ich mich morgen noch mal steigern.
Gestern klebte Isarael noch ein Pflaster auf meine wunde Seele, ließ mich per Handy das Meeresrauschen hören und ich konnte sagen was mich bedrückte, er hatte eine Ohr, verstand sofort, das alleine tat gut. Schon als gestern der Muskelkater, dieser lustige Schmerz, einsetzte begann sich mein innerer Himmel auf zu klaren. Wiederum ist es Schmerz der mir Klarheit schafft. Neulich schon das Bedürfnis danach, aber in einer ganz anderen, strengen Form. Es sind diese Tage geprägt von einem Ungefühl für mich selbst. Freunde die mich nach dieser langen Zeit wieder sehen, sagen ich sähe blenden aus. Ich habe gar kein Gefühl für mich. B. sagt schon ich entwickelte eine Körperschemastörung, ich sei zu streng mit mir. Wie immer. Hielte meine Pausen nicht ein. Ich brauche diese Spannung, immer. Ist sie nicht da, falle ich ins Bodenlose.
Heute werde ich abermals zum versuchen Bahnfahrkarten zu kaufen, nachdem man mir bei der Bahn auch telefonisch nicht weiter helfen konnte, oder wollte. Bin gespannt ob ich am Schalter die Verbindung zum dem Preis bekomme wie ich sie im Internet finde. Eigentlich fahre ich gerne Bahn, auch wenn die vielen Menschen für mich schwierig sind.
Außerdem weiter Kartons leeren. Wo sind die Müllsäcke, ich schmeiße einfach alles weg. Bereinigung schein immer noch das Motto zu sein. Auch körperlich. Mit jedem Lauf lasse ich ein Stück altes Leben hinter mir. Ich verändere mich so sehr, dass Freunde mich nicht wieder erkennen. Macht mir das Angst? Nein. Ich bin gespannt wie ich sein werde, wenn ich meinen Zufriedenheitsgrad erreicht habe. Freier, hoffe ich.
„Freedom is just an other word for nothing left to lose“ sang Janis Joplin. So kann man es auch sehen, ich finde Freiheit bekommt man geschenkt und man muss sie sich nehmen.
10:34 Uhr, mit welchem Karton fange ich an?