Arbeits- und Kurzreisejournal. Montag, der 17. August 2009.

17.20 Uhr:
[ICE FFM-Berlin. Rückfahrt.]
Ein dreistöckiges Bad Schwalbacher Haus voller Kunst; es gab Sangria nach B-eigenem Rezept, kopfschmerzfrei, vollkommen wie die Speisen, die gerecht wurden. Neben den persönlichen Freunden, darunter manch eine Honoratiorin, manch Honoratior, eine junge weißrussische Dichterin, ansonsten Regisseure, Schauspieler, Ärzte und, eh, Juristen; auch Do war da, sowieso; als besondere Note hatte DB eine Stripteasetänzerin eingeladen, aber nicht als solche – oder zwar doch als solche, aber, sozusagen, privat; und privat mochte sie Dichterin sein; völlig bekleidet legte sie mir einen Text vor, und sie blieb auch bekleidet; außerdem, um 24 Uhr, als die Geburtstagsstunde eigentlich schlug, waren wir nur noch zu viert oder fünft, zusammen mit dem Gabentisch, der aufquoll von Gaben, zusammen mit all der Kunst, den Büsten, den Gemälden, den Kuriosa, den Tausenden Büchern, Teppichen, dem Klavier, den Geschirren, dem Garten am Hang… wir plauderten bis gegen zwei Uhr nachts, dann gingen wir, jeder auf sein Zimmer schlafen.
Morgens entschloß ich mich, noch den Tag über zu bleiben, erst nachmittags nach Berlin zurückzureisen und dann, direkt vom Bahnhof aus, in >>>> die Bar zu fahren, um dort nach so langer Zeit wieder den Profi zu treffen; allerdings werde ich ihm meine Ankunftszeit (21.08 Uhr) am Hauptbahnhof eventuell nicht mehr mitteilen können, auch nicht, daß ich einfach ab 21.30 Uhr in der Bar auf ihn warten würde – denn mein Mobilchen läßt den Akku hängen, schlaffgemacht und kein Erotikon, das es aufrichten würde, mit auf das Reislein genommen… aber vielleicht liest der Profi ja zufällig dieses mein neues Arbeitsjournal.

In der elektronischen Post Nachricht wegen Finnland; ich kam aber noch nicht dazu, meine reale Post abzuholen, worin die Flugtickets warten sollten. „Ja, sind angekommen“ kann ich deshalb noch nicht zurückmailen.

Das Reisejournal vom Golfo ist auch noch nicht übertragen; während der Fahrt jetzt will ich die letzten Seiten Murakami auslesen, Tanz mit dem Schafsmann, über das Buch habe ich mich in dem handschriftlich geführten Reisejournal geäußert, das, eben, noch nicht in Datei übertragen ist. Unterm Strich jedenfalls: Ich bin auf der Reise nicht ein einziges Mal im Internet gewesen, und es hat keine Sekunde gegeben, in der ich es vermißt hätte. Nun freilich muß sich einiges wieder drehen, und vor Helsinki ist auf jeden Fall noch der Maderna-Text für die Sonntagszeitung zu schreiben; im übrigen liegt von der Napolireise noch alles mögliche quer durch die Arbeitswohnung verstreut und muß „gerichtet“ werden. Mein Bub, unterdessen, ist bereits auf seiner nächsten Ferienwoche unterwegs: Kanu- und Segellager bei Berlin, zusammen mit einem Freund.

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