Dienstag 25. August 2009

„In zehn Jahren wirst du 47 sein, da geht noch viel“ sagte mir S.. Das ließ mich sehr nachdenklich werden. Nicht dass es nur dieser Ausspruch war, der mich aufrüttelte, es geht schon ein ganze Weile so, dass ich merke ich muss zu mir zurück finden, habe diesen Weg schon eingeschlagen, aber es sieht ganz anders aus als früher. Es gibt gute und schlechte Tage, solche an denen ich mich vollständig fühle, ganz bei mir, und andere, an denen ich völlig im Nebel der Unklarheit verschwinde. Ich habe noch keinen Mechanismus gefunden, mich dann da raus zu kämpfen.
Die letzten zwei Jahre haben so viel in meinem Leben an den rechten Platz gerückt und waren gleichzeitig eine solche Grenzerfahrung und so anstrengend, dass ich über das gelungene Durchwandern dieses Tals dermaßen froh bin, dass ich die Erschöpfung meistens gar nicht spüre. Sie macht sich aber bemerkbar. Ich knirsche mit den Zähnen, derart, dass mir morgens die Kiefergelenke weh tun. Lange, auch gute Gespräche erschöpfen mich. Außergewöhnliche Ereignisse gehen mir lange, sehr lange nach. Ich suche Kraft und stoße immer wieder auf meine Kraftlosigkeit, wie nah ich am Wasser gebaut bin und wie dünn das Eis ist, auf dem ich tanze. Dieser Zustand gefällt mir nicht, aber ich habe so eine Ahnung, dass sich das erst ganz langsam regenerieren wird. Dass ich einen Plan brauche.

15:41 Uhr Zeit meine Tochter abzuholen und auf den Spielplatz zu gehen.