Heute nur lockeres Traben um die Bahn, dafür brauchte ich dann auch dreißig Minuten, aber nach meiner Fahradtour gestern, wollte ich meinem Körper auch nur die Richtung vorgeben, weg vom Fett hin zum Muskelaufbau. Eigentlich war es mir um zehn Uhr auch schon zu warm und zu viele Leute waren auch auf der Bahn, ich schätze meine Runden um sechs Uhr morgens viel mehr, aber das ist aus verschiednen Gründen momentan nicht machbar.
Ich brauchte lange bis sich mein Geist endlich beruhigte, sich wie ein Blei senkte, in meinen Körper, sich den Rhythmus vorgeben ließ und ich nur noch Körper war. Nur noch Körper ist ein Zustand den ich momentan über alle Maßen schätze. Gestern nach dem Sport jagte mich I. noch über viele Hürden, jedes Mal in anderem Tempo und ich nahm sie alle, es hätten auch noch mehr kommen mögen, aber an der letzen, die die mir die wichtigste ist, scheiterte ich. Scheiterten wir.
Unterdessen ist mir klar, warum ich neulich das auberginefarbene Tonpapier kaufte. Es war ein Zwischenschritt. Ein Bild im Magazin der Süddeutschen machte es mir ganz deutlich. Himmel ist es. Dieses Blau oder Grau diese Wolken. Er fasziniert mich hier und jetzt mehr denn je und ich werde damit arbeiten müssen, ich fühle dieses Ziehen. Anadyomene hat das offensichtlich schon vor mir erkannt, als Sie mir den Himmel über Berlin schenkte. Danke.
Wenn ich mich verausgabe, es schaffe die Spannung zu halten, dann komme ich nicht mehr in diese Zustände des Starrens, der tiefen Trauer, der Verzweiflung in dem die Tränen unkontrollierbar werden. Dann muss ich nicht durch den Canyon.
I. sagt, eigentlich müsste ich schon da durch, aber um sich elendig zu fühlen ist momentan die Situation nicht. Oder ich falle als viertes Rad am Wagen aus, das wirft dann nicht nur mich aus der Bahn. So mache ich weiter und weiß doch es ist nicht der gesündeste Weg, trotz Sport. Ich habe einen Platz zum Weinen bekommen heute, das war eines der tollsten Geschenke die ich je bekommen habe.
So viel Neues will ich anfangen, steht da an der Schwelle, einiges klopft schon ungeduldig an die Tür. Wartet noch will ich rufen, ich bin noch nicht so weit.
Ich lese bei T. über das Aufgeben der sicheren Seite. Die Seite kenne ich. Auf der habe ich auch lange gestanden. Auf der stehe ich in gewisser weis immer noch, aber jetzt weiß ich das es diese Linie gibt und ich überschreite sie, immer öfter.
Ich denke über L. nach der zu C. sagte: aber sicher kannst Du etwas daran machen dass Du verliebt bist. Er meint man könne das einfach so aus sich raus schneiden, nun vielleicht kann man das mit 54, aber mit 34 nicht? Ich glaube mit dem Alter hat das nichts zu tun.
12:44 ein Anruf kam, ich muss los.