Sechster Tag vor den Iden. Dies comitialis. Spiele.
Der Vermieter scheint sich tatsächlich hier unter mir einnisten zu wollen. Arbeiten gab es heute auch keine mehr. Also nicht mehr Lecco? Nach seiner Steuernummer zu urteilen, die ja auch das Geburtsjahr wiedergibt, ist er tatsächlich altenteil-anfällig. Und nun zurück ins Heimatdorf (mir gar nicht so fremd dieser Gedanke… bzw. dieses Gedankenspiel). Als ich vom Städtchen zurückkam (G.L.yx-Versuchung und was sonst noch an Kleinigkeiten fehlte), ging der hiesige Tabakhändler (den ich nur selten aufsuche, und meist sitzt sowieso leibesfüllig sein Sohn hinterm Ladentisch (nunmehr abgetrennt von der Bar, die er auch betrieb noch vor einem Jahr, mit all den kleinen Mussolinis hoch oben über den Regalen)) schnurstracks mich etwas distanziert zurückgrüßend auf die Klingel zur Wohnung unter mir zu (separater Eingang gleich neben den Garagen, denn meine Wohnung darüber hat den Eingang von der anderen Seite und ist zur Straße hin ebenerdig, zur anderen Seite hin erster Stock). Und hörte sie dann ein Weilchen schwätzen. Gelauscht habe ich nicht. Weiß also nicht, worum es ging. Man wird sich halt kennen. Deprimiert hat mich heute das Verzichten-Müssen auf Manches. Also auch auf die Romfahrt. Und selbst ein billiges Hotel liegt derzeit nicht drin. Was arbeitsmäßig passiert, passiert auch nur, um in mir das Gefühl aufrechtzuerhalten, in der Hinsicht noch eine Präsenz zu sein… Tatsächlich heute mal Salz auf die Tomate gestreut. Sonst eß’ ich die so. Und: ein weißes Etwas kriecht den Soratte hinauf. Eine Tomate wäre in der Entfernung nicht zu erkennen. Die Lärche im Vordergrund haspelt mit den Armen und die Kiefern links er-lauben sich schmunkelnd. Fehlt nur noch, daß sie nickt. e il glicine è l’angoscia – Michele Mari, Cento poesie d’amore a Ladyhawke. Und die Gladiolen?