A.D. IV Non. Oct. Anno 2762 a.u.c.

Vierter Tag vor den Nonen. Dies comitialis. Am Morgen geht der Fuhrmann auf. Die Jungfrau hört auf unterzugehen, manchmal bringt das schlechtes Wetter mit sich (Columella).
Der Wunsch immer, die Redensarten des Grüßens zu korrigieren, wie um fünf Uhr nachmittags im Weinkeller: „Einen schönen Tag.“ „Und ich Ihnen einen schönen Abend.“ Neugierig die Augen des Mädchens vor ihrem bunten Schulheft: „Ciao.“ „Ciao.“ Durchs Städtchen (Unterstadt) fahrend Gestalten, zu denen ich eine Warenbeziehung unterhalte, spazierengehend mit Frau und Kind (jedenfalls der eine, der mir immer ein bißchen mongoloid vorkommt, der Kleine mit dem dicken Bauch und dem etwas watschelnden Gang). Kurz um drehte sich einer aus dem Friseurladen, der scheinbar nur dafür zuständig ist, den Kunden den Kragen herunterzuklappen, die Papierkrause und den Plastikumhang umzulegen. Manchmal macht er auch den Grobschnitt mit der Maschine, bevor der Chef den Rest macht. Und überall schon Werbung für Olivenerntegeräte: landwirtschaftlich grün angestrichene Greifarme und Baumschüttler. Ideales Wetter: sonnig und nicht zu warm. Nichts sonst, außer Schreibtisch. Die kleinen Redensarten kamen aber auch so daherspaziert: Man rühmt sich offen, von der’Behauptung des Geilstes nichts mehr wissen zu wollen. Man wechselt Charakter und ‚Weltanschauung schneller als d^s Hemd— und erfindet dafür schleunigst indologische „Motivierungen., zitierte >>> ‚Die Zeit’ 1975 mal Herbert Ihering (war zufällig dran mit Verlinken), wo ich dann dito zufällig einen >>> Bericht über die Demontration gestern fand. Es steht tatsächlich so da, wie ich’s kopiert habe. Die alten Artikel der ‚Zeit’ werden automatisch gescannt und unkontrolliert eingestellt. Und wenn einer das glaubte mit den indologischen Motivierungen? Oder sind doch diese gemeint? Man weiß es nicht. Eine der Ideologie abgeluchste Windischkeit. Wie, wenn ich nun schriebe Lehensversicherung? Womit ich heute auch zu tun hatte, aber ganz unfreudal. G.L.issando: „Eile nicht.“ Ach so, ich solle mich zum Weilen entschließen. Und: „Fotografier das.“ sagte sie heute, als ich in der Küche stand. „Nö, ich nicht.“ Weigerte sie sich. „Selber schauen!“

Scheinbar will ich warten, daß der Berg im Dunkel versinkt, während des Vermieters Stimme von unten heraufklingt und die Hunde bellen. Also letzte Konturen eines „schönen Tages“ und: tostare la sera.

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