Prid. Kal. Nov. Anno 2762 a.u.c.

Tag vor den Kalenden. Dies comitialis. Caesar zufolge gehen Arcturus unter und die Hyaden mit der Sonne auf (Plinius).
Immer mal wieder ein Medienopfer hierzuland. Dahinter stets vermeintliche oder tatsächliche unorthodoxe Sexualpraktiken. Und dahinter die Medien B.Lusconis, die es ausspionieren (lassen). Die Opfer treten dann regelmäßig aus ihren Ämtern zurück. Zwei bisher, der letzte der Präsident der Region Latium, der eine Vorliebe für Transsexuelle hatte, und da seien dann einmal Carabinieri dazugekommen und hätten ihn die Hosen runterziehen lassen, Kokain auf den Tisch gelegt und das ganze mit dem Handy gefilmt, Geld sich auch noch geben lassen. Das Material wird in Mailand gewissen Zeitungen und Zeitschriften angeboten, hinter denen B.Lusconi steht, aber auch der Besitzer eines Imperiums von Privatkliniken im Latium, dem die Region (und somit der Präsident der Region) die Zuschüsse drastisch gekürzt. B.Lusconi habe das Filmchen zwei Wochen lang bei sich im Büro gehabt, das Opfer auch auf dessen Existenz hingewiesen, und ihm letztendlich geraten, sich mit dem Besitzer der Privatkliniken zu einigen. Nichts ist nachgewiesen, aber die (gelesene) Analyse scheint mehr als plausibel. Grob zusammengefaßt. So einfach geht das. Der Mann hat sich vorläufig in ein Kloster zurückgezogen, um zumindset ein Weilchen abgeschirmt sein Nervenkostüm etwas aufzupäppeln. Und B.Lusconi wolle selbst dann nicht zurücktreten, wenn er im wieder angekurbelten Korruptionsprozeß verurteilt wird, um gerade dann und erst recht die Demokratie und die Freiheit zu verteidigen. Könnte auch sein, daß wieder mal ein neuer Gesetzentwurf durchgeht, der beispielsweise die Verjährungsfristen kürzt, wie tatsächlich vorgeschlagen worden ist. Das würde dann auch schon reichen. Die Linke macht einen auf Demokratie, aber nur in ihrer Innenwelt, die nur noch auf eine Außenwelt reagiert, die sich in einer einzigen Figur zeigt. Unfähig, sich anders als durch das „Unerhörte“ zu definieren. Soviel mal wieder zur Mediendiktatur Italien. Und ich habe mir wieder erfolgreich ausgeredet, den Wegen dorthin zu folgen, wohin sie alle führen. Allen Ausflüchten, so ausgearbeitet sie auch immer gewesen sein mögen, lag meine Trägheit zugrunde. Weiß auch nicht, ob ich ins Städtchen fahre: MM deutete etwas an, als er hier kurz vorbeischaute am späten Vormittag, gekleidet wie ein Holzfäller, um mir die neulich vergessene CD zu bringen, von der ich doch „bitte!“ 4 Kopien anfertigen solle, weil’s so sehr gefallen, dies Neapolitanische von Canio Loguercio, den ich bei S. kennengelernt (vor drei Wochen?). S. seitdem nur zweimal sehr sehr kurz gehört. Heute käme sie aus Salerno zurück. Ich warte praktisch darauf, daß sie anruft. Darum. Die Trägheit. Die Nachbarin vom Nebenhaus pflückte schon Oliven. Das mache sie gern. Pflichtete ihr bei: hätt’ ich auch gern gemacht, als ich noch auf dem Land lebte. Trübes, leuchtend grünes Olivenöl, frisch aus der Ölmühle. Nicht so Zeugs wie „LIVIO-SPEISEÖL“ (Herbst, Die Verwirrung des Gemüts – mich entschlossen endlich, weil es mir noch fehlte). Viele L’s seien da, aber das G.? „Du selbst.“ Sie schaut an sich herab. „GLaub’ ich nich’.“ „Nicht GLauben, was du siehst?“ „Sieh lieber zu, daß du siehst, was du Glaubst, heute gesehen zu haben und jetzt nicht mehr siehst, weil’s schon arg dunkel ist.“ Unsere Montanunion!

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