Grenzen der Freiheit. 21.11. 2009. Paul Reichenbach hölzern.

Die Folge der Aufhebung des Zündholzmonopols
ermisst sich an der Unmenge nicht brennbarer Streichhölzer.

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Notizen:

Miranda: O wonder! / How many goodly creatures are there here! / How beautious mankind is! O brave new world / That has such people in´t!“

Bei Claude Lévi-Strauss gefunden:
Amerikas Entdeckung = the brave new world Skakespeares im „Sturm“?

„Ein kaum von Menschen berührter Kontinent bot sich Menschen deren Gier sich mit dem eigenen nicht mehr abfinden mochte. Alles wurde durch diesen zweiten Sündenfall in Frage gestellt. Gott, die Moral, die Gesetze. Alles wurde gleichzeitig und in Widerspruch zu sich selbst, für wahr befunden und verworfen: Das Eden der Bibel, das Goldene Zeitalter der Antike, der Jungbrunnen, Atlantis, die Hesperiden, die Pastoralen und die Insel der Seligen – gefunden und dem Zweifel ausgesetzt.“ (Aus Traurige Tropen.)

7 thoughts on “Grenzen der Freiheit. 21.11. 2009. Paul Reichenbach hölzern.

  1. Nicht zündend formuliert: „Die Folge der Aufhebung des Zündholzmonopols
    ermisst sich an der Unmenge nicht brennbarer Streichhölzer.“

    Müsste es nicht eher „nicht zündende Streichhölzer“ heißen?

    1. @Feuerteufel

      Regionales: Was von Preußen bis Württemberg nicht zündet, wird auch in Sachsen und Thüringen nicht brennen. 🙂

  2. die freiheit

    vor ein paar tagen ging ich in den zoo
    die sonne schien, mir war ums herz so froh
    vor einem käfig sah ich leute stehn
    da ging ich hin um mir das näher anzusehen

    *nicht füttern* stand auf einem großen schild
    und *bitte nicht reizen, da sehr wild!*
    erwachsene und kinder schauten dumm
    und nur ein wärter schaute grimmig und sehr stumm

    ich fragte ihn *wie heißt denn dieses tier?*
    *das ist die freiheit!* sagte er zu mir
    *die gibt es jetzt so selten auf der welt
    drum wird sie hier für wenig geld zur schau gestellt*

    ich schaute und ich sagte *lieber herr!
    ich seh ja nichts, der käfig ist doch leer*
    *das ist ja grade* – sagte er – *der gag!
    man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg!*

    die freiheit ist ein wundersames tier
    und manche menschen haben angst vor ihr
    doch hinter gitterstäben geht sie ein
    denn nur in freiheit kann die freiheit
    freiheit sein –

    georg danzer +

    1. frech ist der freche nur in frechen (braunkohlerevier, grenzt nordöstlich an köln. karl valentin hat es nie besucht, auch verweigerte man ihm zeitlebens die frechener ehrenplakette in gletscherblau für die vernunftbegabte umrundung der polkappen des irrsinns. dennoch lebte er nicht schlecht, sagt man, frau und tochter vergrub er im teich als es taute).

    2. @ Dr. Schein. Ich steh auf den Treppen des Winds

      Nachruf aufs letzte Streichholz

      Jetzt hat sich die Lage entspannt.
      Der Kordon löst sich langsam auf.
      Die Sonne ist kein Zitronenfalter.
      Doch weiß das die übermütige Feuerwehr?
      Haut ihr den Staub aus den Flügeln!
      Durch die Luft fliegen Quader aus Luft.
      Ich steh auf den Treppen des Winds.

      Rolf Bossert †

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