Heute 11

Winterschlaf. Ibernazione. Kalt stellen alles. Bedarf nicht mal einer Anstrengung. Sonntag soll’s gar nicht über Null gehen. Vorübergehende Klimasimulation. Als ob Winter wär’. Danach wieder 15 Grad rauf. Der Fisch sowieso tiefgefroren. Auch er nur vorübergehend. Der Tenor ist dieser: […] Die Treppe hinauf kam ein blasses Gesicht. Ein müdes Gesicht, dem wahrscheinlich ein dito müdes Gesicht entgegensah. Lebt alles nur noch in der Projektion. Der Brunnen der Gelassenheit. Auch mit den beiden. Vom 15.12., meinte O. und die gegenseitig aufgeteilte Neffenbetreuung am Sonntag und Montag. Meint auch: keine Gefühle. ‚Nur‘ das Gefühl meiner selbst. Da ist momentan nichts zu klären. I live here. Plath-Statement. Auch weil die Tage vorgegeben. Nicht umsonst im Auto fernab aller Beatles derzeit Bach-Mathematik. Morgen mit MM üben für einen Auftritt am Sonntag. Binnichjamagespannt. O. will mich für Weihnachten verdingen. Will nach Florenz fahren. Hund und Katzen sind zu füttern. Machte den Bedenklichen. Sagte letztendlich zu. Diskussion um die Sicherheit meiner Zusage, als die Zusage schon gegeben war. Und daran denken, daß S. gern mit mir nach Florenz fahren würde zwischen Weihnachten und Neujahr. Wie wird mir denn da! ‚Geschichten aus dem Wiener Wald‘ angefangen. Marianne kommt rasch und erschrickt. »Halt! Dageblieben!« sagt Valerie. »Jetzt wird versöhnt und basta!« (Peter Handke, Totenstille beim Heurigen, die das Bändchen den Geschichten voranstellt). Und jetzt Schubert- und Barry-Lyndon-Reminiszenzen im Halluzinations-Ohr. Jetzt wieder Totenstille nach dem Essen. Wie gut, daß mich der Heute-Modus der Täglichkeit enthebt und auch wieder nicht. Je nach dem. Aber nun ist das Cello doch wieder da. Schubert. Mir schenken.

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