5.34 Uhr:
[Arbeitswohnung. Gofredo Petrassi, Drittes Orchesterkonzert.]
Latte Macchiato. Morgenzigarette. Um zwanzig nach fünf hoch, fein, zwar noch nicht h a l b fünf, aber der Weg ist richtig. Um kurz nach zwölf lag ich. Die Zähne zusammenbeißen, wir haben’s acht Grad unter Null, der Sprung von unter der Decke zu unter drei Pullovern, die aber noch überm Cellostuhl hängen, ist nicht weit, meine absurden Wolleggins noch, immerhin schwarz, ich mach auch mal das Fenster zu, psychowärmungshalber. Funktioniert. Alpakajacke, Kapuze über, „mönchisch“, hat شجرة حبة gesagt, säh ich drin aus. Gefiel mir. Zweite Morgenzigarette.
Was steht an?
Erstmal den nächsten Aufsatz der Essaysammlung durchschauen, dann auf >>>> Thiele reagieren, dann an den nächsten Aufsatz der Essaysammlung gehen, dann wird’s acht sein, da werde ich die Löwin wecken. Die Essays weiter über den Tag. Thiele und meine Antwort in Der Dschungel einstellen; ich mag aber, daß er direkt einstellt, also schick ich ihm ein Paßwort und schalte ihn als Contributor frei. Im Lauf des Vormittags ist mit den >>>> Kulturmaschinen wegen des Lektoratstermins zu telefonieren, außerdem über den >>>> Volltext-Vorstoß; dann ist mit meiner Repräsentantin Stang zu telefonieren. Einzukaufen ist, weil ich wieder zu Mittag kochen werde: Schule hat neu begonnen, mein Sohn wird mittags hiersein. Wahrscheinlich schaut vormittags auch Αναδυομένη herein. Worauf ich mich freu. Wie der Nachmittag aussehen wird, hängt dann von meinem Jungen ab, der ja seine Hausaufgaben fortan unkontrolliert machen will. Mal sehen. Schnalz. Mit dem Profi telefonieren, wir haben ein paar Angelegenheiten durchzusprechen, woran wir abends den >>>> Barbesuch anhängen könnten und wohl werden.
Ich öffne mal meinen Filofax und trage, was zu tun ist, ein. Na gut, vielleicht einfach den physischen Planer. Struktur! (Warum liegt hier eigentlich ein TIP aus dem Jahr 2004 rum?)
Und mindestens eine Stunde ist Cello zu üben, besser wären anderthalb; am Donnerstag habe ich wieder Unterricht.
Ich hab die Idee, da Suhrkamp nun hier um die Ecke eingezogen ist, mir einen Termin bei Ulla Berkéwicz zu holen oder einfach bei ihr reinzuspazieren; wenn es funkt, funkt es, wenn nicht, hätte es eh keinen Zweck. Aber das werd ich erstmal mit Stang absprechen. Vielleicht ist es besser, s i e macht den Vorstoß; es kann aber auch schlechter sein, weil: – Frauen, vor allem schöne… Ich weiß, ich weiß, Machomachomacho. Doch bin ich das ja gerne. Was mindestens so viele Vor- wie Nachteile hat.