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Schule des Schreibens
Dichtung und Internet?
Seminar mit Alban Nikolai Herbst
Die literarische Kultur scheint das neue Medium Internet zunehmend zu erobern. Anfänglich eher bespottet, gehen nun auch etablierte Verleger dazu über, das Netz als zukunftsträchtigen Träger neuer Literaturen zu entdecken. Sogar die großen Archive der Deutschen Bibliothek etwa oder des Literarturarchivs Marbach sind dazu übergegangen, ausgewählte literarische Sites ebenso zu bibliografieren, wie sie es mit Büchern taten und noch tun.
Bereits zu Beginn des Internets erschienen immer häufiger Künstler in der Szene, die das neue Medium als ideal für eine zu erneuernde Form literarischer Denkens begriffen; das Wort von der „Netzliteratur“ entstand. Neben deren eher experimentellen Unternehmungen stehen nun aber auch zunehmend „konservative“ Formen der Dichtung; nicht selten wird eine Website einfach als Anthologie begriffen. Hingegen erscheinen längere Texte, etwa Romane, noch auffällig selten im Netz.
Wir wollen in diesem Seminar der Frage nachgehen, was der Wegfall eines „klassischen“ Lektorates für den Dichter bedeuten kann, aber auch derjenigen, ob und inwieweit die Veränderung der Präsentationsform direkt oder indirekt auf das literarische Kunstwerk selbst Einfluss nimmt. In diesen Zusammenhang werden ästhetisch neue, aber bereits etablierte Netz-Projekte wie „in|ad|ae|qu|at“ oder die „Bibliotheca Caelestis“ vorgestellt, für die auch bekannte Autoren schreiben, etwa Friederike Mayröcker. Daneben werden wir Chancen und Gefahren der Präsentationsform Internet auszuloten versuchen.
Anmeldungen und weitere Informationen unter bjoern.jager@hlfm.de.
Ort: |
Literaturforum im Dritten |
Zeit: |
Freitag 26. Februar, 19:00 – 22:00 Uhr |
Samstag 27. Februar, 10:00 – 19:00 Uhr |
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Sonntag 28. Februar, 10:00 – 17:00 Uhr |
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Gebühr: |
100,-/50,- |