ja… wie finde ich jetzt den übergang….

…. meinen wunsch heilpraktikerin zu werden kann ich vergessen. ich bin zu alt. ich bin tatsächlich zu alt. im märz werde ich 50 jahre, mein zwillingsbruder und ich werden zusammen 100. die ausbildung zur heilpraktikerin dauert drei jahre, das jahr der assistenz 1 jahr. danach braucht’s ein darlehn für die gründung einer praxis, aber in einer höhe, die auch ein existenzminimum sichert. mit 54 jahren bekommt man solch ein darlehn nicht mehr, habe mich auf allen ebenen nach möglichkeiten erkundigt. hat man dann die praxis gegründet, braucht man mindestens 5 jahre, um sich zu etablieren, dann würde ich 59 jahre alt werden. aber vielleicht passiert mir diese erfahrung nicht von ungefähr, vielleicht hat diese einsicht ja einen grund. seit meiner schulung zum reiki-grad II führe ich seit einigen wochen in der nacht wieder gespräche. gespräche mit jemandem, der mich seit meiner kindheit begleitet (man mag mich jetzt gern für ver:rückt erklären, ist mir aber völlig schnurzepiepe). nach diesem kurs stellte mir jemand real erneut eine frage, die mir schon einmal gestellt wurde: „und da fragen sie nach dem sinn ihres lebens?“ die antwort mußte ich mir selbst geben. ich habe in den jahren meinen glauben an diese meine gaben verloren, sie ist zwar immer noch da, aber ich bemerkte nicht, daß ich den glauben daran über die inhalte meines jobs der letzten jahre verloren hatte. witziger weise meldete sich auch u. in den vergangenen wochen wieder, nachdem er seinen astralkörper (ironisch gemeint) in der nacht mehrere male auf reisen geschickt hatte. „kannst du deinem astralkörper mal sagen, daß er sich in der nacht woanders rumtreiben soll?“ „nein…. ich suchte dich, nun hab ich dich ja gefunden.“
diese meine gabe, mit der ich ja seit meiner kindheit konfrontiert wurde und immer noch werde, mit welcher meine großmutter mich den respektvollen umgang lehrte, stellt jetzt fragen… eindringliche fragen. ließ mich eine nacht mit u. erinnern, in der ich etwas auf einen zettel schrieb, aber davon am nächsten morgen nichts mehr wußte, als er mir diesen unter die nase hielt. ich hatte etwas in einer sprache und schrift aufgeschrieben, die ich nie gelernt hatte, etwas, was sich später noch als sehr wichtig in meinem leben herausstellen sollte. es waren nur drei worte, und…. ich hatte sie in sanskrit geschrieben. als u. begriff, daß ich in der nacht eine art des anderen wachbewußtseins hatte, begann er, damit sehr sorgsam umzugehen. einmal, da kniete ich mich in der nacht im bett hin, er machte sofort licht, ich schaute ihn an, schenkte ihm voller inbrunst mein eigenes kopfkissen: „ich möchte dir mein kopfkissen schenken.“ „warum willst du mir dein kopfkissen schenken?“ „damit du es genauso schön weich unter deinem kopf hast.“ er nahm mich in seine arme, ich schlief sofort wieder ein. am nächsten morgen erzählte er es mir, ich wußte nichts davon. ich schaffte es in vollmondnächten tatsächlich, heil die treppe von der galerie runter zu gehen, und wieder hoch zu wandern. was sich eindeutig in den jahren unserer liebe hielt: „du deckst mich nachts immer wieder zu….“ „wie?“ „ja, immer dann, wenn ich mich umdrehe, kommt augenblicklich deine hand gewandert, prüft, ob mein rücken bedeckt ist, wenn nicht, ziehst du die bettdecke über meinen rücken.“ ich konnte es nie erinnern. es gab nächte, da war ich in indien. u. erzählte mir immer davon. „du sprichst eine fremde sprache…. eine, die du in diesem leben nicht gelernt hast.“ ich mußte daran denken, daß meine großmutter viele jahre in indonesien und indien lebte. „vielleicht findet eine art übertragung statt…“ „ich weiß es nicht, ich hab zwar für vieles eine erklärung, aber dafür nicht.“ u. lehrte mich viel, er lehrte mich 12 jahre lang die meditation und kriya-yoga, aber auch, im traum eine art von bewußtsein zu entwickeln, von dem ich, als ich erkannte wie es sich anfühlte, wußte, daß ich das schon kannte und hatte. ich begann es anzuwenden.
und jetzt…. jetzt treffe ich auf jemanden, mit dem ich darüber reden kann. die verständigung mit ihm findet ohne das ausgesprochene wort statt. endlich bin ich auf jemanden gestoßen, der mich in meiner gabe ernst nimmt, sie nicht anzweifelt, der mich lehren wird, diese anwenden zu können und in einem offiziellen rahmen auch zu dürfen. ich werde eine andere ausbildung machen. es ist die ausbildung zur shiatsu-therapeutin in verbindung mit energie-arbeit, diese wird zwei jahre dauern, danach kann ich beginnen, mir nebenberuflich eine andere existenz aufzubauen, zu der dann folgend auch noch eine vierjährige yoga-ausbildung gehören wird. dies ist sicherlich auch eine lange zeit, aber ich hab so die chance, mich eher und nach und nach aus dieser jobmaschine ausklinken zu können. die heilpraktikerin war schon ein guter gedanke: „den menschen heile machen“, aber eben nicht so, sondern eben doch ganz anders. es muß doch einen grund dafür geben, daß mir diese gabe geschenkt wurde. letzte nacht stand meine großmutter vor meinem bett. ich konnte mich wie immer in diesen sequenzen, nicht bewegen. sie lächelte, hob ihren daumen, in der anderen hand hatte sie ihre zigarette. als ich wach wurde, schwebte der geruch von gewürznelke durch das zimmer, und… auf meinem nachtschrank lag in blaugoldenes leder gebunden vorn auf dem einband der rotgoldene elefant mit der goldenen sichel über seinem rücken: „dunkles indien“ von kipling.