… und bitter für meine schwester. ihr sohn, 20jährig (abi), in eigener wohnung wohnend, schmeißt die ausbildung nach 1 1/2 jahren, wird kein alg bekommen, weil die anwartschaft nicht erfüllt ist, hat beim arbeitgeber jetzt einen aufhebungsvertrag unterschrieben, womit dieser auf eine kündigung ob seines verhaltens verzichtete: „ich beantrage jetzt hartz 4, hab kein bock mehr zu arbeiten.“ meine schwester sich gerade darüber freuend, sich endlich eine eigene kleine zwei-zimmer wohnung leisten zu können (erzieherin, bezahlung nach tarif), sagte zu ihm: „es ist dir doch klar, daß ich zahlen muß oder?, die werden mir 900,– selbstbehalt lassen, was bedeutet, daß ich aus meiner wohnung wieder ausziehen, in eine kleine ein-zimmer wohnung einziehen und mein auto abschaffen muß, weil ich mir das von diesen 900,– euro nicht leisten kann.“ und was antwortet der sohn? „kann ich doch nichts dafür, daß die gesetze so sind.“
wer jetzt an den vater denkt, denkt falsch. der schafft es seit jahren, trotz eigener heilpraktikerpraxis sein einkommen so hinzurechnen, daß er keinen unterhalt zahlen muß. für meine schwester war es sauschwer die ganzen jahre, beide kinder abitur machen zu lassen, sie trug alle unterhaltskosten allein. „alles was ich meinen kindern schuldig bin, ist ein weißes hemd und eine blaue jeans von aldi, und bildung.“ ihr monatliches einkommen betreffend lag sie jahrelang gut 150,– euro unter dem hartz 4-anspruch einer alleinerziehenden mutter mit zwei kindern in gleicher situation.
arme sis, sie weinte so bitterlich am telefon: „ich kann nicht mehr, ich kann einfach nicht mehr. da rackert man sich jahrelang ab, um den kindern einen guten start zu ermöglichen… und nun soll ich zusehen, wie er sein leben an die wand fährt, und dafür auch noch zahlen?“