… durch die kleine straße gehe ich, zu dem haus mit den vielen kleinen wohnungen, in dem ich einmal wohnte. ich bleibe vor diesem haus stehen, seh die menschen in ihren wohnungen, höre sie auch reden, bleibe da noch eine weile stehen, gehe dann durch meine wohnung, sehe das sofa, den tisch, das hochbett hinten in der ecke, mit dem kleiderschrank darunter, schaue aus dem fenster in den garten. und wie ich so schaue, passiert etwas merkwürdiges. wie bei einer kamera ein verzerrtes bild entstehen kann, welches die bilder wie transparent übereinander legt, sehe ich mit einem mal, aber nicht mit dem gleichen, sondern mit dem selben blick einen zweiten garten. das bild dieses gartens legt sich wie leicht versetzt über den anderen. es sind nicht die gleichen pflanzen, der weg hindurch ist weiter rechts, die terrassentür ist nicht aus weißem, sondern aus braunem holz. und plötzlich wird mir klar, daß ich zwar in diesem haus und auch in dieser wohnung stehe, aber eben nicht in d i e s e m haus und in d i e s e r wohnung. es ist ein anderes haus und eine andere wohnung. dies kommt mir ziemlich komisch vor, ich verlasse die wohnung und das haus. draußen stehend begegnet mir ein gedanke, dem ich folge. ich gehe die straße zu ende runter, und um die ecke, stelle mich so hin, daß ich zwischen den sich aneinander reihenden gärten und häuschen stehe, aus denen das ganze viertel besteht und siehe da, jede straße, jede hausreihe, jeden garten gibt es zwei mal… einmal wie ein festes bild wirkend, mit greifbarer substanz, und dann das andere aber transparente, leicht versetzte bild. es wirkt wie zwei nicht ganz korrekt übereinander gelegte dimensionen. und plötzlich stehe ich in meiner wohnung, die nicht meine, aber doch meine ist, vivy, mit der ich im fitness-studio zusammen arbeite, begegnet mir, ich erinnere, daß sie nach mir in die wohnung gezogen war, und sagt: „du dein ofen war nicht mehr in ordnung, die co2 werte waren nicht mehr ok, ich mußte jemanden kommen lassen.“ und ich stehe da, vor diesem ofen, und denke…. „wieso ofen, ich hatte doch garkeinen ofen“, stehe aber doch genau davor und muß plötzlich lächeln……..