Die letzten Tage 65

Nach dem Vertreten der Beine, das Versitzen der Backen. Ein Kind in der Gartenanlage deklamiert sich selbst. Und M.L., die mich gestern auf meinem Fußweg in die Oberstadt, wo ein weiteres Pateneignungszeugnis für die Firmung (wollte erst Kommunion schreiben, aber ich kenne mich da nicht aus und sah lieber nach, also eine rein terminologische Frage (heißt es nun Landauer oder Kremser? (deliziös indes in der Bovary die Schwalbe (und es kreischen hier auch schon die Mauersegler bei ihren Sturzflügen))) der Neffen am Sonntag (mir unangenehm, daß dann die Fresserei auf dem Land bei O. stattfindet) abzugeben war, das mich aus Rom per Fax erreicht hatte (sonst hat keiner so ein Gerät), in ihr Auto einlud, die andeutete, sie werde nun definitiv das Städtchen in Richtung Holland verlassen. Die Unerträglichkeit des Seins. Heißt die Unlust, als minderbezahlte Erzieherin ihrer Kinder zu leben, der nichts gehört. Scheidungsgeschichten. Keine Ahnung, was aus den Kindern wird. Es heißt, sie blieben hier. Der eine Sohn ist ein Freund der beiden Zwillinge. Nur, daß der Vater in Neapel als Arzt in einem Krankenhaus arbeitet und nicht immer hier ist. Auf dem Platz dann noch MM getroffen. „Samstag Party“. Gemeinschaftsgewühle: skeptisches w statt affirmatives f. Die Dänen seien sympathischer als die Norweger, weil es immer einen Süden gebe. So der dabeistehende pensionierte Halbnorweger aus Bergen römischer Herkunft. Ich, der Halbitaliener niedersächsischer Herkunft nickte meinen niedersächsischen Dickschädel dazu. Norwegen iss der Arsch der Welt; und zwar ein kalter und nasser – und finsterer obendrein (in der Tat lief der Halbnorweger mit einem T-Shirt herum: das sei ihm hier wie Sommer schon (und Jahnn? – nein der ‚Perrudja’ steht hier nicht (es gab Zeiten, da war Ausleihen eben billiger), fürwahr eine Lücke)) – Wollschläger, Endstation Åndalsnes – Overaasjöen (über den Soldaten Arno Schmidt in Norwegen, in: Die Insel und einige Metaphern über Arno Schmidt, ich zitierte das bereits). Das Versitzen der Backen. Und dabei auf die Segel achten. Von wegen Backbord und Steuerbord. Und Eierlikör.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .