Klatschnaß das T-Shirt unterm Hemd unterm Pulli. Aber ausziehen? Lieber nicht. Stillstand ließ Kühle spüren. Ab und an in die Küche, den Schweiß im Wischpapier hinterlassen, der mir aus den Gesichtsporen herausgetreten war. Heute waren es ‚nur‘ 850 kg Holz, die in den Hof zu schleppen waren. Gestern etwas über 900, aber da war Hilfe dabei. Als der eine Neffe dann nach Schulschluß auftauchte (der andere hatte Fußballtraining), fegte ich gerade die letzten Reste Rinde und Erde und Späne zusammen. Jedenfalls führte das zweistündige Auf und Ab dazu, daß ich vielmals den Vorübergehenden ein „buona sera“ sagen durfte, womit ich mich wohl als nunmehr Anwesender recht brav eingeführt. Es kam sogar zu ein paar Hin-und-Hers mit einer Nachbarin. Die war leutselig. Jüngere Frauen trauten sich nicht so recht, mir Gelegenheit zum Grüßen zu geben. Bei einer war ich brutal, die zu mir herüberschaute. Die bekam ihr „buona sera“-Fett lauthals ohne Antwortablehnungsmöglichkeit weg. Am Vormittag erledigte ich den Wohnsitzwechsel. Da nun wieder die Komplikation mit meinen zwei angehängten Taufnamen, die im nunmehr abgelaufenen Reisepaß stehen, und die man mir auch hier offiziell Anfang des Jahres amtlich aufgedonnert. Die Dame im Amt hatte sichtlich Schwierigkeiten, all den Vornamenwust zu transkribieren. Sagen wir mal, als hieße ich statt Bruno Lampe nunmehr Bruno Hyazinth Sogottwill (oder Bogumil?) Lampe. Obwohl’s in der Realität recht nett nach Gotthold Ephraim, Michael Reinhold, Ernst Theodor August, Georg Wilhelm Friedrich, und wie sie alle mit ihren Doppel- und Dreifachvornamen hießen (Hölty hatte, wie mich dünkt, sogar vier, die man immer wieder nachschlagen muß). Und ich, mit all den Vornamen zu unterschreiben. Auf der Fahrt zum Bahnhof am Morgen schickte der durch den Tag entbrannte Tiber Nebelschwaden auf einen Teil der Straße. Blindes Schleichen. Dann aber blendete die Sonne. Silvias Kinder saßen hinten, die fuhren auch mit nach Ischia. Giovanni, gerade eingeschult, drückte mir zum Abschied vorhaltlos einen Kuß auf die Wange. Savinios ‚Achille innamorato‘ zu Ende gelesen. Der letzte Satz paßte so gut auf S. und das was sie macht, nämlich Buchobjekte (wobei die Rückseite immer die Besonderheit des ‚Ausgangs‘, eines ‚Abschieds‘ hat), daß sie recht bald danach anrief (zum ersten Mal dann so eine Nachricht: sie habe ihren langjährigen Freund aus Perugia verloren, den Opernkomponisten (aber ich weiß nicht, wie er heißt): dead and gone): Perché da questo libro nessuno esce: nessuno „può“ uscire..