Den Körper einsehen. Arbeitsjournal. Dienstag, der 1. Februar 2011.

4.50 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Latte macchiato, Morgenpfeife.
Völlig problemlos um 4.30 Uhr hochgekommen; meine Probleme damit rührten wohl tatsächlich daher, daß ich in letzter Zeit nie vor eins, bisweilen sogar erst um zwei ins Bett kam. Der Körper trainiert sich auch so etwas an; der wenige Schlaf überlastet ihn dann aber, und wenn er so eigenwillig ist wie meiner, wird er eben n i c h t überlastet, sondern er nimmt sich ihn dann, was er braucht, und setzt das auch gegen mich durch, also gegen meinen Willen, der zwar stark, aber auch suchtgefährdet ist (: dauernd Filme sehen will). – Eigentlich bin ich stolz auf ihn, meinen Körper, dafür. Also: Du hast schlichtweg recht. Laß uns wieder gemeinsam weitermachen.
Und gleich an die Arbeit.

8.21 Uhr:
Bereits vier Seiten geschafft; es ist hier aber auch leicht, weil eine der ohnedies schon gut durchgearbeiteten Schlüsselstellen. Heikel sind immer diejenigen Parts, in denen quasi moduliert wird, d.h. wo die Konstruktionsteile bruchlos ineinandergefügt sein müssen. Wer „rein” über Plots erzählt, also der sog. Realistische Autor, dem stellen sich solche Probleme erst gar nicht.

Und endlich habe ich den >>>> „Teaser” für Parallalies italienische Nachdichtung der Vierten Bamberger fertiggemacht und eingestellt. Den gesamten italienischen Text finden sie dann bei ihm; selbstverständlich ist der Teaser darauf verlinkt. – Jetzt muß ich etwas Geld auf den Weg bringen, was ohne eigenes Konto immer ein bißchen Aufwand verlangt; nun ja, es ist der Erste, da muß das halt sein und ist nicht wirklich Grund, um zu klagen. Danach geht es mit der Sainte Chapelle weiter. Jetzt gibt’s erstmal Tee.

23.55 Uhr:
Einen letzten Cigarillo zur Nacht, dazu den Whisky. Die Löwin, als ich eben anrief, schlief bereits. Ganz säuselig tief ihre Stimme.

Bis 20 Uhr an der Chapelle-Erzählung gearbeitet, dann zu Freund M., weil meine neue Tastatur für den Laptop heute angekommen war, die er mir gleich einzubauen versprach. Nun ist sie drin. Unglaublich, wie leicht es sich jetzt wieder schreibt. „Wozu brauchst du einen neuen Laptop? Deiner funktioniert doch vorzüglich! Dieses Tastatur allerdings, das war einfach nur krank.” Dauernd mußte ich Buchstaben mehrfach anschlagen, damit sie überhaupt – w en n sie denn – funktionierten. Daß das nun aber so einfach zu beheben war! Zumal, das muß ich hier einmal sagen, ASUS ein riesiges Lob gebührt, weil sich die Tastatur bei etwas Fingerfertigkeit direkt von oben austauschen läßt; man muß das Gerät dazu nicht einmal auseinanderschrauben. „Das gibt es sonst nur bei Mac. Ich bin wirklich begeistert.” So M. – Nun läuft mein X51RL wie geschmiert. Wir haben innen noch saubergemacht: mit dem Staubsauger, vorsichtig, aber entschieden. „Du mußt die Seiten des Gerätes dabei zuhalten, damit nicht Dreck von außen angesaugt wird.”
Danach gab es Essen. Dabei war ich eigentlich satt. Zu viert saßen wir in der Runde, „meine” Fotografin >>>> Susanne Schleyer, die gemeinsame Freundin K. (deren Name ich nicht nenne, weil ich nicht weiß, ob es ihr recht wäre; sie bekleidet unterdessen das, was man „eine Position” nennt, und sehr zu recht), M. und ich. Der Profi, der sich hatte melden wollen, schwieg über den Abend; da ruf ich dann morgen mal an. Ich tippe jetzt auch nur bis zum Ende des Cigarillos, dann geht es sofort ins Bett, damit ich morgen wieder gut hochkomm.
Bin ausgesprochen zufrieden mit diesem Tag, auch wenn es eine nicht so sehr schöne Nachricht gab, nicht mich, sondern jemanden Nahes betreffend; auch darüber ist zu schweigen. Außerdem wird man das Kind dann schon schaukeln. Traurig ist nur, daß ich deshalb eine Serengeti-Reise verschieben muß, die mir dringend wichtig gewesen ist für mein, und für ihr, Herz & Geschlecht.

Ich ziehe mich jetzt unter die Decke zurück.

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