ABAC-29-APCA

Der hastige kurze Weg zu den Müllcontainern (Asche, Hausmüll, die Damigiana, die leere (drei Tage dauert sie im Schnitt)), zum Laden um die Ecke, Futter für mich und für den Kater, auch wenn’s sich wenigstens dafür dort nicht lohnt, weil zu teuer (für den Preis bekomm’ ich in der Unterstadt vier Schachteln). Ich fror im Nordwind. Am schlimmsten die Gasse hinauf zu den Müllcontainern. Vicolo baciafemmine, fand ich mal dafür im Netz. Es kann nur diese Gasse gemeint sein, denn sie hat die Enge, die es braucht, nicht aneinander vorbeizukommen. Allein, es hatte der Wind sie zu seiner Schneise erkoren (also Nordwind), der mir entgegenkam und meinen frischgestutzten Kopf recht eisig umstrich. Die Bäume aber blühen schon, die Mimosen sowieso knallgelb. Lebte ich morgen in Rom, die geplünderte dritte Welt machte sich auf die Socken mit geplünderten Mimosenzweigen zum „Tag der Frauen“. So wie sie dort bei Regen mit Billigschirmen herumrennt, die an den vielen Unter-Armen herabhängen. Ein Ober-Armer wie ich läßt sich auf so etwas ganz sicher nicht ein. Nein, es käme auf die Situation an. Merkwürdige Zeit, die jetzige. Einerseits das Gefühl, so zu leben, wie ich gern lebte. Andererseits das ständige Bangen um Arbeit. Zwei-drei Tage ohne Arbeit bescheren sehr unheimliche Morgengedanken im Bett, bevor ich dann doch der Physiologie nachgeben und den Tag irgendwie angehen muß. Anders als in Fornole, das dann doch als Ortsteil des hiesigen Städtchens zu etwas Peripherem wurde, ist hier eine Mitte erreicht, die sogar mich zu meinen scheint. Tut mir leid um den Soratte, aber er ist nicht mehr der Stellvertreter, das Spiegelbild, das Alter Ego. – Ein etwas ungeschicktes, unschlüssiges Wiedereinsteigen ins Tagebuch, grad wie der polnische Wodkatrinker, der das Eis ausprobieren wollte, das sich dann als Scholle vom restlichen Eis löste, und er auf ihr ins Meer hinaus getrieben wurde. Immerhin hatte er seinen Wodka dabei. Mit einem nicht geringen Schuß Panik. Aber das ist schon wieder zufällige reality-Metapher. Es bedarf anderer Metaphern, die einem nicht zufallen „at random“, sondern „at him“ als „rand-atom“.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .