Wie der Prozeß denn nun ausgegangen sei? „Wir haben gewonnen.“ Sagte der Rechtsanwalt. Ein kleiner, feiner Spott, dieses Wir, den er vielleicht selbst nicht mal merkte. Vor ein paar Tagen hatte O. angerufen, das Urteil sei gesprochen, aber da die ganze Chose angelaufen, als ich noch als Gatte alles mitunterschrieb, müsse ich nun auch das Urteil mitunterschreiben. Sie selbst habe ich nach dem Ausgang nicht fragen mögen: es schoß alles wie atemlos aus ihr heraus, als wolle sie das Telefonat schnell hinter sich bringen. Und da jeden Donnerstag Herr Rechtsanwalt von Terni nach Amelia herüberkommt, um sich bei der Autoversicherung (u.a. auch meine) um entsprechende Versicherungsfälle zu kümmern, brachte ich es heute dito hinter mich. Die Arbeit nimmt indes eine überraschende Form an: ich hatte ein paar Sachen nicht in meine Muttersprache, sondern in die andere Sprache übersetzt (Zeitungsartikel, einen kunstkritischen Text), nun kommt mir diese Sprachrichtung von der einen Agentur täglich ins Haus. Hinzu kommen ständige Telefonate der Chefin. Gut so. Lange genug darauf gewartet (nicht unbedingt auf die Chefin, obwohl sie mich abermals nach Porto Ercole in ihre Zweitwohnung einlud, da sei ein Zimmer frei). Und es geht auch recht leicht von der Hand. (Ich weiß allerdings nicht, was Anna Reimann und Tijs van den Boomen (in Gesellschaft von Bäumen) sich gedacht haben, als sie bei Spiegel online sich für diesen Titel entschieden: >>>Hier werden Sie wirklich geholfen (spontaner Gedanke: Sie ist nicht zu helfen, die’s geschrieben, und mich hilft auch keiner, diese Konstruktion aus dem Kopf zu kriegen (ist das jetzt eine Art höhere Ironie? (das Ding verdattert mich, und ein zweimaliges Überfliegen des Artikels verrät mir zwar eine gewisse Übertölpelung, aber nichts, was ein Über-die-Sprache-Stolpern verriete (mag auch daran liegen, daß ich arbeitshalber oft den Worten gegenüber mißtrauisch sein muß (was dann auch dazu führen kann, daß ich einen Carlo il Grosso mit Karl dem Großen übersetze, statt mit Karl dem Dicken, weil ich dem Schreiber (der Blödmann! dachte ich) nicht traute (was dann durchaus peinlich war (oder: wie ich mal eine Agentur verlor))))))). Weg mit dem Staketenzaun und ab ins Freie!