Bundespräsident Barenboim.

[Erstmals geschrieben am 11.6.2010.
Hier aus gegebenem Anlaß wiederholt.]

Sehr verehrte Frau G.,
Sie fragen mich, welchen möglichen Kandidaten ich für das höchste Amt dieses Staates favorisiere, ob Herrn Wulff oder Herrn Gauck. Ich sage Ihnen: keinen der beiden. Meine Wahl fiele, ohne eine Einschränkung, auf Daniel Barenboim. Dafür ist es zu spät, es ist in Deutschland Tradition, daß man zu spät ist. Dennoch möchte ich Ihnen hier erklären, weshalb ich Barenboims Namen nenne.
Wofür steht das Amt des Bundespräsidenten, wofür s o l l t e es stehen? Wie war es gemeint? Nicht dafür, einen Repräsentanten zu haben, vor dem man, auch politische Gegner, in Achtung die Knie beugen würden? In einem gar nicht ungewissen Sinn ist der Bundespräsident ein König, den das Volk inthronierte… nicht, weil es ein Interesse verfolgt, das Macht sichern will (worüber, das ist hier wichtig zu merken, Horst Köhler letztlich fiel), sondern weil es für diejenigen Qualitäten eines Volkes steht, für das es bekannt ist oder bekannt sein möchte oder, in Deutschlands Fall, bekannt einmal war. Sie mögen das, liebe Frau G., für naiv halten; ich denke aber, daß den Bundespräsidenten auszuzeichnen habe, was einst für die Blüte deutscher Kultur stand: Wahrheit, Schönheit und, das ist besonders wichtig, Güte.
Es sind Werte.
Keiner hat sie so sehr zerstört wie Hitler. Wir sind daran gefesselt, nach wie vor, nicht nur nach der mosaischen Maxime eines bis ins siebte Glieds; wir sind es, nach wie vor, in uns. Die Flucht in die Arme des Siegers ist nichts als Verschiebung, also eine Form der Abwehr. Ausgerechnet ein Argentinier nahm diese Abwehr auf und drehte sie in Annahme: Die Arbeit des barenboimschen Westöstlichen Divans steht dafür, vor allem steht sie für eine der großen Integrationskräfte der deutschen Kultur über lange Zeiten hinweg: für die Musik – und mit i h r steht sie jenseits der Grenzen und über die Grenzen hinaus. Hier gibt es, wie nahezu alle Literatur sie hat, keine parteipolitischen Einschränkungen, in der Musik findet sich nach wie vor die einfachste, aber tiefste Seele. W e n n wir einen Bundespräsidenten haben, den wir alle lieben können, dann muß es einer jenseits des politischen Machtinteresses sein. Herr Wulff scheidet da aus. Wer könnte ihm vertrauen, wie man einem Vater, einer Mutter vertraut? Niemand. Man vertraute allein seinem Interesse. Ähnliches, wenngleich eingeschränkter, gilt für Herrn Gauck. Schon aktive Parteizugehörigkeit vergiftet das Amt, das ü b e r den Parteien stehen sollte. Das zugleich für das Volk stehen sollte, für das Beste, was ein Volk aus sich hervorgebracht, und dieses ist jenseits allen Völkischen. Deutschland war ein Mischvolk seit je, an der deutschen Kultur, an ihren Höhen, haben Slaven gearbeitet, Romanen, die germanischen Stämme, das jüdische Volk (was wäre die Musik ohne es?), alle, die hier Heimat fanden, bevor der Hitler kam. Es führt um einen Präsidenten, der der Kunst ist, in Deutschland gar kein Weg vorbei – jeder andere ist Wirtschaft, ist Ideologie, ist Machtinteresse von Lobbies. Nur einer, der der Kunst ist, kann Karl Kraus’ böses Wort von den Richtern und Henkern, die er aus den Dichtern und Denkern abzog, zurücknehmen und entschulden. Dieses, genau dieses, wäre heute die historische Chance gewesen.
Der Bundespräsident darf nicht arm sein, sonst ist er erpreßbar. Er darf nicht wirtschaftlichen Interessengemeinschaften zugehören, er darf keiner Partei zugehören. Und im speziellen deutschen Fall wäre ein Bundespräsident mosaischer Abkunft d a s Zeichen schlechthin, ohne daß er sich zugleich an weltpolitische Machtinteressen bände, etwa Israels. Sondern er schaute auf die Staaten und Völker ohne Ansehen ihrer vermeintlichen – oder tatsächlichen – Völkisch- und Staatlichkeit. Er schaute nur darauf, daß allewir essen müssen. Er handelte im besten Sinne frei, und verfügte so, nach Maßgabe seines Amtes und des Vertrauens, das man in ihn gäbe. Vor persönlichem Mißbrauch schützte ihn die Befristung des Amts. Es wäre auch gar nicht die Frage, ob Herr Soundso die Symphonie Soundso vielleicht „besser” dirigierte – das wären müßige Fragen, die anderorts zu debattieren sind. Sondern er stünde für – Seele.
Altes Wort. Problematisches Wort. Wichtiges Wort.
Fragen wir es so herum: Wem schadete ein Präsident? Wem könnte Barenboim schaden – jenseits der klein(lich)en Opernkriege? Wer aber hätte mehr Ansehen? Und wem kann Herr Wulff schaden, wem Herr Gauck? Theoretisch ist das gefragt, aber mit Wärme. Der Präsident Deutschlands steht für das, für was Deutschland repräsentiert sein möchte. Wollen wir, als Menschen, für eine starke Wirtschaft repräsentiert sein? Soll das auf unserem Grabstein stehen? Wir seien Angehörige einer Wirtschaftsmacht gewesen? Wollen wir als Mitglied eines militärischen Verteidigungs- und unterdessen Angriffsbündnisses repräsentiert sein? Reichte umgekehrt, für guten Fußball repräsentiert zu sein, h i n? Kein Sportler, der es ist, würde hier jubeln; er würde nicht einmal zaudernd „ja” sagen. Wollen wir aber für Leibnitz, für Schelling, für Beethoven, wollen wir für Böll – auch das wäre ein möglicher guter Präsident gewesen – repräsentiert sein? Auch ein Bäcker sagte hier „ja”. Jeder, der ein Staatsbürger ist.
Denn das ist es. So fern wir auch immer den Künsten sind, ihrer innigen Strahlkraft, selbst wo sie uns fremd ist, wissen wir ihr alle zu vertrauen. Denn sie gefährdet uns nicht, sie nimmt uns nicht das Brot. Eher, öfter, leidet sie selber Mangel. Wem vertrauen wir? Doch nicht dem Manager, n i c h t dem Militär, und dem Wissenschaftler wenigstens kaum. Wer sind wir? Wo gehen wir hin? Wie gehen wir mit der Schuld unsrer Vorderen um und unserer eigenen, der aus der Not? Was ist Gerechtigkeit? Was ist Herzensgüte? Was ist Vergebung?
Mein Wort für Daniel Barenboim ist keines, das sagt, er sei ein guter Mensch. Er mag das sein, er mag das nicht sein. Aber er steht für die Idee eines solchen. Auch er wird, wie jeder von uns, dunkle Flecken haben. Dafür sind wir Menschen. Aber er trat heraus, trat aus der Abkunft heraus und sah nach Versöhnung. Er ist ein Machtmensch, das stimmt. Das ist für das Amt aber nötig, weil man darin die Gesetze der Macht kennen muß. Er ist Spezialist, aber nicht Jurist und daher nicht so weit, als Spezialist, von den Menschen entfernt, daß er keine Brücken zu bauen verstünde. Barenboim baut sie täglich. Er hat sehr breite Flügel, er kann wärmen. Und wenn man mir sagte: Ist das denn ein Deutscher? sagte ich: das ist ein rein formales Problem, zu lösen binnen Minuten. Barenboim selbst aber, wahrscheinlich, würde sagen: Ich habe nicht die Zeit, ich muß proben. Dann fänden sich Hunderte, ihm zuzuarbeiten, und alledie, mit Recht, wären stolz darauf, es zu tun.
Stellen Sie sich das vor! Daniel Barenboim auf Staatsbesuch, als deutscher Präsident, in China, als Staatsbesuch in den USA, als Staatsbesuch in Israel. Barenboim, der in Indien dann auf die Regierung träfe, und nachts spielte er in einem Lokal mit indischen Sitarmeistern. Barenboim im Vatikan, und er dirigiert Orlando di Lasso und abends später spielt er im Tango-Quartett in S. Lorenzo. Welch ein Präsident, wahrhaft, des Friedens! Eines deutschen Friedens, der, bei dieser künstlerischen Kraft, selbst in Arabien reüssierte, jenseits aller Ölinteressen, für die der Kanzler stehen mag, die Kanzlerin, egal, nicht aber das Volk. Barenboim, n i c h t abgeschoben in ein machtloses Friedensbotschafteramt, sondern repräsentativ an der Spitze der Deutschen.
Liebe Frau G.: I have a dream….

Sehr sehr herzlich,
ANH
albannikolaiherbst.de

16 thoughts on “Bundespräsident Barenboim.

  1. ein kurzer einwurf @herbst

    zu ihrem persönlichen kandidaten kann -und will ich mich nicht äußern, doch ich verstehe selbstverständlich die eigentliche Intention dahinter; warum soll mal zur abwechselung nicht auch mal einen integeren künstler oder dirigenten als bundespräsidenten vorschlagen können? – Schließlich war der ehemalige bundespräsident ja auch nur ein sogenannter aus der banken- und wirtschafts kommender beamter und manager ohne jegliche partei-politische erfahrung!

    Was mir dagegen völlig schleierhaft erscheint, ist, wie man überhaupt auf die idee kommen kann, wulf oder gauck – was im prinzip keinen unterschied macht, weil beide befürworter des sozialen kahlschlags (stichwort harz 4) und des eingreifens deutscher truppen in afghanistan sind (obwohl es dafür keinerlei logische rechtfertigung gibt; auch als mitglied in einem bündnis wie der NATO können sich mitglieds-staaten widersetzen, doch dafür bedarf es selbstverständlich eine menge courage, die deutsche politiker offenbar nicht haben!), für das höchste amt im staate vorschlagen zu können. Doch im grunde genommen spiegelt dies nur ein weiteres Mal die völlige inkompetenz der großen deutschen volksparteien wieder, denn eigentlich war bereits die erste wahl köhlers eine klassische fehlbesetzung. ein bundespräsident, der scheinbar immer sehr auf seine wortwahl bedacht war, und für gewöhnlich nur konzentriert vom telepromter ablesen konnte – die freie rede schien jedenfalls nicht seine stärke zu sein – verrennt sich mit einer angeblich zwiedeutigen aussage ausgerechnet bei einem plötzlichen staatsbesuch in dem kriegerischen Afghanistan, wo die weltpresse natürlich besonders hellhörig ist, weil der einsatz deutscher truppen dort verständlicherweise besonders fragwürdig ist (Übrigens nicht erst seit dem von einem deutschen Oberst fälschlicherweise befohlenen Luftangriff auf einem Tanklastzug, bei dem ausschließlich afghanische Zivilisten getötet wurden!) !

    das schlimmste dilemma ist vielmehr, dass nun vermutlich jemand zum bundespräsident gewählt wird, der einem eindeutigen politischen lager zugeordnet werden kann, nämlich der CDU. dies war in der vergangenheit bei Friedrich von Weizäcker oder Johannes Rau jedenfalls nicht so offensichtlich wie bei dem letzten und zukünftigen Bundespräsidenten. im übrigen halte ich das ganze gezetere um die kandidatur für ziemlich lächerlich, weil das sogenannte staatsoberhaupt in der parlamentarischen demokratie – die ja eigentlich nicht einmal eine echte demokratie ist, da es so gut wie überhaupt keine volksabstimmungen gibt – ohnehin nur repräsentative und administrative pflichten hat, wenn es zum beispiel darum geht, eine unterschrift unter neu verabschiedete gesetze vom bundestag zu setzen.

    die jetzige regierungskoalition ist für mein dafür halten die ideenloseste seit der großen koaltion von 1966 mit Kurt Georg Kiesinger, und die ehemalige spaßpartei FDP (18 +) entpuppt sich allmählich als konservativer als die CDU und CSU zusammen. die regierung unter schröders SPD hat 1998 bereits einen großen wahlbetrug begangen, doch was wir gegenwärtig unter scharz-gelb erfahren, ist bereits jetzt schon mit absoluter sicherheit der größte wahlbetrug und die beschämenste bundespolitik aller zeiten. Vielleicht sogar noch schlimmer, als unter der kohl-regierung, denn diese hatte wenigstens noch ein bißchen anstand, weil zumindest der sozialpolitische flügel der CDU damals unter blüm noch etwas mehr ausgeprägt war.
    heute hat man dagegen den eindruck, dass die CDU vorwiegend vom mächtigen bundesverband des BDI bestimmt wird; die sozialleistungen noch weiter bis auf das unverträglichste niveau runterschrauben, den kündigungsschutz am besten gleich ganz abschaffen, bloß keinen Mindestlohn einführen, und bestehende gewerkschaftliche errungenschaften mit fragwürdigen „christlichen Tarifverträgen“ der Zeitarbeitsbranche möglichst unterlaufen!!!
    Und hinzu kommt, dass man als Bürger und Steuerzahler immer mehr den eindruck gewinnt, dass sich regierungspolitiker immer weniger um die verfassungsmäßigkeit ihrer beschlüsse und gesetzte zu kümmern scheinen, jedenfalls solange, wie keine begründeten verfassungsbeschwerden dagegen beim obersten Gerichtshof eingereicht und geprüft werden müssen. Und dazwischen schwimmt die regierung mit ihren gesetzen eben in unsicheren fahrwassern. Besonders auffällig ist, dass es für derartig unseriöses politisches verhalten in den letzten jahren einige sich häufende beispiele gibt; dabei war die bei der staatsgründung der BRD per grundgesetz eingeführte oberste überwachungsinstanz, nämlich der Oberste Bundesgerichtshof, eigentlich dazu gedacht, nur gelegentlich politische unklarheiten auf ihre verfassungsmäßigkeit zu überprüfen. Doch letzteres scheint hierzulande immer häufiger zur Gewohnheit zu werden. Dumm, wer sich nicht wehrt!

    Diese obige politische Meinung ist selbstverständlich meine rein persönliche, und ich gehöre zu den sogenannten Wechselwählern, weil ich der tiefen Überzeugung bin, dass es so etwas wie den eigentlichen Stammwähler einer Partei in einer sich ständig verändernen sozialen, politischen und kulturen Gesellschaft garnicht mehr gibt! Außerdem trage ich weder ein Parteibuch öffentlich mit mir herum, als wäre dies die Offenbarung oder ein Stück Vereinszugehörigkeit, ähnlich einem lächerlichen Stammtisch- oder Karnvals-Club!

    So unglaubwürdig ich einige Berufs-Politiker, egal aus welchem Lager, halte, wundere ich mich gelegentlich bei den Öffentlich-Rechtlichen-Sendern über deren politischer berichterstattung. Ist es nicht irgendwie komisch und bis zu einem gewissen grad sogar belustigend, wenn in gewissen spätabendlichen Politischen-Talkshows immer wieder aufs Neue die selben Nasen sitzen? – Oder wurden diese sogar „eingekauft“, damit sie in ätzender Regelmäßigkeit ihren Schwachsinn unters Volk bringen? Tut mir wirklich leid, doch ich vermisse bei diesen ominösen Gestalten, die sich beinahe regelmäßig im Auftrag ihrer Partei oder Lobby der Lächerlichkeit preisgeben, so etwas wie ein für jedermann sichtbares Tatoo auf der Stirn:

    „Hallo, mein Name ist Hinkel, und ich vertrete die Großgrundbesitzer und vermögenden Industriellen in diesem Lande, und die Probleme und Sorgen der Arbeiterklasse gehen mir ehrlich gesagt völlig am Arsch vorbei; das Wort Apartheid wird in diesem Zusammenhang übrigens völlig falsch verstanden, denn wir wollen lediglich auf unsere angeborenen und vereerbten Besonderheiten hinweisen und diese nach Möglichkeit auch weiter ungehindert pflegen! – Oder anders ausgedrückt: wir versuchen lediglich Staat innerhalb des Staates zu machen, damit gleicher von gleich getrennt wird!“

    1. Ach, BettyB. a u c h wieder. Das Beckergroupie.

      Sei sicher, Mädchen: er kann. Sprachlich korrekt freilich und traurig, weil er meine kleine Utopie realpolitisch durchstreicht, ist selbstverständlich der Konjunktiv II.

  2. Tiefe Verbeugung ANHs Barenboim-Vorschlag habe ich 2010 nicht gelesen, deshalb bin ich froh, ihn jetzt hier nochmals zu finden, denn wenn er damals schon sehr viel Sinn machte, dann heute desto mehr.

    Natürlich ist das eine Utopie und wird deshalb nirgendwo einen realen Ort bekommen, schon gar nicht in Deutschland. Aber es ist ein Vorschlag mit Sinn, Verstand und Herz, viel Herz, dem ich uneingeschränkt zustimme. Man muss groß denken können, um solch einen Vorschlag zu machen. Dafür meine tiefe Verbeugung.

    1. Die Verbeugung, lieber PGH, bitte vor Herrn Barenboim. Mein Part ist hier nur, ein wenig für die Menschen und für dieses Land zu denken, das meines ist und mit einem solchen Präsidenten ein anderes als nur ein wirtschaftliches Ansehen gewönne – auch Multikulti ist letztlich öknomisch gedacht. So aber käme Ansehen nämlich auch von Anspruch, Selbstanspruch, und von der Kultur, sowie zugleich von einer Bescheidenheit vor der Geschichte.

  3. Nach Möglichkeit ist das Ereigniss eines solchen Staatsmannes sicherlich nicht. Aber das Ereigniss, als gebündelte Erscheinung des In-Möglichkeit-Seins, ist jenseits der Hochrechnung und durchzieht noch den bescheidensten Traum.

  4. Nun ist es ja wohl entschieden … … trotzdem nochmals zu Barenboim. Allein der Gedanke, dass ein Künstler in oberster Repräsentanz für die Geschicke eines Staates stehen solle, ist natürlich schon so richtig, dass ich ANH nochmals für diesen Vorschlag danken möchte. Und ich tue das vor allem deshalb, weil ich die Aussenwirkung solch eines Aktes bedenke. In einer stärker bestimmenden/ausführenden Funktion, etwa als Kanzler, könnte ich mir einen Künstler freilich weniger vorstellen. Weshalb ich auch Mario Vargas Llosas Kandidatur niemals für klug hielt. Man denke an die griechische Vorstellung des Philosophen als Staatslenker, die ja zumindest im ersten Anlauf gescheitert ist, wenn ich das mal so flapsig sagen darf.
    Sie wachen demnächst auf – ich wünsche Ihnen einen ertragreichen Tag.

    1. Ausführende Funktion @
      Aber nur als reiner Repräsentant erscheint mir der Künstler im Alptraum. Hingegen legt es die Imagination einer Verbesserung der Politik durch einen Künstler im P o l i t i s c h e n durchaus auf ein Integral geänderter Praxis an.

  5. Barenboim hat als Künstler wohl weitaus produktiveres zu tun, denn als Staatsmarionette bei Empfängen aufzutanzen. Daher ist es gut, dass weiterhin Marionetten machtentleerte Positionen bekleiden…

    1. eben nicht. Es liegt durchaus im Möglichkeitenbereich solcher Marionetten, die eigenen Fäden in die Hand zu nehmen. In diese Richtung, unter anderem, geht mein nun bereits wieder ad acta gelegter Vorschlag.

    2. Wir alle unterschätzen den enormen Zeit- und Rückgratsverbiegungsaufwand, den politische Ämter im 21. Jahrhundert erfordern. Künstler können so etwas nicht wirklich, und das ist gut so. Auch Helmut Schmidt kann ja maximal eine Klavierstimme von vieren spielen… das ist zwar beeindruckend für einen Politiker, für einen Künstler reicht es aber nicht.

    3. Hätten wir nicht. So viele „wenn“s und „geht nicht“s von vornherein im Kopf, sähe die Welt ein wenig anders aus, glauben Sie mir. Es wäre nie ein Mittel gegen Polio gefunden worden, es führe auch kein Auto, und auf dem Mond wären wir schon erst recht nie gelandet. Den sogenannten Realisten fehlt es an Fantasie, was bedeutet: es fehlt ihnen immens an Realitätsbewußtsein, das auch eines für die Möglichkeiten ist. Anstatt daß sie sagen: Probieren wir es aus.

    4. Gegen der Versuch hätte ich gar nichts! Aber mir täte es (in meiner Imagination) leid um die viel wesentlicheren Dinge, die Barenboim in der selben Zeit umsetzen könnte. Politik betreibt er – sehr effektiv – auch mit seiner Arbeit als Künstler, da benötigt es nicht das Etikett „Bundespräsident“.
      Aber ich bremse zuletzt: der Versuch wäre es wert, da haben sie recht.

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