Litflow. An Guido Graf.

Lieber Guido,
hab eben Deine
>>>> FB-Einladung zum Litflow bekommen. Ein bißchen irritiert mich das, wenn ich so die Teilnehmerliste ansehe, schon. Denn seit Jahren, ja über einem Jahrzehnt arbeite ich an dem Thema, habe dazu eine eigene Ästhetik verfaßt, die als Heidelberger Vorlesungen (>>>> „Kybernetischer Realismus“, Manutius 2008) auch als Buch erschienen ist, bin ständig in Polemiken zu Netz ./. Buch verstrickt und da auch präsent, seit Jahren zumal in der zunehmend harten und mit absurden Falsch-Argumenten, die allein dem Machterhalt dienen, beladenen Auseinandersetzung zu Urheberrecht und Internet, Norbert Wehr hat >>>> bereits vor zwölf Jahren, als das noch gar nicht allgemein bewußtes Thema war, meinen Grundsatzaufsatz „Das Flirren im Sprachraum“ publiziert, und mein ganzes riesiges Anderswelt-Projekt, dessen dritter Band im nächsten Herbst herauskommen wird, umkreist das Thema – und wieder einmal werde ich umgangen, wenn es um eine solche öffentliche Präsenz geht. Weil es bequemer ist, sich im Mainstream zu baden?

We kann man dann noch die Chuzpe besitzen, mich, um den Saal zu füllen, einzuladen?

Echt sauer, absolut sauer:
Alban

15 thoughts on “Litflow. An Guido Graf.

  1. Diskussion: Sabine Scho-Guido Graf-ANH. (Von Facebook hierherkopiert:)
    Sabine Scho

    ich frage mich ja auch seit jahren, wie man eigentlich mich hier und da und anderswo vergessen konnte, und ich habe weder einen namen, dem ich es zuschreiben könnte, noch gäbe mein…Mehr anzeigenGuido Grafabsolut richtig, sabine; und alban: eigentlich wäre es eine gute idee, hier mal zu listen, wen wir noch alles „vergessen“ haben –
    die entscheidung hier für jemanden ist nie die entscheidung gegen jemanden: exponieren heißt nicht: ausschließen; nicht nur sind die schnittmengen zum sogenannten literaturbetrieb bei LITFLOW ausgesprochen schmal, es geht auch nicht darum, zu sagen: das habe ich aber schon damals gesagt/geschrieben/gedacht: da finden wir viele und vieles, für die das mit gutem recht ebenso gilt; sondern: wie geht es weiter, was kommt als nächstes, wie sieht es übermorgen aus?
    das ist ein thinktank und d.h. auch: ein gesprächsangebot. das ist offen und eben nicht fertig, exklusiv, etc.: in dieser form zu denken und zu handeln, bringt uns eben nicht weiter. was für probleme das gerade dem sogenannten betrieb aufgibt, kann man übrigens wieder und wieder auch in unserem magazin (litflow.de/magazin) lesen – und: dort auch weiterdiskutieren!
    ANHWelch eine bequeme Entschuldigung, Sabine Scho. Wenn wir alles aufs Gemenschel runterbrechen können, dann ist’s ja ganz okay, wenn die Leute korrupt sind, dann dürfen auch Politiker sich Gelder zuschieben und kleine Jungs und Mädchen ficken, alles kreti, alles pleti. Tut mir leid, ich erwarte eine gewisse Ernsthaftigkeit. Ich will das aber, aus bekannten Gründen, nicht bei FB diskutieren. In Der Dschungel hingegen gerne. FB sollte eine Plakatsäule sein, nicht mehr, da ich sonst genau das stütze, was ich unterlaufen will. –
    @Guido Graf: Wenn Du Deine Entgegenung in Der Dschungel einstellst, antworte ich dort. Hier nicht, weil ich prinzipiell in FB nicht diskutiere. Das hat dezidiert politische Gründe, über die ich auch schon oft publiziert habe. Meine Lust, mich ständig wiederholen zu sollen, ist gering.
    Sabine Schowieso entschuldigung, ich entschuldige nichts, ich sage nur, so ist es, und so ist es leider öfter.
    die beste möglichkeit ist wohl dagegen selbst etwas auszurichten, anträge schreiben, symposien organisieren, so haben es einige gemacht, die mit dem, was da war, oder aus besagten gründen nicht da war, unzufrieden waren. und ich gebe guido graf recht, die entscheidung für jemanden ist eine entscheidung für jemanden und in der auswirkung natürlich gegen viele andere, aber intentional ist doch meistens nicht das GEGEN, sondern das FÜR entscheidend. auch wenn es sich oft wie ein gegen anfühlt, da gehe ich völlig d’accord.
    und auch, dass man sich gerne immer wieder ins spiel bringen darf und sollte! und alles wollte ich darauf auch gar nicht runterbrechen, aber sie können nicht ohne feinde und übersteuern ganz gern mal, den mechanismus kennen inzwischen ja auch alle, grummel grummel, ach, was hilfts, dann bin ich eben mal wieder bequem und menschel und sie sind der kämpfer, wenns dem ego dient, bitte, gerne, da nich für.
    ANHDa ich diese Erfahrung auch mit allen meinen Büchern mache, seit 2003, sehe ich die Dinge anders als Sie. Es gibt hier einen Zusammenhang der Ingroups, bei dem es um Macht geht und Deutungshoheit. Und zwar bewußt und strategisch ausschließend. Daß sich das dann gerne über „on fait“’s verbrämt und entschuldigt, liegt auf der Hand. Pardon, aber gerade ich weiß sehr genau, wovon ich spreche. Jetzt aber, hier, nichts mehr dazu. Ich werde diese Kommentare kopieren und in Die Dschungel einstellen. Wer dann noch diskutieren will, soll es dort tun. Wenn nicht, dann halt nicht.Sabine Schoäh, entschuldigung, diese erfahrunge teilen sie mit vielen und ihren büchern!!!!!!
    sie sind nicht der einzige verkannte, wirklich nicht.
    und sich aus der verkennung ein alleinstellungsmerkmal drechseln, ist ja schön und gut und vielleicht auch in grenzen sinnvoll und wegen mir auch wahr uns authentisch, aber die frage ist doch, bringt es einen weiter, oder musste es nur raus, was ja auch ok wäre.

    1. @Sabine Scho: Teilen. Daß auch andere diese Erfahrung machen, heißt nun wirklich nicht, daß man sie hinnehmen muß. Im Gegenteil. Es fordert dazu auf, sich zu wehren, und zwar mit allen Mitteln, die man aufbringen kann. Es kann nicht darum gehen, sich dem, mit Adorno zu sprechen, schlechten Zustand zu beugen. Widerstand ist erfordert – auch dann, wenn Leute an den Verhältnissen mitwirken, die man eigentlich schätzt – also auch dann, wenn sie der Widerstand zu Gegnern machen könnte oder sogar zu Feinden. Die sind mir lieber als laue Freunde. Viel lieber.

    2. Sabine Scho und natürlich sind sie auch bei vielem dabei, lesen sie mal ihr arbeitsjournal…
      vor 8 Minuten · Gefällt mir · 1

      Sabine Scho vielleicht ist es für mich keine frage des menschelns, sondern eine frage des stils und der haltung, die variabel eingesetzt werden dürfen, ob man dazu schweigt, sich auskotzt oder scheißfreundlich flötet, wie schön, wäre ich gern dabei gewesen, that s all.

      na da haben sie sich ja jemanden angelacht, tz. aber, mir scheint, gar nichts so doof die frau, wie heißt sie noch gleich, scho, wassen das fürn name.

      und, meine meinung, widerstand hat viele gesichter, der kampfkünste gibt es da viele!

      und ich seh sie ja auch ganz gern boxen, aber immer wieder kriegt man auf die nase, um danach bekocht zu werden, das nenn ich mal konsequent ambivalentes sozialverhalten :).

    3. @diadorim: „Scho“ find‘ ich ’nen klasse Name, nur das Anagramm ist blöd. Man kommt aber nicht auf die Idee, weil „Scho“ schon kurz genug ist.

      Was das Bekochen anbelangt: das eine für was andres.

      Übrigens hab ich von Scho schon mal ein Gedicht in ein Hörstück getan, ein gutes… ich meine das Gedicht, na gut, mein Hörstück auch.

    4. das like ich, auch wenn ich die nicht kenne, aber vielleicht kenne ich sie ja zu unrecht nicht. ihre hörstücke sind klasse, zumindest die, die ich hörte!

    5. immer diese lyrikerinnen, die mit 2 dünnen bändchen schon meinen, sie hätten was geleistet, ick weeß ja man nüsch, aber, nun gut, bei gelegenheit mach ich das mal.

    6. 2 dünne Bändchen Dieser dumme Pöbel kotzt mich an, dieser Pöbel, der meint, ein Dichter, eine Dichterin hätte nichts geleistet, nach zwei Bänden mit Gedichten.
      Wenn dieser dumme Pöbel dergleichen Literatur nicht kennt, meint er gleich darüber urteilen zu können, trotz der Unkenntnis. Der Intellektuellenhass in diesem Land ist unermesslich und widerlich. Und wird – Ironie, Ironie – gepostet auf der Kommentarebene des Blogs eines, na, was wohl: Intellektuellen.

      Ich finde solche Einlassungen, wie die des oder der diadorim unwürdig.

  2. Prioritätenstreit … verschärft Seit den Zeiten des Humanismus kennt man das, Gelehrte und Literaten – die nur brieflich miteinander verkehrten und ihre Ideen austauschten – mussten alles tun, um ihre Priorität zu sichern. Und was wurde da nicht alles geklaut! Aber, zumindest im Nachhinein, konnte man sich damals sagen, dass man wenigstens mit einem Leibniz gestritten hatte.

    Heute, und das ist ein Teil des Elends unserer so banalen Zeit, muss man sich gegen jeden kleinen Ignoranten wehren, der seinen neuesten Furz glatt zur ersten Erfindung dessen erklärt, woran andere bereits Jahrzehnte hindurch arbeiten.

    Aber soll man sich dagegen wehren? Ich finde nicht. ANH findet das Gegenteil richtig. Ist eine Frage des Charakters, vielleicht. Mir erscheint es eine Verschwendung von Lebenszeit.

    Lieber ANH, meine unmaßgebliche Meinung ist, dass Sie und Ihr Werk eine Pyramide sind, die auf Dauer nicht übergangen werden kann. Was kümmert es Sie, wenn oben auf dieser Pyraminde hirnlose Touristen rumkrakseln und unten die Hunde dranpisse!?

    1. @PHG zu den Hunden. Es sind keine. Darunter sind auch elegante Antilopen und sogar Wasserbüffel und -innen. Das macht es ja so ärgerlich.

      Aber dieses beiseite, wir sprachen >>>> schon neulich darüber. Ich habe kein wirkliches Vertrauen in die Zukunft, wenn man heute „Madonna“ sagen kann und keiner mehr >>>> an Michelangelo denkt. Erinnerung braucht Bildung, sonst gab es die Vergangenheit nicht. Hier aber geht es mir noch um etwas anderes, das mir wichtiger ist: Ich will mitgestalten, wo ich das Werkzeug habe und das Handwerk.

  3. Hunde … Pyramiden? Ja, ich weiß, bezüglich der Zukunft widerspreche ich mir selbst.

    Vielleicht liegt der Unterschied aber da, wo Sie sagen „ich will mitgestalten“ und ich (für mich) weiß, dass ich eh nur meinen kleinen Bauchladen betreiben kann. Und nicht mal den besonders effektiv.

  4. Und natürlich muss man/ANH sich gegen so ein Übergangensein wehren, lautstark dazu Stellung beziehen. Denn wenn mehr und mehr Schriftsteller diese Praxis der Veranstalter resigniert hinnehmen, wird sich nichts mehr ändern. Die Praxis: wir laden nurmehr „Ereignisse“ ein; neues, extra junges, gut fotografierbares, leicht goutierbares, marktkonformes… ja, wie heißt denn das passende Subjekt? Es werden meist keine Dichter mehr eingeladen sondern BOOMBOXES.

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