Und es schmeckt! Und die Kruste k r a c h t, wenn man hineinbeißt; sogar die Bräunung stimmt, und die Krume ist so duftig wie elastisch. Ich bin wirklich ein bißchen (sehr) stolz.
Um Viertel nach fünf hoch und die nächste Lektoratstranche bearbeitet, womit ich bereits vor acht Uhr fertig war; eine Brief an meine Lektorin geschrieben, dann zusammen mit der Tranche abgeschickt. Schon klingelte es, und meine neue Madame La Putz kam; „mein“ David arbeitet leider nicht mehr bei Helpling, sondern ist zurück nach Spanien gegangen. Nun erschien eine tiefschwarze, geradezu bilderbuchhaftige Kameruner Mama, die ziemlich kritisch, aber sehr freundlich sich in dem umsah, wo sie nun saubermachen sollte. Zweidrei Fragen hatte sie noch, nachdem wir uns in meinem kleinen Flur wirklich gedrängt haben, als ich ihr das Badezimmerchen und das Toilettenräumchen zeigte. Diese Aktion war wirklich Aktion, weil sie ganz allein die schon für mich schmale Breite geradezu erfüllte.
Anderthalb Stunden später zog ich ins Beaker’s ab, um die Papierkorrekturen fortzusetzen; als ich um fünf vor halb zwölf zurückkehrte, war sie noch dabei aufzusaugen, bevor sie den Boden wischte – also sie ist ein wenig langsam, im Vergleich mit David, aber dafür, wie ich nachher feststellte, ausgesprochen sorgfältig. Jedenfalls mußte ich noch mal weg und spazierte >>>> zu Brossmann auf einen Espresso mit Geplauder.
Mittags legte ich mich hin, da war es kurz vor halb zwei, und, Geliebte, Du wirst es nicht glauben – wachte erst um halb vier wieder auf. Von einem Anruf. Um Göttins willen! rief mein Innres, Du wolltest doch das Lektorat bearbeiten, in Wien wartet man darauf! Und jetzt hast Du total verschlafen! Das ganze Frühmorgen, der komplette Vormittag war weg… Ich dachte wirklich, es sei erst grad die Nacht zuende. So tief muß ich weggewesen sein.
Dann die Erleichterung, als ich langsam begriff, daß ich Mittagsschlaf gehalten hatte. Also wieder auf und an die Pavoni. – Jetzt werde ich, bis Nachricht aus Wien kommt, lesen… am Stück: ein wunderschönes Bücherl, über das ich Dir morgen, denke ich, schreiben werde. Mein Verleger, Nikolaus Gelpke, hatte schon von ihm geschwärmt. Die sehr locker gesetzten etwas mehr als achtzig Seiten lassen sich leicht bis zum Abend durchschmökern:
A.
knack dir eine ecke ab Krustenbrot, süsser Wein (Silvaner… ), die Asche der im Februar gekappten Rebentriebe wird uns vom alten Pfarrer – dem Obwalter der besten Hanglage im Dorf – als Aschenkreuz auf die ängstlichen Kinderstirnen gedrückt:
(m)eine Kindheit im Markgräflerland und am Rhein.
Frohe Vorostern –
Z.