Untriest 64. Sonntag, der 12 April 2015. Mit einer Bemerkung zum „OMing“.


Arbeitswohnung, 16.35 Uhr
Soeben, Liebste,

mit dem ersten Fahnendurchgang fertig geworden, am Screen. Jetzt werde ich ausdrucken und die Fahnen noch einmal auf dem Papier lesen. Mit meiner Lektorin werde ich wohl morgen erst sprechen; ‘s ist ja Wochenende.
Seit halb neun Uhr morgens saß ich dran. Außerdem ein Ciabatta mal wieder gebacken, für das Biga und Teig seit gestern, bzw. vorgestern angesetzt waren. Gut ist‘s geworden, schau Dir die tolle Krume an:


Aus einem Teil des Teigs habe ich zwei Miniciabatte hergestellt, eine gleich zum Futtern, wie man am Anschnitt sieht, eines für die quasi-Familie, falls mein Sohn heut noch herfinden sollte.

Also einen Moment Pause, dann die Traumschiffahnen dacapo.

(Gestern abend war ich auf einer letztlich sehr albernen, auch ein bißchen ärgerlichen Veranstaltung zu >>>> „orgasmischer Meditation“. Du hättest schallend gelacht, wenn Du mitbekomnen hättest, welch Sexualbild über Männer da vermittelt wurde. Es war der pure, nunmehr vorgeblich weibliche, Sexismus. Als ich protestierte, stand ich sofort als der Macho da. „Du hast mir deinen Schwanz gezeigt, um mich einzuschüchtern – typisch männlich“, hielt mir die Rednerin nachher vor. „Hätte ich ihn dir gezeigt“, habe ich entgegnet, „hättest du gar nicht daran gedacht, eingeschüchtert zu sein, sondern wärest – naß gewesen.“ Ich gebe zu, daß diese meine Bemerkung nicht sonderlich geeignet war, den Vorwurf der Frau auch nur im Spuren zu mildern. Doch die, ecco!, Steilvorlage war einfach zu perfekt, um nicht mein freches Bonmot mit an ihr aufzurichten. Toll war ferner, wie man mir, ausgerechnet mir, Verkopfung vorwarf. In den Arm nehmen ließ sich die Rednerin danach aber gerne.)

So. Jetzt den Drucker zum Qualmen bringen.

A.

5 thoughts on “Untriest 64. Sonntag, der 12 April 2015. Mit einer Bemerkung zum „OMing“.

  1. Orgasmische Meditation Lieber Alban,

    ich möchte mal einiges revidieren und dir auf deine Zusammenfassung meines Vortrages antworten da ich diese beissenden Halbwahrheiten nicht so da stehen lassen kann. Du hast wohl deine „Anhänger “ die die vielleicht Gesellschaft leisten würden wenn du schallend lachst nach meinem deiner Ansicht nach weiblich sexistischem Vortrag über Orgasmische Meditation, eine sehr wohl seriöse sexuelle Praxis die keineswegs nur zugunsten der Frau betrieben wird. Ich habe deine Stänkereien während meines Vortrages zunächst als eine Bereicherung empfunden, weil ich Konfrontation schätze, bis deine monologischen Tiraden einfach nur noch profilneurotisch wurden und auch absolut nichts mit dem zu tun hatten wovon ich sprach. Ich musste mir anhören dass ich weiblichen Sexismus praktiziere, pruede bin, zu Veramerikanisiert, lächerlich bin usw- und all das während ich einen Vortrag gebe. Das wurde allen unangenehm. Als wir dann nach dem Vortrag sprachen und ich dir veranschaulichen wollte dass du mit deiner art mir deinen Schwanz gezeigt hast, also gezeigt „wo der Hammer hängt“ hast du mich dann noch Faschistoid genannt. Ich habe übrigens nie gesagt dass du mich hast einschüchtern wollen- nein, dazu warst du mir viel zu banal mit deiner anmache. Ich habe auch nie zu dir „typisch Mann“ gesagt. das sind alles Projektionen deinerseits die ich mir nicht andichten lasse. Deine Art zu reden würde ich auch nicht als „freche Bonmots “ bezeichnen. frech sind kleine süße Jungs, nicht Männer deinen alters. Das Verhalten ist albern, mein lieber Alban. Ja, ich habe dich gerne umarmt danach, denn mir geht es um menschliche Verbindung. Auch wenn du nicht mit mir übereinstimmtest so werde ich mich nicht abkapseln . Als Schriftsteller hast du natürlich eine endlose Fantasie- aber lass die doch lieber in deinen Büchern. Liebe Grüße- Nicole Cox

    1. „anmache“@chandi. Aber wo/wann d a s denn? Und gestänkert hab ich schon g a r nicht, lediglich argumentiert, ja sogar erst einmal nur Fragen gestellt. Darauf wurde dann in typisch rhetorischer Manier mit Verkopfungsvorwurf reagiert, und klar, man ist dann gleich der Macho. Ich kenne diese Art von Dynamik ziemlich gut und werde mich davon nicht einschüchtern lassen.

      Wie auch immer, die Veranstaltung war schlichtweg – dumm. Und in der Tat von U-amerikanischer Prüderie und entspechendem Sexismus durchsetzt. Aber schon wahr – mit dergleichen läßt sich, ebenfalls liebe Grüße, ganz sicher einiges Geld verdienen; man baucht nur Gläubige, denen ihr Wohlstand Bauchbrummen macht. Von denen gibt es genug, also keine Sorge, Du wirst Dein Auskommen schon damit finden.

      (Übrigens weiß ich überhaupt nicht, was Du nun s c h o n wieder mit meinem Schwanz hast. Merkst Du wirklich nicht, wie Du hier, in der Idiomatik also, sexistisch bist? Aber schon die Verwendung des Wortes „Pussy“ während der Veranstaltung war es, zumal Du Dich selbst von ihm distanziertest und es dennoch weiterverwenden wolltest. Bis eben ich Einspruch erhob.)

  2. OM Ach Alban! Ich teile die Praxis der Orgasmischen Meditation weiss Gott nicht zum Geld verdienen! Die praxis ist, wenn man sie einmal gelernt hat, (denn wir müssen ja auch unsere kosten decken für Räume etc), völlig umsonst und beliebig wiederholbar. Also mit Geld hat das wenig zu tun.ich hab sogar Geld draufgezahlt. Ich teile sie weil die Praxis mein Leben so radikal positiv verändert hat dass ich es weitergeben will aus purer Leidenschaft anderen zu einer Freiheit zu helfen die ich dadurch gefunden habe. Ich will dich auch keineswegs einschüchtern. Aber mit deiner letzten aussage hast du einfach so unter der Gürtellinie gezielt 😉 dass ich da nicht mehr weiter mit dir kommunizieren werde. Ich zerreisse mir ja auch nicht das Maul über deine Arbeit.

    1. „Ich zerreisse mir ja auch nicht das Maul über deine Arbeit. “ Das tun schon andere, genügend, lacht. Einer davon war auch gleich da. Ging sofort in den Papierkorb; gleich zu gleich gesellt sich gern.
      Deinen Text lösche ich hingegen nicht, weil ich ja glaube, daß Du überzeugt von dem bist, was Du zu vermitteln versuchst. Ich kann mir sogar vorstellen, daß es funktioniert – je nach Typ, mit der/dem man zu tun hat. Auch Placebos funktionieren bekanntlich recht gut, anderen hilft eine Religion oder fundamentalistische Moral, wieder andere fühlen sich wohl in der Nähe von Kanarienvögeln und/oder Hamstern, wieder andere – auch Berühmtheiten, die es, glaubt man, nicht nötig hätten – brauchen Scientology usw. usf. Nein nein, funktionieren k a n n das. Die Frage ist nur, was unterschwellig mitvermittelt wird.

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