Das Arbeitsjournal des Dienstags, dem 2. Juni 2015.


Arbeitswohnung, 7 Uhr
Mozart, Così fan tutte]

Der Tag gestern lief dann doch wieder anders. Kurzfristige Nachricht des Senders, man brauche noch einen akustische Teaser für das Kreuzfahrthörstück, das am kommenden Sonnabend >>>> erstausgestrahlt werden wird, über ein Jahr nach der Reise. Da ist, irrerweise, schneller >>>> der Roman fertig gewesen. Der „Vorteil“ wird nun sein, daß, wenn das Buch zum 11. August in den Buchläden sein wird, die Leser:innen den Zugriff auch auf >>>> die Fotostrecke behalten werden und das Stück selbst als Podcast hören können, das wenigstens einen Teil der Entstehensgeschichte quasi mit„dokumentiert“. Schöner ist allerdings, diese Entstehung bereits vorher im Ohr zu haben und dann zu sehen, was aus ihr geworden ist.
Dann war ein bißchen was vorzubereiten, weil ich ab heute einen Hund und zwei Katzen betreue; Amélie ist in die Berge nach Osttirol gereist. Den Herr, „Sultan“, werde ich zu mir herholen, hab ihm ein Körbchen vorbereitet, in dem er gestern abend bereits probelag; es schien ihm ausgesprochen zuzusagen. Für die Katzen werde ich bisweilen, damit sie Gesellschaft haben, drüben bei Amélie arbeiten. Es ist kein weiter Weg hinüber. Außerdem werde ich meine innere, nun jà, „Opernsperre“ durchbrechen, am kommenden Sonntag: mit dem >>>> Rosenkavalier in Frankfurtmain. Claus Guth inszeniert mir oft ein wenig zu analytisch-kühl, zuletzt hier in Berlin The Turn of the Screw. Dennoch. Und davor noch, sollte ich so kurzfristig eine Pressekarte bekommen, am Sonnabend >>>> Händels Cesare in der Komischen. Mit beiden Opern, sowohl Straussens als Händels, verbinden mich tiefe Erinnerungen; in Dresden weinte Do, als die Marschallin über die Zeit sang; in Rom weinte लक्ष्मी, als sie Cornelias Klagen hörte. Zuletzt in einer Oper gewesen sein mit muß aufhören, für mich ein Kriterium zu sein: Muster durchbrechen, Betonung auf „e“ und mit Ausrufezeichen: !
Es ist ein Abenteuer, in das Amélie fuhr: mit einem, es paßt nicht so ganz, aber doch: Freier. Sie will sich zweimal täglich melden, zur Sicherheit; ich habe sämtliche Daten, um Fernschutz zu geben. Es wird insofern eine nicht ganz uninteressante Woche werden.
Toll, übrigens, jetzt: Carlos Kleiber dirigiert Beethoven IV. Ebenfalls ein Cassettenmitschnitt. Mein Nakamichi lebe hoch! – Über Lebensversäumnisse schrieb ich schon, oder? Nie Glenn Gould, obwohl es möglich gewesen wäre, live gehört zu haben. Nie live Carlos Kleiber, obwohl es möglich gewesen wäre, dirigieren gesehen zu haben.
An >>>> den Witzel, n u aber! Vorhin fiel mir der „Ansatz“ ein: mit einer Kritik von Freunden, die ich – nicht diese, selbstverständlich, sondern jene – aushebeln werde.

3 thoughts on “Das Arbeitsjournal des Dienstags, dem 2. Juni 2015.

    1. @MelusineB. Guth ist einer der wirklich guten Regisseure, gar keine Frage, wenn auch bisweilen – mir – einen Tucken zu rational.
      Das mit dem 7. ist für mich eine Gelegenheit, weil ich beruflich ohnedies nach Frankfurtmain muß; wäre nicht der Rosenkavalier, hätte ich, wie Sie ahnen, an dem Tag etwas anderes dort getan, bzw. dort nahbei. Aber ich muß entschieden ein Muster durchbrechen, das mich seit dem November bestimmt hat, und zwar einschränkend, lusthemmend, nicht erweiternd. Nun setz ich ein Zeichen.

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