Der Manierismus mal wieder. Im Arbeitsjournal des Donnerstags, dem 29. Oktober 2015.


[Arbeitswohnung, 8.22 Uhr]

Sitze an Frau v. Hüons neuer Anthologie für S. Fischer, die etwas komplizierter ist, als ich gedacht hatte. Deshalb hier nur kurz.
Der neue Clip, Sätze aus Thetis 2, findet sich >>>> jetzt auch in Der Dschungel. Ich halte es momentan so, daß ich, wenn ich kein Arbeitsjournal schreibe, die kleinen Tagesvideos erst einmal unter „Arbeitsjournal“ einstelle und erst, wenn ein neues Journal geschrieben wurde, zu den Videos umbrubriziere.
Zum Traumschiff ist >>>> die erste deutsche Zeitungskritik erschienen, geschrieben von dem Kieler Germanisten und Lektor Kai U. Jürgens, den ich bei meiner >>>> Laudatio auf Christopher Ecker kennengelernt habe. Das Schweigen des deutschen „großen“ Feuilletons hält freilich an. Dabei spielt vermutlich eine Rolle, daß ich in Der Dschungel immer wieder reagiere, mich auch wehre – dabei wäre doch genau das ein Anlaß zu einem Dialog, mehreren Dialogen, nicht eben über mich, also meine Person, sondern über meine (und anderer) Literatur und die ästhetisch-politischen Positionierungen. Aber die Personenurteile verhindern sie, und nur bei solchen polemisiere ich meinerseits – und bei dem „ewigen“ Vorwurf des Manierismus. Zu dem >>>> Eigner einmal völlig zurecht angemerkt hat, alle bedeutenden Schriftsteller seien Manieristen gewesen. Im Abstand von zweidrei, manchmal auch mehr Jahrzehnten wird Manierismus zu Stil umbewertet – also wenn sich ein Autor „gehalten“ hat. Deshalb ist, einen auch historischen Blick zu haben, mitunter sehr sinnvoll.

Und ich muß mich für den kommenden Mittwoch vorbereiten, an dem ich den zweiten Teil von Barenboims >>>> Musiksymposion moderieren werde, eine Einladung, die ich als Ehre empfinde, so daß ich sofort zugesagt habe.

Also. Wie Äneas rief: „Nach Rom!“ (Dido freilich weinte).

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