[Arbeitswohnung, 9.44 Uhr
Jarrett, >>>> Creation (2014/15)]
Bis in die Nacht sämtliche noch nicht publizierten Gedichte, außer den unvollendeten Zyklen, zusammengesucht und gesichtet und in einen eigenen, neuen Ordner verschoben. Da stehen sie nun alphabetisch nach Titeln, bzw. ersten Zeilen, und so, alphabetisch, eines nach dem anderen, werde ich sie bearbeiten, teils komplettieren, teils vielleicht umschreiben. Stein für Stein, auch Häuser werden nicht anders gebaut.
Es sind einhundertfünfunddreißig (Gedichte, nicht Häuser). Das ergibt selbst dann einen soliden Band, wenn der Verlag einige davon nicht will, zumal ein paar Langzeiler dabei sind. Oder ich will sie nicht.
Der späte Jarrett läuft unentwegt.
Calamari gekauft, aufgetaut, portionsweise umgetütet. Fischfinger, Meeresfrüchtefingerspitzen: Aktinienköpfchen.
Ein nächster Teigling ruht auf einem Film von Olivenöl zur langgeführten Gare im Kühlschrank, mit Lievito-madre-Resten und frischem Lievito madre und Farina 00 komponiert, unter etwas Beigabe von Semola di gran duro.
Text für Text. Hat was Beruhigendes. Manches ist nur skizziert, bei anderen hakt ein Rhythmus; wo ich machtvoll begonnen, aber dann abgebrochen habe, und es stehen nur noch unverbundene Verse da – zum Beispiel dort:
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Es sind einhundertfünfunddreißig (Gedichte, nicht Häuser). Das ergibt selbst dann einen soliden Band, wenn der Verlag einige davon nicht will, zumal ein paar Langzeiler dabei sind. Oder ich will sie nicht.
Der späte Jarrett läuft unentwegt.
Calamari gekauft, aufgetaut, portionsweise umgetütet. Fischfinger, Meeresfrüchtefingerspitzen: Aktinienköpfchen.
Ein nächster Teigling ruht auf einem Film von Olivenöl zur langgeführten Gare im Kühlschrank, mit Lievito-madre-Resten und frischem Lievito madre und Farina 00 komponiert, unter etwas Beigabe von Semola di gran duro.
Text für Text. Hat was Beruhigendes. Manches ist nur skizziert, bei anderen hakt ein Rhythmus; wo ich machtvoll begonnen, aber dann abgebrochen habe, und es stehen nur noch unverbundene Verse da – zum Beispiel dort:
verschiebe ich die Fertigstellung auf einen nächsten Band. Die Brüste der Béart möchte ich aber als eigenen Band haben; jetzt sind ja erst einmal die ersten dreizehn Gedichte des Zyklus‘ erschienen, da muß eh noch wieder Zeit verstreichen, bis sie jemand als Buch herausbringt.
Und leise fangen in mir auch die Triestbriefe wieder zu dräuen an. Und ich wurde wieder an den liegengebliebenen Roman Die Liebe in den Zeiten des Internets erinnert, weil die Löwin von ihm sprach. Schlagende Türen bei Random House. „Was machen deine Texte mit den Menschen?“ fragte mich bestürzt der Lektor, der auf solche Reaktionen seelisch nicht vorbereitet war. So starb das Projekt denn auch. Knapp vierhundert Buchseiten liegen schon vor, schütteln den Staub aus der Kleidung und erheben sich. Hab eben mal reingeguckt: Viel Arbeit, außerdem fehlt noch die Coda, jedenfalls ein erzählerischer Schluß, der es auch ist. Bettina Hesse aber schrieb mir, es war die Zeit der >>>> Niedertracht der Musik, „Die Story finde ich stark, besonders diese obsessive Entwicklung, wenn auch das SM-Thema selten auf Gegenliebe stößt bei den Leserinnen, die ja vorwiegend unsere Käufer sein werden.“ Da hat sie sich nun geirrt, um mal das gräßliche Fifty Shades of Grey zu nehmen, aber es sind auch seit ihrem Brief elf Jahre vergangen.
Vielleicht fasse ich Die Liebe in den Zeiten des Internets mit dem Melusine-Walser-Projekt in eins. Hm. Jedenfalls habe ich viel zu viel Arbeit, um aufhören zu können. Ich kann nicht aufhören, bevor ich nicht alles abgeschlossen haben werde. In der mir eigenen Konsequenz, ohne den Markt betüdelnde Weichspüler und -zeichner. Auch sie, meine Konsequenz, führt zu Erbitternissen, wenn auch in diesem Fall nicht meinen.
Nicht wieder, ANH, vom Holz auf den Stock! Erst einmal die Gedichte.
Du verfusselst dich.
Denn noch ein anderes Projekt könnte sich heben, das zwar verlegt ist, aber nie aufgeführt wurde.
Und ich warte auf Nachricht eines Verlages, der möglicherweise meine sämtlichen Erzählungen herausbringt, da würde ich über jede einzelne noch einmal mit Zweiter/Dritter Hand drübergehen –
—- eyy!!!! An die G e d i c h t e!
Und leise fangen in mir auch die Triestbriefe wieder zu dräuen an. Und ich wurde wieder an den liegengebliebenen Roman Die Liebe in den Zeiten des Internets erinnert, weil die Löwin von ihm sprach. Schlagende Türen bei Random House. „Was machen deine Texte mit den Menschen?“ fragte mich bestürzt der Lektor, der auf solche Reaktionen seelisch nicht vorbereitet war. So starb das Projekt denn auch. Knapp vierhundert Buchseiten liegen schon vor, schütteln den Staub aus der Kleidung und erheben sich. Hab eben mal reingeguckt: Viel Arbeit, außerdem fehlt noch die Coda, jedenfalls ein erzählerischer Schluß, der es auch ist. Bettina Hesse aber schrieb mir, es war die Zeit der >>>> Niedertracht der Musik, „Die Story finde ich stark, besonders diese obsessive Entwicklung, wenn auch das SM-Thema selten auf Gegenliebe stößt bei den Leserinnen, die ja vorwiegend unsere Käufer sein werden.“ Da hat sie sich nun geirrt, um mal das gräßliche Fifty Shades of Grey zu nehmen, aber es sind auch seit ihrem Brief elf Jahre vergangen.
Vielleicht fasse ich Die Liebe in den Zeiten des Internets mit dem Melusine-Walser-Projekt in eins. Hm. Jedenfalls habe ich viel zu viel Arbeit, um aufhören zu können. Ich kann nicht aufhören, bevor ich nicht alles abgeschlossen haben werde. In der mir eigenen Konsequenz, ohne den Markt betüdelnde Weichspüler und -zeichner. Auch sie, meine Konsequenz, führt zu Erbitternissen, wenn auch in diesem Fall nicht meinen.
Nicht wieder, ANH, vom Holz auf den Stock! Erst einmal die Gedichte.
Du verfusselst dich.
Denn noch ein anderes Projekt könnte sich heben, das zwar verlegt ist, aber nie aufgeführt wurde.
Und ich warte auf Nachricht eines Verlages, der möglicherweise meine sämtlichen Erzählungen herausbringt, da würde ich über jede einzelne noch einmal mit Zweiter/Dritter Hand drübergehen –
—- eyy!!!! An die G e d i c h t e!
(Wem erzähle ich dies alles? Die Vorstellung, liebe Leserin, der idealen Leserin, des idealen Lesers – ist wahr.)
Die Niedertracht der Musik wird mit, sah ich grade, 32 Euro angeboten. Bei mir lagern noch dreivierhundert Bände im Keller; ich gebe sie pro Exemplar für 15 ab. Wer also Interesse hat, melde sich unter fiktionaere at gmx dot de oder hier im Kommentar:
Ach, wie gern … … lese ich das alles! Ich wünsche Kraft und Inspiration!
Bleiben Sie dran! sagt PHG