El Feki, Ecker, Gogolin. Das Arbeitsjournal des Montags, dem 22. Februar 2016. Mit darinnen einigem familiären Patchwork – sowie Nicht Sirius, ff.


„Langweiliger Sex ist regelrecht unislamisch.“
Shereen El Feki, >>>> Sex und Die Zitadelle


[Arbeitswohnung, 9.50 Uhr
Puccini, Edgar]

Ich werde >>>> aus diesem Buch gewiß noch öfter zitieren; es beschäftigt mich derzeit ungemein – parallel zu Eckers neuem Roman >>>> Der Bahnhof von Plön und einem neue Buch >>>> Peter H. Gogolins, das er mir zur Durchsicht geschickt hat. Nachdem ich nun aus meinen, nun jà, „Depressionen“ wieder ziemlich herausbin und dennoch nicht richtige Lust habe, eigenes Neues zu schreiben, will ich einfach lesen, lesefressen, was sich hier angesammelt hat, ein Buch nach dem anderen. Es drängt auch nichts anderes; bis Anfang August bin ich finanziell gesichert, fast ein halbes Jahr lang, was mir eine gute Sicherheit gibt; ein kleiner Auftrag, Videoauftrag, ist allerdings zu erledigen, an den ich im Lauf dieser Woche gehen will, sowie El Feki, Ecker und Gogolin „aus“gelesen sind. Im übrigen ist da noch etwas mit dem WDR, über das ich aber nicht sprechen will, nicht schon jetzt, und mein Nicht-Sirius-Stück ist voranzutreiben.
Treffen mit Nikolitsch gestern vormittag, die die Dramaturgie übernimmt; die weibliche Darstellerin steht eh fest, nun schritten wir die Möglichkeiten der männlichen Besetzung ab. Sie dürfen mich für irre halten, aber ich hatte ernstlich Til Schweiger im Sinn, stieß indessen auf heftigen Widerstand. Ich mag den Mann, mag ihn sogar sehr; welche – und ob eine – Bühnenpräsenz er haben würde, ist nicht zu sagen, auch nicht, welche Sprechkultur er entwickeln könnte. Ich vertraue in diesen Belangen grundsätzlich meinen Instinkten. Das hat aber wenig Sinn, wenn es von anderer, mir sehr wichtiger Seite Vorbehalte gibt; ein Theaterprojekt ist kein pädagogischer Akt, jedenfalls nicht für mich, und wir können besser arbeiten, wenn die Darsteller einander gegenseitig achten.
Auf wen wir schließlich kamen, verrate ich nicht, schon deshalb nicht, um nichts zu gefährden; ich weiß ja, welche mir nicht unbedingt gewogenen Kreise hier mitlesen, und weiß genauso, daß sie meine Arbeit, wo immer es geht, zu torpedieren oder doch mindestens in Mißkredit zu bringen versuchen – was ihnen in den vergangenen vier Jahrzehnten auch immer wieder, und ziemlich weitgehend, gelungen ist. Also Vorsicht, ANH… tu mal, was du sonst n i e tust und tun auch nicht magst: taktiere. Immerhin hänge nicht nur „ich“ an dem Projekt. – Wir wissen auch schon den Raum; allerdings ist er teuer. Doch sagte unser männlicher Wunschdarsteller zu, bestünde einige Chance auf öffentliche Förderung, vor allem aber darauf, auch private Gelder zu „heben“.

Puccinis Egar: So unbekannt die Oper ist, so sehr hat sie mich schon vor dreißig Jahren, als ich diese Schallplatte kaufte, von erstem Hören an in sich hineingezogen; das hat sich niemals geändert. Sie gehört zu den Stücken, die ich, ließe man mich denn, sehr gerne selbst inszenierte, neben noch zum Beispiel Wolf-Ferraris Sly, Schoecks Penthesilea, Schoecks Massimila Doni, Dallapiccolas Volo di notte. Jenny Erpenbeck hat man inszenieren einmal lassen, sogar an der Berliner Staatsoper, mir selbst fehlt der Ruhm, um solch einen Auftrag zu bekommen – egal, ob da mein Herz schlägt.

Um zwölf kommt >>>> Jonny Goetze zur weiteren Vorbereitung meiner Traumschifflesung am 6.3. her, und Benjamin Stein hat für das Buch wieder einmal etwas für München in Gang zu setzen versucht. On verra. – So geht‘s mir wirklich wieder gut. Gestern das Glück eines Familienseins, vier Kinder, ein Jugendlicher und zwei Mäuse, eine weiß und eine schwarz. Die Focaccia ist mir allerdings gründlich mißlungen. Ich brauche eine Knetmaschine.
Mal wieder >>>> Legende mit dem jungen David Bennent. Der alte saß bei लक्ष्मी in der Küche, gefesselt dort von seinem AirBook. Ich spürte Zeit. „Eigentlich“, sagte Ciane, „müßte er, bei seiner Art der Sprechbehandlung, für dein Stück ideal sein.“ Doch er hat schon abgelehnt, mit der Bemerkung, ich machte ja „nur“ Science Fiction, was ihm für künstlerische Minderwertigkeit gilt. Also interessiert‘s ihn nicht. Es spielen aber wohl auch andere Gründe eine ziemliche Rolle, die er mit sich selbst ausmachen muß.
Nun jà.

Es geht weiter, Leserin. Seien Sie sanft umarmt von Ihrem

Unhold(diesmal:)-chen

P.S.:
Sanssourir schreibt an einem neuen Text. Seien >>>> Sie gespannt!
P.P.S.:
Der Ofen ist ausgegangen; ich war nachts nicht zuhaus. Aber es regnet zwar in Streifen, doch ist eben deshalb warm. Eigentlich lohnt sich zu heizen nicht mehr. Eine Umgebungstemperatur nicht unter 15 Grad reicht völlig aus für einen Kopf wie meinen.

[Puccini, Edgar zum Zweiten –
und ich — singe m i t! endlich wieder!!
(10.55 Uhr)]

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