Nach der Lesung: Arbeits-, bzw. Rückreisejournal. Am Dienstag, dem 19. April 2016.


[6.51 Uhr
In David‘s, nach englischer Syntax, Hebraicum]

S e h r schöne Lesung in der >>>> Münchener Autorenbuchhandlung. Anfangs leicht skeptische, sagen wir abwartende Haltung; die Damen verließen sich ganz auf Benjamin Steins Empfehlung, aber kannten mich nicht, sahen ruhig dem entgegen, was kommen würde. Und nach der Lesung: „Wenn Sie wieder in München lesen wollen, hier haben Sie nun immer einen Ort.“ Ein größeres Kompliment kann sich ein Schriftsteller nicht wünschen; mir tut sowas besonders gut, aus den bekannten Gründen. Wunderbar auch >>>> diese Installation. Die Autor:inn:en schreiben sei es aus dem Gedächtnis das Gedicht eines/einer andren, sei‘s ein eignes auf ein weiches Papier, und dieses wird dem poetischen Lampenschirm angefügt. Im leisen Winde, der den Raum durchstreift, wiegt sich dann die Lyrik.
Insgesamt schöner, rein belletristisch gefüllter Raum, der auch Literaturzeitschriften einen prominanten Ort gibt – etwas, das sich in Buchhandlungen kaum noch finden läßt.

Dabei hatten wir erst Sorge gehabt: Es trafen für den Abend über den Tag einige Absagen ein, darunter auch >>>> Markus Michaleks, die mich auch freundschaftlich schmerzte. Und dann waren die Reihen d o c h angemessen gefüllt.
Ob eine Lesung wirklich gut war, merkt man am nachherigen Buchverkauf, der nur bei „Stars“ allein ein Indiz für Bekanntheit ist und nicht notwendigerweise für die Qualität von Buch und Lesung. – Nachher ging ich auf Wölkchen hinaus und mit dem Buchhhändlerpaar und Benjamin Stein und zwei Damen, deren eine eine Berliner Freundin von früher, zum asiatischen Essen. Denn woran man sich gewöhnen muß, aber nicht sollte in München, ist, daß fast überall die Küche bereits um halb elf schließt. Für Berliner ist sowas bizarr, wenngleich auch in Neapel nicht anders.

In einer Stunde zieh ich hier los; mein Zug geht um 9.05 Uhr.
Guten Morgen.

*

Guten Nachmittag.
Zurück.
Ich schließe unten die Haustür auf, hinter mir steht mein Sohn.
Due Caffè (also hiergenannter Espresso), die beiden Männer über Frauen, er über viel jüngere, ich über leicht ältere. (Dabei und während die Pavoni das Wasser erhitzt, Rucksack und Köfferchen auspacken.)
Als der junge Mann fort ist, den lievito madre gefüttert und ein Brot für morgen geknetet.
Jetzt am Schreibtisch. Reisenachbereitung.

: [Arbeitswohnung, 18.11 Uhr]

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