Blessed by the day, blessé par le jour, vom Tage blessiert. What a mess. >>>> “afrk. *blettjan ‘fleckig, braun und blau schlagen’” versus >>>> “Proto-Germanic *blodison „hallow with blood, mark with blood,“ from *blotham „blood“”. Zwar behauptet letztere Quelle: “No cognates in other languages”. Aber es riecht doch immer nach Blut, ob auf dem Opferaltar oder auf dem Schlachtfeld. Komisch, im Grimm kommt das Wort nicht vor. Vielleicht noch nicht in Usus. In einem gewissen Sinne stimmt für mich beides und kam als ein Irgendwoher plötzlich ins “wildumstruppte” (Spitteler, Olympischer Frühling), durch das Handtieren in der Küche von den Segnungen des Tages und seinen Blessuren abgetrennte und in eine Abseitsfalle geratene und durch den entsprechenden Pfiff nunmehr im Nichts schweifende Denken, das den Tag in seine Schranken wies, ihm ein endgültiges “passé!” oder ein “Grüßgott” zurufend, aber natürlich kein “Servus”. Und schon gar kein “ciao”, das bekanntlich auf ein “schiavo” zurückgeht. Die Außenwelt praktisch inexistent, abgesehen von zwei Anrufen (u.a. die Steuerberaterin… bringt wieder zusätzlichen Zeitaufwand) und einer Mail mit Betreff “lavoro in visione”: Hab’ ich indes ablehnen müssen. Marginallektüre: “La psiche non è un film”, zusammengestoppelt von den Betreibern des hiesigen Kinovereins: kurze Inhaltsangaben zu den in den letzten 1-2 Jahren gezeigten Filmen, Inflation der Superlative: einer der größten, einer der besten, einer der genialsten (bei der Zusammenfassung eines Films über Lennon in New York gleich dreimal auf einer halben Seite) usw. Also ein ständiges Evozieren von Tollheit: eines der schlechtesten Bücher, die ich seit langem gelesen, was allerdings nicht heißt, daß mir die Leut’ nun unsympathisch sind. Sie haben’s halt mal probieren wollen. Ansonsten Amüsement wegen Island gestern: David gegen Goliath. So in dieser Optik gesehen. Und entsprechend biblisch bzw. bibelfest die Hände gerieben. Vielleicht spukte ja im Hinterkopf auch noch dieser >>>> Wolfgang Müller, mit dem ich Mitte der 70er mal in Wolfsburg die einzige Nummer einer Zeitschrift herausgab – herrlich hübsch handgefertigt: ‘alternarrtief’. Und fingierte Leserbriefe an die lokale Zeitung schrieb, die tatsächlich abgedruckt wurden. Albanien? Vielleicht die zweite Halbzeit.
David ./. Goliath. Ja, sehr sympathisch, was ich – Lampes Bemerkungen soeben nachgehend – von dem Spiel, nein: den Spielern grad las. „Die angenehmen Fans. Der sympathische Trainer. Die Mannschaft ohne Stars, die Leidenschaft mit einer guten taktischen Ordnung mischt.“ (>>>> Spiegel online). Vielleicht einmal kein panem et circensis des losgerissenen Kapitalismus nebst industrieller Hooliganarmee. Island also, freie Insel der Vulkane. Hier stieg Lidenbrock auf der Suche nach Saknussem zum Mittelpunkt der Erde ein: Jörds Heimstatt.