Dekubitus am linken Ellenbogen, der immer fest auf der Schreibtischplatte aufliegt, während der rechte Arm wegen der Mouse immer in Bewegung ist. Der linke ist hingegen zuständig für mancherlei (Großschreibtaste, Steuerungstaste, Verlängerung zwischen Kinn und Schreibtischplatte (meist mit dem Zeigefinger quer über dem Mund) beim Versuch, Probleme, Perplexitäten, Sprachlosigkeiten und Situationen des Nicht-Weiter-Wissens usw. zu vergegenwärtigen), aber eben in einer ziemlich unveränderten Stellung. Der Sommer erinnert mich jetzt wieder daran, man wird kurzärmlig, und da läßt sich diese nicht grad’ ästhetische Hornhaut schlecht verbergen, somit seit gestern Creme-Applikation. Lisciare la pelle. Wieder in die Unauffälligkeit abtauchen. Wahrscheinlich dennoch eine Unmöglichkeit, zumindest hier und wahrscheinlich auch woanders. Selbst ein ‘Man of the Crowd’ bleibt nicht unbemerkt. Und die Unsichtbarkeitsphantasien sind spätestens am Ende der Pubertät verflogen, wenngleich sie andere Beweggründe hatten. Hübsches Beispiel für eine solche Phantasie ist Vernes >>>> ‘Wilhelm Storitz’ Geheimnis’, praktisch ein Gedankenspiel über Unsichtbarkeit, das ich im Frühherbst ‘14 las, als ich tatsächlich etliche Wochen lang für die Außenwelt nicht mehr existierte aus Gründen der Eigenperzeption: ich konnte schlicht meinen Mund nicht aufmachen wegen der auf sich warten lassenden Lückenbüßer. Seitdem eine gewisse Abneigung gegen Hollywood-Gebisse, obwohl der Blick zuerst immer dahin geht mittlerweile. Und das Thermometer hat an einem einzigen Tag wieder zugelegt: 18° im Arbeitszimmer. Das richtige Adjektiv, meine derzeitigen Ausgänge zu beschreiben, wäre “sbrigativo”. Es hinter hinter mich bringen. Mir fehlt so ganz der Wunsch des Verweilens. Lediglich der linke Ellenbogen und dessen Hornhaut…