Drei Wochen sind eine gefühlte lange Zeit, und ich müßte tatsächlich nachschauen, ob es zahlenmäßig und meßtechnisch gesehen tatsächlich eine mit “drei Wochen” zu umschreibende Zeit war. Also eine Anachronie in Wirklichkeit. Die im letzten Beitrag angedeutete Chronik einer Jugoslawienreise blieb links liegen. Zu arbeiten war eher am “König Bär”, auch einer Anachronie, zumal wenn im Jahr Tausend ein Troubadour auftaucht. Es ging darum, den ersten Entwurf der Übersetzung mit Reimen auszustatten, d.h. den Rohbau mit Möbeln zu versehen. Und so beantwortete ich auf stets auf die Frage nach meinem Tun an Weihnachten und in den Nemontemi-Tagen (“The five days at the end of the Aztec calendar year were called the Nemontemi, or the five unlucky or useless days. It was considered a dangerous time, when people kept to their houses and did not even cook to avoid attracting the attention of unfavorable spirits”) mit “Lesen und Reimen”.
Nicht ohne eine gewisse Koketterie. Es entbehrte jedoch nicht einer gewissen Wahrheit, wobei merkwürdigerweise das Adjektiv “gewiß” keiner Gewißheit entspringt, in einem gewissen Sinne.
Einmal traute ich mich, in die Provinzhauptstadt zu fahren bzw. deren Peripherie aufzusuchen und noch genauer einen Elektronik-Supermarkt. Die Druckerfarben gingen entschieden dem Ende entgegen, ein USB-Stick war zu besorgen. Erwägungen über Erweiterungen des Wifi-Netzes oder wie das heißt. Es gab viele niedliche Dingerchen dafür, aber entscheiden konnte ich mich nicht. Ein bißchen herumgestaunt. Unübersichtliche Vielfalt.
Im Schuppen gegenüber gab es alles Mögliche für die Einrichtung einer Wohnung. Ich neugierte wegen eines Regals, denn eine Erweiterung ist nötig, weil in die vorhandenen sonst nichts mehr hineinpaßt. Fand indes nichts. Ging zwischen den Regalen herum. Wunderte mich auch hier über die Vielfalt der Dinge, die in einer Wohnung eingebaut werden können. Beim Verlassen piepte ein Alarm. Wohl, weil ich das im Elektronik-Supermarkt Gekaufte bei mir trug. Ich machte mir nichts draus, wurde dann aber doch von einem der Wachleute im Laufschritt eingeholt. Meine Erklärung erfolgte wortlos. Ich hielt ihm unter die Nase, was ich in Händen hielt. So bannte ich den Geist.
Hinzu kamen Vorbereitungen für den Besuch, der sich für den 30. angekündigt hatte. Froh über letzteren, aber Unlust, was erstere betraf. But I did it. More or less. And so we spent our time: reeling and speeching and writhing. Und humstibumsti die fernen Gesichter wieder im Spieglein Spieglein in der Hand (“an der Wand” ist mittlerweile eine höchst selbstreferentielle Angelegenheit, die mittlerweile den ganzen Mann (aber auch nur, weil ich ganz ungendermäßig und unverqueer ein Männ(e)l-Ich bin (merkwürdiger Präsens Indikativ)) fordert, um sich überhaupt davorzustellen (um bewußt übertrieben zu formulieren (aber gelegentlich stimmt’s))).
Nach den Nemontemi und den Feiertagen kam auch wieder Brotarbeit, derer ich davor dankenderweise ledig gewesen. Aber es ließ sich dennoch alles gut einteilen: Brotarbeit, Besuch und König Bär. Three Bees und “Honig für die Bären”, und morgens sowieso für den Joghurt.
Gestern bin ich fertig geworden mit der gereimten König-Bär-Version. Heut’ Abend dann schick’ ich’s raus.
Moral von der Geschicht’
Nicht weisen Spruch, nicht – schwerer Sentenzen Gewicht,
nicht Predigt, nicht mal – die Spur von steifer Moral,
Wer das sucht, folgt falscher Bahn.Nur ’ne Quaterne – ’ne Ambe – und ’ne Terne
Beschert Lottoglück – wenn es denn will, das Geschick.Hör drum gut zu, Mensch: – Ambe gibt’s und Terne dann:
Scharfrichter und Mönch – Wurm und König, Buckelmann.