(Neufassung von → d a.]
[Siehe auch (Film) → dort.]
Fünfzig Leute im LKW | erstickt, und bevor,
sagt der Freund,sie hier ankomm‘,
lodern schon die Lager
Die wolln doch nur weg | ihre Kinder
schützen, sich selbst und nicht brennen
nicht ihrer Liebsten Arme finden, beide
rechts und links am Weg drei weg-
geschnittene Finger | und einer Frau
eine Brust | flach auf den blutigen Steinen,
My Lai nicht | (Handgranaten ‘68 hinein),
Vaginen voll mit der Kacke der Warlords,
an den Hoden Erschlagner die Hunde,
nicht die zwei Suren mit dem Colaverschluß
in die Wange geritzt die Zungen
herausgeschält aus den Töchtern
O Frieden der Mauern | ihn wolln sie nur auch,
während geschachtert um Umsatz aus Waffen
melden die Schlepper die Fracht
und Brüssel berichtet Entkerner für Kirschen
eignen sich gut für die Augen
„Wirtschaftsflüchtling“ | Wort für Geschäfte:
in Tokyo gesehen Städte aus Zelten
Wellblech in Mumbai (in Bombay gesehen)
florierende Büchsen|industrie
hier die Angst um die Arbeitsplätze
deutsch, wer selbst keinen eigenen Satz
fehlerfrei aufs Papier bekommt
und erhebt sich über das Elend der andern –
was alles längst geschehen und werde die Welt:
Das darf man nicht sagen! | rief der empörte J.S.,
und er verhängte die Sperre,
denn was ich nicht sehe, das ist nicht
Altes, O uraltes Lied aller Satten,
halb ein Jahr später zerbarsten die Türme,
doch o-der-Sudan!, der Balkan! und sie!,
o des Golfes fünfhunderttausend
Kinder ein Opfer, wir hätten’s zu bringen,
ist auch egal, warn nur das Pech und der Teer
Man kann den IS kaum unmodern nennen –
Was da in Gang kam | Europa wird‘s zahlen
müssen | so oder so | „so“ meint den Krieg,
wenn wir bereit sind, nicht mehr zu lieben
Der nächste Strom übern Pontos
„Flüchtling“ ein Zungenbonbon |
als wären die Menschen frostiger Wind
mit um uns gebogenen Rücken
und kauern erbangt auf den Frühling —