Wie sich nach den OPs
der Körper beinah merklos wandelt’
– nicht sich verschandelt, nein,
er fällt, so scheint es, eh’s
zur Mannheit kam, zurück
in eine Jugend, die noch
ungehärtet war, jedoch
bereits – als Musterstück,
was werde – die Brust, den Bauch
behaart, selbst schon den Rücken,
hatte und sei doch, wegzudrücken,
was geschah, bereit und auch,
vom Krebs anorektiert,
das letzte Fett zu streichen,
und alles andre, was dergleichen
den Leib dekonzentriert,
statt purer Geist zu sein,
ja noch die Fleischesgier bezeugt,
darein er ihn gebeugt, seit je –
denn fast aus ihr allein
hat er im Hirn sein Wohl geformt
und jedes Weh des Wörterklanges
– ausschließlich s o gelang es,
wenn’s gelang, metrisch genormt
die Normen kühn zu übersteigen,
so zart und hart und wild
des Versewetzers Seitenbild
wie sich nur Lüste zeigen.
Nun fällt zu essen ihm schon schwer,
und der gescheute Geist wird leicht
ganz wie die Körpermasse weicht,
doch grinst aus Leibesmitte her
als umgekehrtes Riesen-Ikon
das Smiley eines nächtlichen Mahrs,
der es viszeral reinbiß, dwars, als Riß:
So düster glühend der Resektion Narbe,
ein klopfender Grat von rotharter Farbe –
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ANH, Januar 2021
Berlin
Gross ist das, und heroisch in nüchterner Rede!