Auf nach Frankfurtmain: Das Arbeitsjournal des Sonntags, den 16. Oktober 2022. Flixtrain, Do, das Literaturforum im Mousturm und am Abend, nà, mal sehn.

[Flixtrain, 7.33 Uhr]
Das war bequem, ich bin unnötig nervös gewesen. Neue Verbindung zum Hauptbahnhof, ab S Prenzlauer Allee bis S Wedding, da in den 147er Bus. Bussen traue ich nur in Italien, weil ich da weiß, daß sie meistens zu spät, bisweilen auch zu früh sind (und zu früh dann weiterfahren). Darauf bin ich eingestellt, in Deutschland aber auf Punkt Fahrplan. Geht da dann was schief, ist der Flix schon auf Strecke, komme ich grad am Hauptbahnhof an. So die Morgensorge, die mich aber nicht abhielt, ganz geruhsam, nachdem icjh um fünf Uhr aufwar, einen Latte macchiato erst zu bereiten, dann auch zur Morgenpfeife zu trinken. Immerhin nx Morgenmantel heute, sondern gleich in den Anzug; mich rasiert und geduscht hatte ich gestern abend um neun.
Gepackt war so gut wie alles, jedenfalls im Rucksack, der wieder mal ausgesprochen schwer ist — diesmal wegen all der Bücher, die morgen → zur Werkschau ausliegen sollen. Nur das Necessaire mußte noch, nach der Mundhygiene, hinein. Das hatte Zeit bis nach dem Kaffee. Zum Kaffee wird das Bett gemacht, dann noch das Kleinzeug ins Equipmentköfferchen getan, das ich stets getrennrt mitführe (externe Festplatten, Bose-Reisebox, Ladekabel, Lektüren usw.); der Laptop kommt erst als letztes hinein. Nur noch den Proviantbeutel schlußbestücken, dann ist eigentlich alles bereit. Und so steh ich denn auch schon an S Prenzlauer auf dem Bahnsteig, elf Minuten zu früh, denn eigentlich hatte ich – stets auf Zeitpuffer achtend – eine Bahn früher bis Wedding nehmen wollen; beim normalen Zehnminutentakt wäre meine Rechnung auch aufgegangen. Gut, war halt nicht, Rucksack absetzen, uff, und etwas auf- und abgehn.
Der Anschluß zum Bus, nunmehr S Wedding, war perfekt, und Punkt sieben stand er vorm Hauptbahnhof. Jetzt nur noch nach dem Gleis gucken, ah, 7.24 Uhr Gleis 7, nur weshalb wird eine andere Zugnummer angegeben als auf meinem Biglietto steht? – Mich noch mal an dem ausgehängten Fahrplan vergewissern, doch, ja, ist der richtige Zug, Gleis 4, hat halt nur ’ne andere Nummer. — Ich also runter, Hauptbahnhof tief, noch eine Viertelstunde, fein, kann ich abermals etwas auf- und abgehen (stillzusitzen liegt mir nur am Schreibtisch; hübsch: „zu sitzen liegt„). Aber kaum hab ich den Rucksack runtergewuchtet, fährt die grüne Ratterschlange schon ein. Also den Rucksack wieder drauf. Mein Sitz, reservierter (wichtig: Tisch)Platz, ist schnell gefunden. Abeitszeug aus dem Köfferchen nehmen, dieses oben auf die Ablage, der Rucksack steht hinten auf einem der leeren Plätze, die, ich weiß nicht warum,  mit rotweißem Plasteband abgesperrt sind.
Nach diesem Eintrag werde ich ein Annoncement für morgen Abend für Die Dschungel bauen und einstellen, danach möchte ich lesen, einfach nur Sabine Grubers→  Die Zumutung weiterlesen (zu dem Buch erst später). Nach Ankunft, gegen halb zwölf, gleich rüber ins Mola, wo ich zur Schlüsselübergabe und gmeinsamem Essen Do treffen werde. Danach in ihre Wohnung, die für sie vor allem Arbeitsraum ist, aus dem Rucksack nehmen, was nicht Buch ist, dann mir ihm ins Literturforum, dann muß ich nicht zur Veranstaltung morgen mit dem Rucksack einfallen, könnte ihn abends sogar dort lassen, um ihn im Lauf der Woche mitsamt der Bücher wieder abzuholen. Mal sehen. — Weshalb schon heute ins Forum, fragen, Freundin, Sie? Mitgliederversammlung, ein. bis zweimal jährlich ist sie, ich schreibe mal, „fällig“. Diesmal bot sich der Sonntag wegen morgen der Veranstaltung an; wenn ich denn eh schon mal da bin.

Die Sonn‘ ist aufgegangen:

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