Ich hatte gerade w i e d e r so ein magisches Erlebnis. Aldona v. Hüon ist Dir ja ein Begriff. In dem Triestroman, an dessen Ende ich nun komme, gibt es eine Elbenfigur namens Nimueh, die dem Erzähler begegnet und die der Frau v. Hüon fast erschreckend gleicht, nur sehr viel jünger aussieht, etwa wie 20/22. Sie spielt im Finale des Buches eine riesige Rolle. – Nun weißt Du ja, daß ich hier eine Bronzebüste stehen habe, die ich in Frankfurt fand – oder sie fand mich -; ich sah sie durch ein Schaufenster, zusammen mit Do. „Aber das ist ja Alda!“ rief ich, und Do hat die Figur sofort gekauft. Und jetzt halt Dich fest. Sie hat einen Namen als Punze eingraviert: Alda. Auch signiert ist die Figur, auf der Stehseite. Früher Jugendstil. — Gut, wie auch immer. Ich fahre also über dreißig Jahre später nach Triest, um Spielorte zu recherchieren, und nehme mir ein AirBnb. Komme an, betrete das Entree des Hauses aus dem frühen 20. Jahrhundert, Jugendstil eben auch, und gleich neben der ersten, zum Mazzanin aufführenden Steintreppe steht eine menschenhohe, in Toga und Kopftuch gehüllte Marnorfigur. Und ich sehe das Gesicht an und bin fassungslos: Aldas Bronzebüste wie aus dem Gesicht geschnitten.