Einmal abgesehen davon, daß unser gesamter biologischer Ursprung zur Disposition gestellt wird, den wir disponieren gar nicht können — es sei denn zukünftig, sofern wir ihn auf die fortgeschrittene Repoduktionstechnologie verlagern, ihn also industrialieren. (Wovor uns Erda schützen möge. Weiche, Wotan, weiche![1]Doch höchste Gefahr
führt mich heut
selbst zu dir her.
Höre! Höre! Höre
Alles, was ist, – endet!
Ein düst’rer Tag
dämmert den Göttern: –
dir rat ich, meide den Ring!
Wagner, … Continue reading)
Ontojuristisch indes bringt es Benedict Neff auf den Punkt, → heute in der NZZ:
Wobei mich andererseits s c h o n fasziniert, wie sich, was ich in „Die Verwirrung des Gemüths“ zu erzählen begann, nicht nur in der späteren Anderswelt-Trilogie, sondern auch in der Wirklichkeit realisiert; ich kann dem realen Werden meiner phantastischen Einfälle unterdessen in Echtzeit zuschauen; früher verging wenigstens noch ein bißchen Zeit, sagen wir, vergingen paar Jahre. Ich komm ja gar nicht hinterher, so schnell geht das alles. Zumal dieser meiner Faszination das größenwahnsinnige Unbehagen beigemischt ist, dies alles selbst bewirkt zu haben:
Er zog das Kärtchen aus der Hemdbrusttasche, betrachtete es einen
Moment zwischen Daumen und Zeigefinger und legte es dann, geradezu
ehrfürchtig sorgsam, auf die Marmorplatte des Tischchens. Ein völliges
Verschwinden, dachte er, lasse sich erst vollziehen, striffe er sich die bisherige
Identität, die eine solche nämlich noch gar nie gewesen, komplett
aus der Haut. Zum Beispiel werde er sich andere Eltern erfinden, einen
anderen Namen geben. Nicht nur sich neu, wenn sich das sagen läßt,
»sozialisieren«, sondern die eigene Vergangenheit ändern. – Als ich aber
Fiktion werden dachte, schrak er sofort zu Falbin hinweg.
Poetisches Konzept wird Gesellschaftsbewegung. Je est un autre, l’autre pas moi.
References
↑1 | Doch höchste Gefahr führt mich heut selbst zu dir her. Höre! Höre! Höre Alles, was ist, – endet! Ein düst’rer Tag dämmert den Göttern: – dir rat ich, meide den Ring! Wagner, Das Rheingold |
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Kaleb Utecht
Lustig. Doch das Narrativ einer „Schöpfung“ des Menschen ist doch längst schon wissenschaftliches Kambrium. Mit den Ungenauigkeiten der Evolution werden wir noch lernen müssen, viel entspannter umzugehen. Meine Vermutung: Solches hat es immer schon geg…
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ANH
Heterosexualität als Makel? Nö.
Christian Schloyer
Wiedermal ein bescheuert uninformierter und (mindestens) tendenziös reaktionärer NZZ-Artikel.
ANH
@ Christian Schloyer Daß „bescheuert“, finde ich – so oder so – ganz sicher falsch (es könnte auch Taktik dahinterstecken); ob „uninformiert“, müßten Sie belegen, nämlich wo und inwiefern; ohne das ist es allenfalls rhetorische Behauptung; bei „tendenziös“ stimme ich Ihnen zu, nur daß dieses Wort auf j e d e forciert vertretene Meinung paßt. Und Totschlagbegriffe wie „reaktionär“ sollten vermieden werden; wo nicht, machen sie sich verdächtig. – Mehr schreib ich hier dazu nicht, würde aber in Der Dschungel-direkt auf Kommentare reagieren und mich selbstverständlich auch öffentlich streiten. Wir wollen über ein bloßes Meinen ja, denk ich, hinaus und schon gar nicht einfach den Zeit-, nun jà, -„geist“ mittrompeten (Betonung auf „pe“, damit der Satzrhythmus stimmt).