Sehr verehrte frühere inoffizielle Mitarbeiterin der DDR-Staatssicherheit,
unter Bezugnahme auf den → Artikel Beatrice Achterbergs in der NZZ von gestern – teile ich Ihnen hiermit mit, mich, Alban Nikolai Herbst, soeben selbst der im folgenden genannten Sachverhalte denunziert zu haben, nämlich im, nun jà, Geiste Ihrer Stiftung komplett anonym. In nunmehr süffisanter Erwartung Ihrer Schergen bitte ich allerdings, weil ich mich gerne dem Anlaß gemäß kleiden möchte, um eine so rechtzeitige Terminvereinbarung, daß ich die Garderobe wechseln vorher auch noch kann.
Der hiermit selbstdenunzierten Verfälle sind es also:
— öffentliches Beharren auf dem biologischen Geschlecht;
— öffentliche, ebenso entschiedene Gegnerschaft zur Genderideologie;
— öffenlich geäußerte, und zwar schwere, Vorbehalte gegenüber sogenannt „queeren“ Zugängen zu Frauenhäusern[1]NACHTRAG: Allerdings wäre ich, sozusagen als Ausgleich, für die Gründung von Queerhäusern. sowie zu Damenduschen und -toiletten;
— öffentlich ablehnendes Verhältnis gegenüber chirurgischen Geschlechtsumwandlungen vor der Volljährigkeit, also von Kindern und Pubertierenden, unabhängig davon, ob sie selbst darum eingekommen sind.
Verbinden möchte ich meine Selbstdenunziation – auch deshalb dieses Schreiben – mit einer Gratulation zu Ihrer von geradezu renaissencehaftem Traditionsbewußtsein[2]Anetta Kahane, die Gründerin der Stiftung und bis 2022 deren Vorsitzende, war für das MfS der DDR → von 1974 bis 1982 unter dem Decknamen Victoria informelle MItarbeiterin des MfS der DDR, … Continue reading derart durchwirkten Wirkung in dieser von Ihnen gegründeten Stiftung, daß ich als selber konservativer Ästhet und Dichter sie nur begrüßen kann, nein m u ß.
In bodenloser – deutscher eben – Gefolgschaft:
Ihr ANH
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Siehe auch Katharina Körting, → Feminismus als Staatsdoktrin, in: DER FREITAG
→ Bocca di Leone (Boche de Leon)
References
| ↑1 | NACHTRAG: Allerdings wäre ich, sozusagen als Ausgleich, für die Gründung von Queerhäusern. |
|---|---|
| ↑2 | Anetta Kahane, die Gründerin der Stiftung und bis 2022 deren Vorsitzende, war für das MfS der DDR → von 1974 bis 1982 unter dem Decknamen Victoria informelle MItarbeiterin des MfS der DDR, – kurz: eine Spitzelin. |
Bravo!!!
Ich habe jetzt dort gelesen, dass Kinder unter 16 Jahren die Erlaubnis ihrer Eltern einholen müssen, wenn sie denunzieren möchten. Das ist nicht in Ordnung, in der deutschen Geschichte gibt es etliche Beispiele, wo manch tapferes BDM- Mädel ihren Vater anzeigte, weil er sich zu Hause mit despektierlichen Äußerungen gegen den Führer äußerte, nur so können wir Ordnung und Sauberkeit auch in deutschen Haushalten herstellen. Nieder mit den Antifeministen, manche sind sogar weiblicher Natur, lasst die Kinder frei!!!
„nur so können wir Ordnung und Sauberkeit auch in deutschen Haushalten herstellen“: Sie haben die Richtung komplett erfaßt, lieber Franzsummer.
Ich schlage zur Verfeinerung vor, daß den elektronischen Denunziationskasten fortan auch Affenschaukeln schmücken, jeweils rechts und links:
Ich wünsche mir mehr Konsequenz. Die Wiedereinführung des Blockwart*innenpostens ist lange überfällig! Nebenbei würde das sehr viele Langzeitarbeitslosende wieder in eine sinnvolle Beschäftigung bringen.