Alban Nikolai Herbst
Die Verwirrung des Gemüts
Roman
Vollständig neu bearbeitete, danach
von Elvira M. Gross lektorierte
Ausgabe Zweiter Hand
Elfenbein Verlag, Berlin 2023
345 Seiten, 29 €
ISBN 978-3-96160-075-5
→ Bestellen
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Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
Alban Nikolai Herbst
Die Verwirrung des Gemüts
Roman
Vollständig neu bearbeitete, danach
von Elvira M. Gross lektorierte
Ausgabe Zweiter Hand
Elfenbein Verlag, Berlin 2023
345 Seiten, 29 €
ISBN 978-3-96160-075-5
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Herzlichen Glückwunsch und ein großer Erfolg möge dem Buch beschieden sein. Ich bin beim Lesen (also im Blog) immer an die „Leiden des jungen W.“ von Goethe erinnert worden. Das war ja auch ein Briefroman, der seinerzeit sogar die halbe Welt erschüttert hatte, smile, na bis zum Selbstmord geht es bei Ihnen zum Glück nicht. Es macht auch kein Aufsehen, dass ein gewisser Napoleon das Buch sieben (!) Mal gelesen hatte und mehrere Gespräche mit Goethe führte darüber. Ich erwähne das nur (im Nachwort vom Werther gelesen), dass Goethe berichtete, wie Napoleon jedesmal fast bohrend fragte „Wie haben Sie es gemacht?“
Da ist offensichtlich in Ihrem Buch ein Bestreben zu erkennen, Sie möchten den Leserinnen und Lesern genau das mitteilen, nämlich wie Sie es gemacht haben.
Also, ich drücke die Daumen für den Erfolg.
Lieber Franzsummer,
Sie verwechseln dieses Buch, Ihr Text meint offenbar die → „Briefe nach Triest“, die aber erst – und auch nur, wenn alles gutgeht, zeitlich ist es ziemlich knapp – in diesem Herbst erscheinen werden. Ich sitze gerade am Finale, das in Form einer Epilogs geschrieben wird, und zwar nach Schluß des neununddreißigsten Briefes, die es insgesamt werden sollten und geworden nun auch sind.
„Die Verwirrung des Gemüths“ hingegen ist der erste von mir erschienene Roman (de facto der zweite, den ich als von mir anerkannten schrieb), in der ersten Fassung 1983 bei List in München erschienen. Nachdem mit Wolpertinger und den drei Andersweltbüchern die ganze damals schon geplante Serie fertig war, wurde es dem Verlag, meiner Lektorin und mir selbst aber deutlich, daß, um das gesamte Projekt wirklich erfassen zu können, dieser längst vergriffene ersterschienene Roman unbedingt wieder aufgelegt werden müsse. Anders aber, als der Verleger meinte, hielt ich nach erneuter Durchsicht des Buches es für so nicht einfach reproduzierbar; zu viele vor allem sprachliche Schwächen hatte es, manches war sogar grob falsch, und abgesehen von den beiden Hauptfiguren, kamen mir die anderen Personen als Personen gar nicht mehr vor, sondern wie pure Behauptungen. Das fand ich derart nervig – und auch, gemessen an meinem Handwerksstand heute, unvertretbar bis sogar peinlich. Weshalb ich mich daranmachte, den gesamten Roman quasi noch einmal zu schreiben, und Elvira M. Gross hat die neue Fassung dann lektoriert – eine für mich Nagelprobe sondergleichen; ich hatte ständig die Befürchtung, sie könne den Text entsetzlich, zumindest doch belanglos finden. Göttinseidank war’s dann nicht so. – Was aber, ich habe es andernorts schon ausgeführt, bereits damals komplett richtig dastand, so daß überhaupt nichts daran verändert werden mußte, waren die kompositorische Konstruktion der Buches wie sein, um das modisches Wort hier zu verwenden, „Plot“. Genau, daß dem so war, zeigte mir, daß diese Arbeit es nicht nur wert ist, getan zu werden, sondern getan werden mußte.
danke und sorry, ich bin da ins Falsche geraten, ja, ja, von den Briefen nach Triest war aktuell oft die Rede, dann also im Herbst, wenn es neu erscheint