[Arbeitswohnung, 18.12 Uhr
Schwer vergrippt und nur für diesen Text am Schreibtisch
(meinen eigenen Messeaufenthalt erst um zwei Tage verschoben,
nun ge-, hà!, -„cancelt“ – doch „culture“ spielte keine Rolle, oder
eine hochprekäre.]
Es hört einfach kaum noch wer zu, wenn es um Themen wie hier geht; schon beim Ukrainekrieg sollte und soll man sich der Spra- che der Helden bedienen; wer es nicht tut, gilt als Feind. So höhlen wir unsere Meinungsfrei- heit ganz von uns aus | aus; einen Putin braucht’s dafür nicht, nicht mal eine Hamas: Es reicht längst die Gender-Ideologie, die fast schon einen aus- schließenden Religionsstatus hat, wie ihn jahr- hundertelang die christlichen Kirchen auch höchst gewaltsam und voll Terror durchexerzierten und heute wie die Hamas der IS und داعش tut. Gewalt im physischen Sinn übt die Ideologie freilich nicht aus, vielleicht auch nur noch nicht; psychische aller- dings sehr wohl. Sie äußert sich im Nichtausspre- chenlassen, Nichtzuhören sowieso, sowie im, ecco, „canceln„. |
Mit keinem Wort verteidigt oder gar rechtfertigt Žižek die barbarischen Massaker der Hamas, und er betont es mehrmals. Doch wir hören nicht zu, niemand will hören, alle sind auf, abermals ecco!, „Corpsgeist“ eingeschworen, quasi bereits im Befehlsbefolgungsmodus von Soldaten an der Front. Intellektuelle, nämlich analytische Sicht auf Geschehen bleibt auf der Strecke, die auch meinerseits völlig nachvollziehbaren Emotionen diktieren Haltung und Handlung. Žižek aber — und schauen Sie sich im Video an, wie aufgeregt, fast ängstlich er ist, weil er weiß, was er riskiert, in welche Stimmung er hineinargumentiert! nie zuvor habe ich den großen Mann derart zittern gesehen … — … er, Žižek, aber fragt nach Ursachen, rückt den hochkomplexen, allein schon historisch entsetzlich komplexen Zusammenhang in den Blick; selbst gläubige Juden, und nicht wenige, haben die Entwicklung unter Netanjahu und seiner Rechtsregierung nicht nur scharf kritisiert, sondern Angst vor ihr, haben sie jedenfalls gehabt. Auch hier sieht Žižek richtig: Der gemeinsame Feind läßt den zivilen Widerstand schmilzen, schmelzt ihn in ein Gemeinsam ein, das ideengeschichtlich und vor allem neuzeitlich gar nicht stimmt, nicht existiert, aber jetzt existiert. Etwas „Besseres“ hätte Netanjahu und seiner Rechtsfraktion gar nicht passieren können, Entsetzlicheres hätte passieren nicht können – entsetzlich für die Opfer, entsetzlich für ihre Verbliebenen und möglicherweise Verkleibenden, entsetzlich für den Staat Israel selbst. Und entsetzlich für ein nun kaum noch mögliches Palästina.
Ich fühle mich an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erinnert, der genau solch eine Zusammenschweißwirkung hatte. Was rief Wilhelm II aus und „einte“ damit selbst die erbittersten politischen Widersacher?
„Es muss denn das Schwert nun entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Darum auf zu den Waffen! Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande. – Um Sein oder Nichtsein unseres Reiches handelt es sich, das unsere Väter sich neu gründeten. Um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens. Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Ross.“
Nachzudenken war nicht länger gefragt, nein, galt als Verrat. Selbst Thomas Mann ward kriegsbegeistert, mit ihm Tausende Juden; der nicht erst seit Gobineaus → Essai sur l’inégalité des races humaines gefährlichst schwärende Antisemitismus spielte keine Rolle mehr, der sich dann knapp fünfundzwanzig Jahre später auf grauslichste Weise im Kulturbruch entlud. Und was mahnte 2017 Jehuda Bacon an? Er fürchte [zitiert nach → dort, ANH] die „mimetische Konkurrenz“, die Infektion, die Nachahmung der Täter.
Wir nun sind aufgerufen, den Schulterschluß zu exerzieren. Richtig daran ist allein, daß wir tragisch handeln, doch ist uns das nicht bewußt, darf es nicht sein, weil wir sonst vielleicht handeln gar nicht könnten. So daß wir uns, wenn wir nachdenken, bewußt zu Schuldigen mitmachen. Genau deshalb soll dieses Nachzudenken unterbunden, in Wilhelms II Worten keine Differenz der Interessen mehr sein und der Glauben, der Überzeugungen, des Engagements. Wir sollen „fühlen“, was wahr ist, alle miteinander. Wie Maxim Biller es mal ausgedrückt hat, Evangelische Akademie Tutzing 2000[1]→ Tagung zur sogenannten „Schlappschwanz-Literatur“: „Ich s p ü r e, was richtig und was falsch ist.“ Worauf ich ihm entgegnete, das spüre im Mittelwesten jeder Farmer auch, wenn er einen Schwarzen sehe. Von da an jedenfalls, wollte ich mit ihm nie mehr was zu tun haben. Denn es geht eben nicht um das, was wir fühlen, ich kann nur wieder und wieder → auf Kant verweisen, sondern um jenes, was ursächlich der Fall ist. Eineindeutig ist das quasi nie, sondern ein Nexus von Wirkzusammenhängen — um die historische, modern ausgesprochen, Matrix.
Alles, was ist und geschieht, hat Ursachen, eine einzige ist es meist nie. Statt dessen wird nun wieder vom „Bösen“ gesprochen, das, wenn es phänomonlogisch wesenhaft sein sollte, seine eigene Ursache wäre – und damit nicht anders aus der Welt zu bringen, als wenn wir es vernichten — ausmerzen, um zielgenau ein Wort aus dem Wörterbuch des Unmenschen zu verwenden. Genau hierauf zielt die gegenwärtige (vor allem kriegs)politische wie soziale und Gender-Rhetorik ab; „Männlichkeit“ als solche, zum Beispiel, sei toxisch. Es sind Denkerinnen und Denker wie Žižek (auch Hannah Ahrend gehörte dazu), die sich gegen solche grundfalschen Vereinfachungen sperren und gesperrt haben; es ist das, was man ihnen übelnimmt, auch Hannah Ahrend übelnehmen würde, lebte sie denn noch und wäre nicht längst vereinnahmend quasi musealisiert worden. Sie wäre noch heute, wie Žižek ist, ein Dorn im Fleisch des Zeitgeists.
Es gibt das Böse nicht, es gibt „nur“ böses Handeln, und das geschieht nicht grundlos. Nichts anderes ist’s, auf was Žižek mit allem Recht des Geistes beharrt. Stimmen wir dem zu, haben wir sogar die Verpflichtung, die Gründe zu erforschen — „einfach“ schon, um eine Wiederholung des „Bösen“ zu verhindern. Das Böse ist ein Glaubensbegriff, nicht anders fundamentalreligiös als die Dogmen, von denen der radikalpolitische Islam ausgeht. Das heißt nicht, daß wir uns gegen „das Böse“ nicht wehren dürfen (es sei denn, wir seien wirkliche Christen[2]Matthäus 5,38‒48: 27 »Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. 28 Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch … Continue reading, zu denen ich nun ganz gewiß nicht gehöre; ich bin auch nicht rundum Pazifist), wir sollten es sogar. Doch müssen wir dessen gewärtig sein, daß wir uns selbst damit schuldig machen — etwa bei der flächendeckenden Bombardierung der von Hunderten Zivilisten bewohnten Stadtgebiete, etwa Gazas, in denen sich die Terroristen und ihre Führer verschanzen und damit die Opferzahlen noch hochtreiben, was wiederum den Haß auf Israel schürt.
Menschen sind geworden, Haß ist geworden; tragen Kinder Verantwortung für die Prägungen, die ihnen eingepflanzt wurden und werden? Ist ein soeben geborener Säugling schuldig? Ab wann, wenn nicht, setzt die Schuld denn dann ein? Mit zwölf, mit fünfzehn oder mit achtzehn – und so ganz unvermittelt, von einer Stunde auf die andre, weil dann jemand plötzlich volljährig ist? Nach welchen Kriterien soll er, soll sie denn entscheiden? Auch dies tun wir nach Gründen und nicht ursachenfrei. Mit dem Begriff des Bösen sollen wir entlastet davon werden, nach ihnen, den Gründen, zu fragen, ja überhaupt nach Gründen zu fragen — entlastet nämlich, damit wir funktionieren, wie es von uns das Meinen, nicht das Denken verlangt.
Krieg ist i m m e r ein Grund zur Trauer, niemals zum Jubeln, wie es, egal auf welcher Seite, die „Falken“ jetzt tun. Massaker sind es erst recht. Das gilt auch für die — ich muß es leider, leider schreiben — gescheiterte Friedensbewegung der Achtzigerjahre, an der ich selbst beteiligt war. Ihr Scheitern ist alles andere als ein Grund für Häme; vielmehr ist es der Grund, uns biblisch unsre Kleider zu zerreißen und unser aller Haar mit Asche zu bestreun. Wir kommen aus dem Teufelskreis einfach nicht raus. In Mỹ Lai wurden den überwältigten Frauen zu Bob-Dylan-Songs die Handgranaten von den jungen GIs[3]Der Ursprung der Abkürzung liegt wohl bei den damals von der US-Armee verwendeten Metallmülleimern (!!!, ANH), auf die die Buchstaben GI (für engl. Galvanized Iron „verzinktes Eisen“) … Continue reading scharfgerissen in die Mösen gesteckt. Waren sie „böse“, diese jungen Menschen? Oder waren sie hilflos geschädigt? – Opfer eben auch sie? Wir müssen solche Fragen nicht nur stellen dürfen, sondern m ü s s e n sie stellen, wenn es noch Hoffnung geben soll, dem Teufelskreis zu entrinnen, aus ihm herauszuspringen
— und wenn nicht wir selbst, dann die, die uns folgen.
ANH, 20.33 Uhr
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References
↑1 | → Tagung zur sogenannten „Schlappschwanz-Literatur“ |
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↑2 | Matthäus 5,38‒48: 27 »Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. 28 Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch Böses tun, und betet für alle, die euch beleidigen. |
↑3 | Der Ursprung der Abkürzung liegt wohl bei den damals von der US-Armee verwendeten Metallmülleimern (!!!, ANH), auf die die Buchstaben GI (für engl. Galvanized Iron „verzinktes Eisen“) gestempelt war. Später nahm man an, dass die Abkürzung für Government Issue („Regierungsausgabe“) steht und übertrug sie auf die Soldaten; → Wikipedia |
„Žižek aber — und schauen Sie sich → im Video an, wie aufgeregt, fast ängstlich er ist, weil er weiß, was er riskiert, in welche Stimmung er hineinargumentiert! nie zuvor habe ich den großen Mann derart zittern gesehen …“
Zizek sehe ich in jedem Beitrag in diesem Erregungsfuror.
Unangemessen ist diese Rede deshalb gewesen, weil sie gerade einmal eineinhalb Wochen nach den Terroranschlägen erfolgte. Ich möchte einmal erleben, wenn ein Politiker eineinhalb Wochen nach dem Mord an Walter Lübcke oder nach dem Brandanschlag in Solingen, wo fünf Menschen starben, gesagt hätte, wir müssen auch über die Asylpolitik reden! Dieser Mann hätte seine Koffer packen können und hätte in keiner bürgerlichen Partei etwas mehr zu sagen gehabt. Zu recht. Und daß Zizek nun Philosoph ist und über Grundsätzliches nachdenkt, entschuldigt das nicht. Es war dies, schlicht und ergreifend, die falsche Rede am falschen Ort und zur falschen Zeit.
Hier unter diesem Link sind ungeheuerliche Dinge zu hören, was die Terroristen der Hamas getan habe:
https://twitter.com/lanceforman/status/1714761685947298230?s=46&t=-7XhYikXD4yAawV2gpXRaA&
„Israelische Rettungskräfte berichten: Sie fanden eine Familie vor. Auf der einen Seite des Raums die Eltern. Auf Knien. Mit verbundenen Händen. Erschossen. Auf der anderen Seite des Raums die Kinder. Auf Knien. Mit verbundenen Händen. Erschossen. Zuvor wurden sie alle gefoltert. Augen rausgerissen. Finger abgeschnitten
Wer war zuerst dran? Schauten die Eltern zu, während ihre Kinder gefoltert wurden? War es umgekehrt? Gleichzeitig?“
Nein, ich werde nach solchen bestialischen Morden nicht zur Tagesordnung übergehen! Und das steht auch Zizek nicht zu.
Diese Dinge, das was hier geschehen ist, diese Orgie einer völlig enthemmten Gewalt muß zunächst mal aufgearbeitet werden. Und es muß zunächt debattiert werden, wie man die Hamas ausschaltet und wie man den Iran eindämmt. Denn dies sind im Augenblick die Akteure, die jeglichen Frieden im Nahen Osten verhindern. Und solange wir das nicht debattiert haben, ist die Äquidistanz von Zizek schwer zu ertragen.
Bevor wir über den Nahostkonflikt reden, müssen wir
Unangemessen ist diese Rede deshalb gewesen, weil sie gerade einmal eineinhalb Wochen nach den Terroranschlägen erfolgte. Ich möchte einmal erleben, wenn ein Politiker eineinhalb Wochen nach dem Mord an Walter Lübcke oder nach dem Brandanschlag in Solingen, wo fünf Menschen starben, gesagt hätte, wir müssen auch über die Asylpolitik reden!
Dies ist ein emotional vollkommen nachvollziehbares, aber kein sachliches Argument – es ist sogar suggestiv und damit pur rhethorisch. Zumal keine Zeit zur Verarbeitung bleibt, sondern politisch – das heißt hier bereits: als Kriegsakt – gehandelt wird, gehandelt werden auch muß. Wir stecken hier tatsächlich in einer – in antikem Sinn – tragischen Falle. Woraus uns eben allein zu denken vielleicht, vielleicht befreien, uns zumindest voranhelfen kann. Es ist nur eine Hoffnung, aber ohne sie gibt es keinen menschlich-moralischen, ethischen Fortschritt, nicht einmal Erhalt der unterdessen erreichten Standards. Dieses Denken nun zeichnet, und m u ß zeichnen, etwas aus, das von Betroffenen als Kälte wahrgenommen wird, aber die Voraussetzung für einen jeden Rechtsstaat ist: Betroffene dürfen keine Urteile fällen, weil sie notwendiger- wie menschlicherweise voreingenommen sind. Genau deshalb trennt ein tatsächliches Rechtssystem geschädigte Beteiligte oder sonstwie mit den Vorgängen verbundene Personen und Instanzen von der Urteilsfindung ab und läßt auch irgendwie mitbeteiligte Polizisten nicht ermitteln. Was in der „normalen“ Strafverfolgung gilt, hat im Völkerrecht und der Ahndung von Völkerrechtsverbrechen erst recht zu gelten. Andernfalls fallen wir weit, weit hinter die erreichten ethischen Standards zurück und riskieren weitere und weitere Kulturbrüche.
Ich weiß, daß das schwer zu verdauen ist. Verdauen aber müssen wir’s. Wobei Notwehr, als die man die israelischen Maßnahmen nun sehen kann und wohl auch muß, etwas anderes ist. Wenn mich jemand an Leib und Leben bedroht, muß und darf ich, um mich wehren überhaupt zu können, nicht nach den Ursachen fragen. Ist das Verbrechen aber bereits geschehen, habe ich – oder wenn ich es vor lauter Schmerz nicht zu leisten vermag, hat jemand, dem die Jurisprudenz und Exekutive demokratisch übertragen ist – nach ihnen unbedingt zu fragen. Dafür ist Objektivität die Voraussetzung, etwas, das Betroffene haben nicht können. Also können sie auch nicht gerecht urteilen und handeln, sondern dann zählt Auge für Auge und alle-Zähne-schlag-ich-dem-raus. Ende es Rechtsstaats, Punkt. Ende erst recht des Völker- und damit auch des Menschenrechts.
P.S.:
Ihr Argument wäre übrigens richtig, handelte es sich um eine, sagen wir, Trauerfeier für die Opfer. Er würde dann „Pietätlosigkeit“ lauten, und ich stimmt zu.
Für solche „Feiern“ ist die Buchmesse aber kein Ort, sondern sie Diskurszentrum – sollte es jedenfalls sein. Ansonsten würde sie zu einem rituellen Sakralraum, etwas, das schon aus einem für jede Demokratie unabdingbaren Laizismus vermieden werden muß.
Zu Zizeks Äquidistanzrede: Das würdest Du so nicht sagen, wenn nach den Angriffen von Rostock-Lichtenhagen jemand käme und sagt: man muß beide Seiten verstehen und man muß in dieser Sache eine Perspektive dazwischen einnehmen, weil die armen Leute da in diesem Stadtteil in Rostock völlig überfordert waren. Man muß das in der Kühle der Analyse auflösen.Sofern Du dieser Position zustimmst, dann ist es ok und auch konsequent. Dann ist Deine Verteidigung von Zizek zu akzeptieren. Ansonsten kann ich das so nicht stehenlassen. Zizeks Ausführungen haben den Fehler, daß sie Entscheidendes aussparen. Was in der ideologiekritischen wie auch psychoanalytischen Sichtung, die Zizek ja nicht ganz unvertraut sind, einen interessanten Punkt gibt, wieso da in dieser Rede bei Zizek diese Sachen in den Nebel des Vergessens getaucht werden. (Zu diesen Punkten dann zum Ende meines Kommetars)
Natürlich kann Zizek sprechen, worüber er will. Er muß sich aber fragen lassen zum einen, ob die Zeit wirklich die richtige ist und ob man hier und im Fall von brutalem Terrorismus überhaupt von einer Position der Äquidistanz sprechen kann. Sollte man dann in geschichtlichen Betrachtungen auch die Rolle Polens und die Aufrüstung Polens in Betracht ziehen, wenn es um den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ging? Das müßte man nämlich, wenn man immer wieder auf die Position der Äquidistanz sich zurückzieht. Was bei Israel recht ist, sollte dann auch bei anderen Fällen billig sein. Sind nicht auch die sogenannten Kriegsverbrechen in Vietnam nur eine Reaktion auf die Brutalität der Vietkong? Dann wären auch solche Von-Außen-Betrachtungen wohl legitim.
„Wir stecken hier tatsächlich in einer – in antikem Sinn – tragischen Falle.“
Das ist mir zu pauschal und zu allgemein: Jedes zentrale Ereignis in der Geschichte, wo es am Ende in einen Krieg mündet, hat etwas von einer Tragödie bzw. ich würde diesen Begriff vorziehen: von einem Dilemma – zumindest auf der Seite, die Recht und Menschenrecht nicht völlig abgeschafft hat. Ob das der Ukrainekrieg ist, ob das der Zweite Weltkrieg ist, wo die Briten und die USA als westliche Alliierte der freien Welt den Faschismus niederringen mußten. Angegriffene müssen nämlich etwas tun, was sie eigentlich nicht tun wollten: in den Krieg ziehen und ggf. auch schuldig werden. Stichwort Operation Gomorrha und auch die Angriffe auf Dresden. Und es lassen sich hier viele Beispiele finden.
„aber die Voraussetzung für einen jeden Rechtsstaat ist: Betroffene dürfen keine Urteile fällen, …“
Du schließt bei den Rechtssystemen etwas analog, was nicht analogisierbar ist. Das eine sind Einzelsubjekte, das andere sind Staaten, die Terroristen gegenüberstehen. In Deiner Diktion dürfte sich dann ein Staat bzw. die Polizei nicht gegen Terroristen wehren, denn er ist ja Betroffener. Im Falle des Hamas-Terrors ist es jedoch wie folgt: Ein Staat, also Israel hat eine Schutzpflicht vor allem gegenüber seinen eigenen Bürgern. Hier greift also keinesfalls das Strafrecht und auch das Völkerrecht sieht in solchen Fällen und erst recht bei Terrorismus eine Selbstverteidigung vor. Die Hamas ist zudem nicht durchs Völkerrecht gedeckt, da sie kein Staat und kein staatlicher Akteur ist.
Es steht aber der Bevölkerung von Gaza, zur Abwendung eines größeren Übels frei, die Geiseln freizulassen und die Terroristen auszuliefern. Sie tun es aber nicht. Warum wird das eigentlich nie zum Thema gemacht? Hat Zizek mit seinen Ideen igendwo vom Mond her, auch auf solche konkreten Fragen irgendeine Antwort? Ihr alle gleitet nonchalant über die Hamas hinweg und kommt dann mit der Betrachtung in der Analyse. Nur die zentralen Parameter der Analyse: die versucht man im Nebel des Diskurses fein säuberlich zu eskamotieren. Und das eben macht diese ganze Sache und auch die Rede von Zizek so unendlich öde. Und weil sich jemand Philosoph nennt, bekommt das ganze dann noch eine Bedeutung aufgepimpt.
„Was in der “normalen” Strafverfolgung gilt, hat im Völkerrecht und der Ahndung von Völkerrechtsverbrechen erst recht zu gelten.“
Dann wirst Du sicherlich eine richterliche Instanz nennen können, die die Hamas zur sofortigen Freilassung der Geiseln veranlaßt. Dann wirst Du sicherlich auch eine Instanz nennen können, die eine Terrororganisation ausschaltet und die Terroristen vor einen Strafgerichtshof bringt. Mir fällt da, bis auf die US-Army und die Zahal niemand ein, der das leisten könnte. Und wie geschrieben: Die Hamas ist kein staatlicher Akteur, sondern eine Organnisation von Terroristen.
„Ende erst recht des Völker- und damit auch des Menschenrechts.“ Das sollten wir zunächst mal den Aggressoren sagen, der derartig blutige Massaker anrichtet. Und aus genau diesem Grunde ist auch die Wehleidigkeit der Deutschen nach der Bombardierung von Hamburg so derartig verlogen. Ja, Kriege sind blutig und wer Wind sät, der erntet Sturm. Brecht hat es in diesen Dingen sehr schön gedichtet: „Ach, wir//Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit//Konnten selber nicht freundlich sein.“ Das ist die Dialektik des Krieges. Man kann es als Tragödie sehen, aber ich halte da den Begriff für allzu ausgeweitet.
Jeder, der auf eine derartige Weise wie Israel angegriffen wird, hat alles recht der Welt sich zu verteidigen. Hat man dazu etwas von Zizek gehört? Hat er irgendwelche Vorschläge gemacht, wie die ein oder zweihundert Geiseln zu befreien sind? Und auch aus diesem Grunde ist seine Rede eineinhalb Wochen nach dem Massaker unangemessen. Bevor wir über den Nahostkonflikt reden können und über eine Lösung nachdenken, müssen wir uns überlegen, wie wir die Akteure ausschalten, die Terrororganisationen sind und die wie auch der Iran, an keinerlei Frieden interessiert sind. Wenn dieser Schritt geklärt ist, kann man zur Aquidistanz übergehen und sowohl Israel wie auch die palästinensischen Araber in die Pflicht nehmen.
Bevor diese Arbeit, dieses Ausmisten des Augiasstalles vom Hamasdreck aber nicht erledigt ist, haben wir, wenn wir keine herzlosen Kreaturen sein wollen, solidarisch mit Israel zu sein. Wie das so ist: Um nach D zu gelangen, muß von A aus erstmal B getan werden.
Aber das alles und wie es in der öffentlichen Wahrnehmung wieder einmal läuft, war mir beim Thema Israel schon klar und das steckt auch im Kalkül von Iran und der Hamas, daß genau diese Scheinwerferumkehr bereits nach einer Woche schon geschieht – allein auch über die Bilder, die bewußt und instrumentell von den Terroristen eingesetz werden. Carlo Masala hat das treffend getwittert: „Wenn ihr (wie ich auch) gedacht habt, die Trollfabriken in St. Petersburg sind der Endgegner, oh boy, die Hamas ist Champions League.“
Die Berichterstattung über das angeblich von Israel bombardierte Krankenhaus ist nur der Vorgeschmack.
Vorweg:
Ich finde das Du zwischen uns hier unangebracht, weil die Nähe, die es ausdrückt, dem Argumentationsgang schadet; es fehlt die Distanz und schließt deshalb uns nicht befreundete Leserinnen und Leser aus. Also werde ich es vermeiden und „Bersarin“, das gute Pseudonym, verwenden, das ein Sie verlangt.
Nämlich:
Bersarin: (…) wenn nach den Angriffen von Rostock-Lichtenhagen jemand käme und sagt: man muß beide Seiten verstehen und man muß in dieser Sache eine Perspektive dazwischen einnehmen (…):
1) Mir ist das Wort „verstehen“ hier zu heikel, weil es auch Zustimmung insinuieren kann, „Verständnis“ im Sinn von „sympathisch mitfühlen“; Ähnliches wird, gesagt oder ungesagt, auch Žižek unterstellt, obwohl er sich genau davon expressiv verbis distanziert hat. Deshalb finde ich, wenn schon ein einziges Wort, „begreifen“ als eher angemessen. Tatsächlich geht es darum, Ursachen zu analysieren, ohne auf religiöse oder semireligiöse „Erklärungs“muster wie das Böse auszuweichen. Solche Manöver sind wiederum sehr oft taktisch, also bewußt, eingesetzt – auf allen Seiten, übrigens.
2) Der Vergleich selber – wie so oft, wahrscheinlich auch notwendigerweise – hinkt. Die Situation der in Rostock-Lichtenhagen lebenden Menschen war in gar keiner Weise mit der der in Gaza (und auch der auf der Westbank) auch nur entfernt vergleichbar, schon wegen der sozialen Marktwirtschaft nicht, die hierzulande zumindest fürs Existenzminimum nach wie vor sorgt, die medizinische Versorgung sicherstellt und außerdem Rechtsgleichheit garantiert. Mit dem Rechtsruck unter Netanjahu hat Israel die israelischen Palästinenser sogar expressiv verbis als Menschen zweiter (wenn nicht dritter, vierter usw.) Klasse definiert. Dergleichen kam und kommt auch in den deutschen Ländern des Ostens nicht vor, wenngleich es an der Praxis der Umsetzung deutlich hapert; es „hapert“ aber nur. Daß dies freilich in eine Analyse und also schließlich Begreifen der Dynamiken mit einzugehen hat (allein schon, um Wiederholungen zu vermeiden), scheint mir auf der Hand zu liegen. Im übrigen reicht unser Strafgesetzbuch aus, um derartige – ja, terror- nicht nur –nahe – Verbrechen zu ahnden. Man muß keine Bombe auf den Bezirk werden, um alle auszulöschen, und hat es auch nicht getan.
3) Selbstverständlich gehört in diesen Nexus auch die Betrachtung jahrelang durch die DDR-Diktatur unterdrückter, doch latent ständig gärender rechter Gesinnungen (die nun durch die „Heil!“-Rufe tönten), denen sich niemand stellte, sondern die aus dem gesellschaftlichen Diskurs verdrängt wurden. Hier gilt schlichtweg Freuds „Wiederkehr des Verdrängten“. Politische Analysen müssen immer auch psychologische sein.
Was bei Israel recht ist, sollte dann auch bei anderen Fällen billig sein. Sind nicht auch die sogenannten Kriegsverbrechen in Vietnam nur eine Reaktion auf die Brutalität der Vietkong? Dann wären auch solche Von-Außen-Betrachtungen wohl legitim.
Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Aber wieso sprechen Sie von „sogenannten“ Kriegsverbrechen? Und nicht nur der Vietkong war brutal. Der Vietnamkrieg war insgesamt ein Kriegsverbrechen. Bitte mal bei Russell und Sartre nachlesen. Auch der Krieg in Afghanistan war einer, die Golfkriege waren es, schon der Koreakrieg ist es gewesen. All diese, euphemistisch gesprochen, militärischen „Auseinandersetzungen“ hätten vor den Völkergerichtshof gehört. Doch nach wie vor verweigern die USA die internationale Strafgerichtsbarkeit von Menschenrechtsvergehen ihrer Soldaten(( „ … und es ist vielleicht auch sinnvoll sich zu erinnern, dass die Amerikaner 40 Jahre gebraucht haben, ehe sie das Statut für die Strafbarkeit des Völkermordes ratifiziert haben.“ (→ Manfred Eisele) Ein geradezu unerträglicher Zustand. Hierzu auch José Lezama Lima, L’expresión americana (1958), dtsch. Die amerikanische Ausdruckswelt (1992), demzufolge die USA das einzige „Land“ sei, das auf dem Völkermord gegründet ist. )).
Jedes zentrale Ereignis in der Geschichte, wo es am Ende in einen Krieg mündet, hat etwas von einer Tragödie bzw. ich würde diesen Begriff vorziehen: von einem Dilemma – zumindest auf der Seite, die Recht und Menschenrecht nicht völlig abgeschafft hat.
Sie haben mich offenbar mißverstanden, ich meine „Tragik“, und habe es so auch geschrieben, im antiken Sinn der griechischen Tragödie. Das Wort „Dilemma“ greift mir hier zu kurz, weil von mir eine, vielleicht sogar die grundsätzliche, prinzipielle Verfaßtheit der Weltdynamiken gemeint ist, nicht eine situative.
Angegriffene müssen nämlich etwas tun, was sie eigentlich nicht tun wollten: in den Krieg ziehen und ggf. auch schuldig werden.
Genau das habe ich geschrieben, Israel muß sich jetzt schuldig machen, wenn es überleben will – und wir müssen’s und werden es mit ihm: schuldig werden. Genau das meint meine Verwendung des Wortes „Tragik“. Wir können nur versuchen, es möglichst wenig zu werden. Soweit ich bislang sehe, versucht Israel dies auch und wird auch entsprechend von der internationalen Gemeinschaft → immer wieder angemahnt:
Du schließt bei den Rechtssystemen etwas analog, was nicht analogisierbar ist. Das eine sind Einzelsubjekte, das andere sind Staaten, die Terroristen gegenüberstehen. In Deiner Diktion dürfte sich dann ein Staat bzw. die Polizei nicht gegen Terroristen wehren, denn er ist ja Betroffener.
Da widerspreche ich entschieden. Es ist analogisierbar, hat es sogar zu sein. Im Falle Israels, das sich, ja, selbstverständlich, wehren muß, geht es um Notwehr. Auch Einzelpersonen „dürfen“ den Mörder töten, bevor sie selbst getötet werden, und müssen in der Situation nicht erst analysieren, ja sie dürfen es nicht. Auch das habe ich geschrieben. Doch danach, wenn der Angriff vorbei ist, hat Distanzierung und unter Betracht des Menschenrechts politisches Denken einzusetzen, jedenfalls bei Staaten, die sich diesem Menschenrecht verpflichtet haben, und zwar egal, ob der Gegner es ebenfalls hat. Genau hierauf beruht der Völkerrechtsgedanke.
Die Hamas ist zudem nicht durchs Völkerrecht gedeckt, da sie kein Staat und kein staatlicher Akteur ist.
1) Aber auch auf sie ist das Menschenrecht anzuwenden – ein Recht, und dies ist rechtsethisch fundamental, das nicht verwirkt werden kann.
2) Aber die palästinensische Bevölkerung ist ein staatlicher Akteur, und zwar auch, wenn ihr der Staat verweigert wird. Wobei Gaza längst als Quasi-Staat behandelt wurde. Jedes totgebombte palästinensische Baby steht für ein Menschenrechtsverbrechen. Jeder von den Hamas-Killern geschändete und zermatschte Mensch selbstverständlich auch. Ich spreche denen nicht das Wort, und auch Žižek hat es nicht getan.
Es steht aber der Bevölkerung von Gaza, zur Abwendung eines größeren Übels frei, die Geiseln freizulassen und die Terroristen auszuliefern. Sie tun es aber nicht.
Jetzt wird’s komisch. Wie solln sie es denn? Sie leben quasi in einer Diktatur. Mangelnder Mut wie fehlende Widerstandskraft und Aufstands-, also eigene Todesbereitschaft sind nicht justiziabel, sind es in keinem Land, keiner Nation, keiner Kultur. Es gibt ängstliche Menschen, es gibt feige Menschen, es gibt sogar desinteressierte Menschen; selbst das ist mit guten Gründen nicht strafbar. Und es gibt Menschen, die die Zukunft ihrer Kinder nicht riskieren, ja zuschanden machen wollen. Wir können darauf geringschätzig schauen, wäre aber für uns ziemlich wohlfeil.
Hat Zizek mit seinen Ideen irgendwo vom Mond her, auch auf solche konkreten Fragen irgendeine Antwort?
Das weiß ich nicht glaube aber, nein. Ich habe ja selbst keine. Es war auch nicht der Grund seiner Rede, sondern dieser Grund, die Basis dafür zu legen, daß es zu einer Antwort überhaupt kommt. Das wird es nicht, wenn wir uns der Analyse verweigern. Und Analyse ist notwendigerweise distanziert.
Und weil sich jemand Philosoph nennt, bekommt das ganze dann noch eine Bedeutung aufgepimpt.
Hier spüre ich wieder das Schäumen Ihrer Emotionen, nicht den klaren politischen Kopf, wenn Sie sogar zu einer wenn auch lauen Diffamierung Žižeks ansetzen („Und weil sich jemand Philosoph nennt“). Genau solche Volten machen Ihre Argumentationsketten klebrig. Sorry. (Verzeihen Sie tatsächlich, das Problem ist mir klar: Wer „Falke“ sein will, darf nicht, wenn er herabstößt, daran denken, daß seine Beute eigentlich auch nur seine Nachkommen schützt. – Mir tun nur grad die echten Falken leid, die nachzudenken gar nicht fähig, sondern geleitet allein von ihrem Instinkt sind, dem, zu überleben. Ich meine die Vögel, die wir – was eigentlich komplett falsch, metaphorisch aber, in diesem Zusammenhang, wahr ist – „Raubvögel“ nennen.)
Dann wirst Du sicherlich eine richterliche Instanz nennen können, die die Hamas zur sofortigen Freilassung der Geiseln veranlaßt. Dann wirst Du sicherlich auch eine Instanz nennen können, die eine Terrororganisation ausschaltet und die Terroristen vor einen Strafgerichtshof bringt.
Das wäre die – militärische/polizeiliche – Aufgabe von UNO-Truppen. Daß dies nicht funktioniert, hebt mein Argument nicht aus den Angeln.
Mir fällt da, bis auf die US-Army
deren Soldaten dem, siehe oben, Internationalen Strafgerichtshuf entzogen bleiben, aha,
und die Zahal
Einverstanden, Israel hat ja auch Eichmann vors Strafgericht bekommen; nur, wie gesagt, gehört die palästinensische Bevölkerung da nicht hin.
niemand ein, der das leisten könnte.
Dies zu schaffen, genau das hätte eines der dringendsten Ziele zu sein nicht aber – Rache.
„Ende erst recht des Völker- und damit auch des Menschenrechts.“ Das sollten wir zunächst mal den Aggressoren sagen, der derartig blutige Massaker anrichtet.
Das tun wir doch. Abgesehen von den Irren Neuköllns und dem Teil der „Linken“, der das palästinensische Anliegen vor seine eigene Ideologie spannt, sowie einer ganzen Anzahl Rechter kenne ich keinen zumal denkenden Menschen, der solche Massaker nicht verurteilt. Und nochmals, ja, die Hamas muß, davon bin ich überzeugt, ausgeschaltet werden, nicht „nur“ Israels wegen, sondern auch zur Wohlfahrt des gesamten panarabischen Raums. Wobei die wie immer auch hilflosen, teils unmöglichen, teils sogar irrealen Aufforderungen des israelischen Militärs an die Bevölkerung des Gazastreifens, die bedrohten Gebiete zu verlassen, durchaus zeigt, daß das Land sich des entsetzlichen Problems mehr als bewußt ist und eben auch der auf es im Wortsinn notwendigerweise kommenden schweren, sehr schweren Schuldhaftigkeit, in die auch wir verstrickt sein werden und es schon sind. Hiervon ist nichts ein Grund für Triumphe, selbst dann nicht, wäre die Hamas von der Erde gebombt. Es ist dies der Grund, weshalb ich, wiewohl kein Pazifist, niemals, niemals zu einem „Falken“ werden werde.
Ja, Kriege sind blutig und wer Wind sät, der erntet Sturm.
Pardon, aber solche sich selbst auf die Schultern klopfenden Sprüche finde ich peinlich. Sie haben sowas schon mal losgelassen, geradezu jubelnd, als auf der besatzten Krim ein russisches Kind umgekommen ist (leider finde ich grad den Link auf Ihren Text nicht, reiche ihn nach). Und das wollen Sie auch noch mit ausgerechnet Brecht nobilitieren, dessen von Ihnen zitiertes Gedicht ein „Leid“ ausdrückt, nämlich als andere als Kriegs-Affirmation? Kriegsaffirmativ sind momentan Sie. Es geht sogar noch weiter mit dieser Banalität:
Jeder, der auf eine derartige Weise wie Israel angegriffen wird, hat alles recht der Welt sich zu verteidigen.
Ja, hat er, hat auch jede Sie. Die Frage ist, jetzt wiederholen wir uns, wie. Sie stecken in Emotionen fest, die ich nachvollziehen kann, so gut nachvollziehen, daß ich sie sogar teile. Sie sind aber der schlechteste Ratgeber, den es in der Politik, zumal fürs Militär, überhaupt gibt. Jeder Oberst wird da warnen, ja jeder Leutnant schon die Brauen in die Höhe ziehen. Und: Ob man dazu etwas von Žižek gehört, ob er irgendwelche Vorschläge gemacht, wie die ein- oder zweihundert Geiseln zu befreien seien? – Wie sollte er das denn? Ihr Argument führt an Žižeks Rede komplett vorbei, ich fürchte, absichtsvoll, rhetorisch
Bevor wir über den Nahostkonflikt reden können und über eine Lösung nachdenken, müssen wir uns überlegen, wie wir die Akteure ausschalten, die Terrororganisationen sind und die wie auch der Iran, an keinerlei Frieden interessiert sind.
Ja, das müssen wir. Krieg zu führen, ist aber das Gegenteil von „überlegen“, überlegen allenfalls im militärischen Sinn. Und die Spirale des Mordens dreht sich weiter. Ihre Wortwahl verrät Sie aufs furchtbarste:
Bevor diese Arbeit, dieses Ausmisten des Augiasstalles vom Hamasdreck
Das ist fast O-Ton Goebbels, jedenfalls Stürmer-Sprache, wir müssen nur die Objekte ändern; er hätte von „Judendreck“ gesprochen. Vorsicht mit den Begriffen! Ich weise abermals auf das Wörterbuch des Unmenschen hin.
Wir können auch gerne ganz zum Sie zurückkehren. Diese Hin-und-her ist mir zu blöd und zu artifiziell.
„Bevor diese Arbeit, dieses Ausmisten des Augiasstalles vom Hamasdreck …“ so schrieb ich.
Hier unter diesem Link sind ungeheuerliche Dinge zu hören, was die Terroristen der Hamas getan habe:
https://twitter.com/lanceforman/status/1714761685947298230?s=46&t=-7XhYikXD4yAawV2gpXRaA&
“Israelische Rettungskräfte berichten: Sie fanden eine Familie vor. Auf der einen Seite des Raums die Eltern. Auf Knien. Mit verbundenen Händen. Erschossen. Auf der anderen Seite des Raums die Kinder. Auf Knien. Mit verbundenen Händen. Erschossen. Zuvor wurden sie alle gefoltert. Augen rausgerissen. Finger abgeschnitten
Wer war zuerst dran? Schauten die Eltern zu, während ihre Kinder gefoltert wurden? War es umgekehrt? Gleichzeitig?”
Haben Sie diese Zeilen überhaupt gelesen? Haben Sie die Bilder dieses Terorangriffes gesehen? Und dann kommen Sie hier mir mit dem „Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“? Ihnen sind die Kategorien und die Begriffe inzwischen vollkommen durcheinander gerutscht. Wie würden Sie denn Leute nennen, die solche Verbrechen begehen? Und ich will hier gar nicht mit den Einsatzgruppen von Heydrich und der SS kommen, sondern diese Taten stehen für sich. Was Sie hier machen ist das Vertauschen von Tätern und Opfern und das hat für mich einen widerwärtigen Beigeschmack. Aus dem Bilderbuch des Unmenshcen ist es, Kinder zu foltern, und Eltern vor den Augen der Kinder zu foltern. Und da kommen Sie hier mit solch einen Blödsinn? Ja, wer kleine Kinder umbringt, wer Babys den Kopf abschlägt und das ohne jeglichen Grund, der ist für mich Dreck. Und genau solchen Augiasstall muß man ausmisten. Jeder Staat hat eine Schutzpflicht gegenüber seinen Bürgern und daß das nicht noch einmal geschieht.
Und wo eine UN sich als Papiertiger erweist, da müssen dann andere Instanzen diese Angelegenheit in die Hand neben. Auch hier wieder haben sie einen grenzenlos naiven, nein, man muß es schon so nennen wie es ist: einen einfältigen Idealismus, zumal bei einer UN darin derart viele Länder sind, die immer wieder gegen Israel stimmen. Und das wissen Sie so gut wie ich. Insofern ist das, was Sie hier zur UN schreiben, ein Werfen von Nebeltöpfen. Wir sind hier nicht in einem Philosophieseminar, wo die Argumente geprüft werden. Wären wir das, so würde die Hamas nicht derart bestialisch wüten. Wer aber für Argumente nicht zugänglich ist, da ist es doch wohl ziemlich absurd, den Mörder doch bitte bitte aus guten Gründen zu bitten sich ebenfalls an das Kantische Sittengesetz zu halten. Und ich zitiere hier noch einmal, wie schon bei mir auf dem Blog Magnus Klaue:
„Mit Leuten, die einen vernichten wollen, verhandelt man nicht. Sie müssen nicht überzeugt, sondern unschädlich gemacht werden!“
Und so ist das auch mit der UN und wenn die UN es nicht vermag, dann müssen es andere tun. Die UN spricht im übrigen jedem Land, das angegriffen wird, ein Verteidigungsrecht zu. Die Bewohner von Gaza haben die Chance, die Geiseln freizulassen und die Hamas auszuliefern. Tun sie das nicht, müssen sie die Konsequenzen tragen.
Und ich schäume im übrigen auch nicht, sondern sage das ganz kalt und klar: Schurken muß man bekämpfen und sie ggf. ausradieren. Und das geschieht nicht mit Ihren idealsierenden fabulierenden Annahmen. Und einen Misthaufen nennen ich auch nicht wohlduftendes Rosenbeet, sondern eben einen übel riechenden Misthaufen. Und eine widerliche Mörderbande, die Kinder und Babys umbringt: Ja da muß man in der Tat robust vorgehen und den Stall ausmisten.
Und wenn Sie schreiben, daß die Hamas ausgeschaltet werden muß, dann ist genau das jenes Ausmisten des Augiasstalles. Und nochmal: Wer Kinder foltert, ist in meinen Augen Dreck und da ist es mir relativ egal, ob das deutsche Nazis oder arabische Hamasterroristen sind.
Zum Rest demnächst mehr.
Und noch etwas: Da wird eine alte, hilflose und augenscheinlich demente Israelin in Gaza der Bevölkerung zum Gespött vorgeführt und der gesamten Welt als Mediendatei präsentiert, da wird ein sechs- oder siebenjähriger Judenjunge den anderen Araberkindern und den Erwachsenne im Internet vorgeführt, die sich darüber belustigen.
Und dann kommen Sie mir hier mit dem „Wörterbuch des Unmenschen“? Ihnen gehen, nicht nur in ihrem Kommentar, die Aspekte gehörig durcheinander. Als was würden Sie denn diese Leute aus Gaza bezeichnen? Als freche Racker? Und dazu jubeln Leute und das ist nicht nur die Hamas. Und ich sage Ihnen, daß dazu auch die Araber auf der Sonnenallee jubeln würde. Und solche Leute bezeichne ich als das, was sie sind: als Dreck.
Was ist denn das?
Herr Herbst kann nicht antworten, er dirgiert in der Sonnenallee gerade Araber- Jungs-Sprechchöre.
Ich mische mich mal ein_ manchmal ist es besser zu schweigen, Herr Bersarin.
„er dirgiert in der Sonnenallee gerade Araber- Jungs-Sprechchöre“:
Ironisch, hoff ich doch. (Aber es gehört offenbar in unsere Zeit, daß differenzierte Meinungen gleich als absolute Feindespositionen gesehen werden. Leider gehört es das. Ich jedenfalls spreche die Sprache der „Helden“ n i c h t mit – was sowohl die Hamas tut wie auch ihre Anhänger und leider auch wir selbst nun tun. Seit 2020 haben wir wieder Übung darin. Man schaue nur auf die Worte.)
Ja, natürlich ironisch. Herr Bersarin führt gerade vor, was das Wort „überreagieren“ bedeutet. Sorry, wenn Sie allerdings es verständlicherweise, mich missverstehen
Was ist so schwierig an dem zu verstehen, was ich schrieb, franzsummer? Sind es intellektuelle Mängel? Flüchtiges dahinlesen? Habe ich mich irgendwie unklar ausgedrückt? Oder ist es einfach nur ein kleiner billiger Move eines Menschen, der ansonsten nicht so gut zu Worte ist? Habe ich irgendwo geschrieben, daß der Herr Herbst in der Sonnenallee den Arabermob hier performt?
Und ja: Ich finde in der Tat solche Typen, die Kinder foltern und verstümmeln, vor den Augen der Eltern vermutlich, Typen, die Kinder und Baby kidnappen und im Internet zur Schau stellen und die dort alte demente Menschen demütigen, nicht so wirklich amüsant und – halten zu Gnade – ich finde da keine wirklich neutralen Begriffe. Ich bezeichne solche Leute in der Tat als Dreck – sprachliche Bezeichnungen sollten schon noch passen. Und vor allem sollten sie nichts beschönigen. Da eben sitzt der Herr Herbst einem Fehler auf. Und wer wie eine Bestie wütet, wird nicht damit rechnen dürfen, als einfacher Kombattant bezeichnet zu werden.
Und ich halte es auch für geboten, einen solchen Dreckstall mit allen geboten Mitteln zu säubern und von den Terroristen zu befreien. Verroht sind nicht diejenigen, die solchen Leute, die den Raum des Menschlichen verlassen haben, als das bezeichnen, was sie sind, nämlich Abschaum, Dreck und Unmenschen, sondern die Leute, die so etwas machen: die Kinder vor den Augen der Eltern foltern, mißhandeln und ermorden. Da genau liegt das Unmenschliche. Und vielleicht befaßt sich Herbst einmal damit, wie von den Arabern die Juden, die Israelis bezeichnet werden. DA sind wir dann in der Tat beim „Wörterbuch des Unmenschen“. Diese von ihm betriebene Umkehr jedoch ist nur widerlich zu nennen. Und da würde mich dann schon interessieren, wie Sie oder wie der Herr Herbst solche Leute und solche Organisationen benennen, die solches machen, wie die Hamas am 7. Oktober.
Sprache muß das abbilden, was geschieht. Und dieses Äquivalentsetzen von Ungleichem und Unterschiedlichen und das mit einer pseudosprachkritischen Haltung, ist in meinen Augen entweder naiv oder aber dumm oder es hat Methode. Letzteres würde ich dem Herrn Herbst nicht unterstellen. Ich denke eher es ist eine Naivität und eine Pseudogerechtigkeit. Und nein: Es geht auch nicht darum, alle palästinensischen Araber hier zu bezeichnen, sondern lediglich die, die sowas getan haben und auch die, die dazu jubeln. Die Bevölkerung von Gaza zumindest scheint im Augenblick wenig Interesse daran zu haben, diese Terroristen den Israelis auszuliefern, die ihnen all das angetan haben. Ich zitiere hier nochmal Thomas Mann:
„Aber ich denke an Coventry und habe nichts einzuwenden gegen die Lehre, dass alles bezahlt werden muss.“
Und wenn Terroristen wie die Hamas ihre eigenen Leute als menschliche Schutzschilder gebrauchen und auch Zivilisten, die als Geiseln genommen werden: Dann brauchen wir hier nicht über die UN zu sprechen, sondern zunächst mal über die basalen Regeln und Konventionen der Kriegsführung. Und da reicht es auch nicht aus, in einem Nebensatz, der als eine Art Spielmarke eingebaut wird, die man so daherschreibt, um sich keinem Verdacht auszusetzen, auch auf die Hamas zu verweisen, um dann sofort auf das umzuschwenken, was Israel hier und was Israel da muß. Vielleicht sollten wir zunächst einmal klären, was eigentlich die Hamas getan hat. Israel zumindest verhält sich im Augenblick moderat.
Da die UN, nicht erst seit dem Ukrainekrieg, ein Papiertiger ist und nicht in der Lage, die Hamas aus Gaza und Rußland aus der Ukraine zu vertreiben (1 ½ Jahre war Zeit und es gab bisher keine Koalition der Willigen), müssen es dann eben Akteure in die Hand nehmen, die dazu in der Lage sind. Und diese Unfähigkeit der UN ist sehr wohl ein Argument dafür, daß staatliche Akteure ihre Verteidigung, insbesondere gegen Terroristen und ihre Unterstützer, selbst in die Hand nehmen. Denn hier geht es nicht um theoretische Seminarspiele oder irgendwelche literarischen Konstruktionen, sondern wir befinden uns, guten Morgen, mitten in der Praxis. Naiv, wer hier anderes annimmt.
Die juristische Konstruktion von ANH geht diesbezüglich zudem, wie ich oben zeigte, von eklatanten juristischen Fehlannahmen aus, indem bürgerliche Rechtssubjekte und Staaten in eins gesetzt oder zumindest in einer unzulässigen Weise analogisiert werden. Davon abgesehen, daß auch in den UN-Regeln ein Selbstverteidigungsrecht vorgesehen ist, wenn ein Staat angegriffen wird. In dieser Verteidigung sind Zivilisten zu schonen. Wenn aber ein Gegner wie die Hamas ihr ganzes Wirken darauf aufbaut, genau solche Zivilisten als Waffen einzusetzen, dann sind auch die UN-Konventionen sinnlos. Und dann geht es nur noch darum, das Leben israelischer Soldaten gegen das Leben der Gaza-Bewohner aufzurechnen. (Und da dürfte derBody-Count wohl klar sein.) So wie auch die USA ein entsprechendes Kalkül beim Abwurf der Atombombe in Anschlag bringen mußten, um ihre GIs zu schützen. Dies ist eine kalte Analyse und Abwägung, die manchmal getroffen werden muß. Sie ist im umgangssprachlichen Sinne tragisch zu nennen.
„Davon abgesehen, daß auch in den UN-Regeln ein Selbstverteidigungsrecht vorgesehen ist, wenn ein Staat angegriffen wird.“
Wo habe ich das denn bestritten? Im Gegenteil, ich habe geschrieben, Israel m ü s s e jetzt kriegerisch handeln. Wenn sich das aber auf die Zivilbevölkerung erstreckt, ist es schuldhaft und verletzt internationales Recht – und eben tragisch, daß sich dieser Schuld sehr wahrscheinlich nicht entkommen läßt , sondern wir sie zu tragen, alle, mitzutragen haben.
Um das furchtbare Problem zu lösen, aber, müssen wir die Zuammenhänge betrachten, auch hier alle. Nichts anderes hat Žižek gefordert. Zumal selbst dann, wenn ganz Gaza, um I h r Wort zu nehmen, „ausradiert“ wäre (damit dann auch der größte Teil der Bevölkerung, auch hier mit Säuglingen, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und den Alten), wäre der eigentliche Konflikt immer noch da und wahrscheinlich um einiges noch größer, n o c h weniger lösbar. Wir müssen dringend die europäische, westliche Brille abnehmen – nicht um unsere Werte aufzugeben, sondern um zu begreifen, was wirklich vor sich geht, ganz besonders in den afrikanischen Staaten.
Aber das sind doch Trivialitäten, Herr Herbst. Jeder, der sich wehrt und damit in einen Krieg eintreten muß, wird Dinge tun, die nicht immer gut sind. Und kein Land der Welt kann für seine Soldaten in jeder Situation garantieren. Der Unterschied hier zwischen Schurkenstaaten und westlichen Ländern ist nur eben der: in den Ländern des freien Westens gehören Kriegsverbrechen nicht zur Kriegsführung. In Rußland und bei der Hamas gehören sie dazu.
Ich habe nirgends davon gesprochen, daß ganz Gaza ausradiert werden soll. Es kann aber die Gefahr bestehen, wenn die Hamas menschlische Schutzschilde einsetzt,daß es erhebliche zivile Opfer gibt. Die israelische Armee hat oft genug vor ihren Angriffen die Zivilbevölkerung gewarnt. Aber in Deutschland glaubt am immer noch mehr der Hamas als der israelischen Regierung. Und da liegt eines der zentralen Probleme. Stichwort auch Krankenhaus. Das hätte jeder geschulte Journalist, nach einer Stunde herausbekommen können, das da was nicht stimmt.
„Wir müssen dringend die europäische, westliche Brille abnehmen – nicht um unsere Werte aufzugeben, sondern um zu begreifen, was wirklich vor sich geht, ganz besonders in den afrikanischen Staaten.“
Sie vermischen hier völlig unterschiedliche Themen. Das eine sind globale Verflechtungen. Das andere ist ein seit 100 Jahren schwelender Nahostkonflikt. Und als Israel sich als Staat gründete und das laut UN-Beschluß – Ihre Instanz, auf die Sie sich berufen – wurde Israel sogleich von den arabischen Nachbarn überfallen und angegriffen. Ja, solch eine Situation macht etwas mit einem Land. Und wenn Sie sich mal ein wenig über die Hintergründe informieren wollen, gerade auch was die Friedensprozesse der letzten Jahrzehnte anbelangt und die die palästinensischen Araber das immer wieder vergeigt haben, weil sie es ablehnten, dann lesen Sie sich einfach mal diesen Artikel von Stephan Grigat durch, aus der taz:
30 Jahre Osloer Abkommen: Wie der mögliche Frieden scheiterte
Ein Kompromiss im Nahen Osten schien greifbar. Doch der israelisch-palästinensische Friedensprozess scheiterte – mit Konsequenzen bis heute.
https://taz.de/30-Jahre-Osloer-Abkommen/!5954918/
Und nein: es gibt in diesem Blick auf Israel keine Äquidistanz, wie sie Zizek insinuiert. Wenn nämlich Israel auch nur ein einziges Mal verliert, dann gibt es kein Israel mehr. Und was das für die Menschen dort bedeutet, das können auch Sie sich wohl ausrechnen.
All das heißt nicht, nicht auch die Perspektive der palästinensischen Araber mitzudenken und auch israelisches Unrecht wie etwa die Siedlungspolitik zu benennen. Aber all diese Überlegungen können nur unter der Prämisse stehen, daß das Existenzrecht Israels gesichert sein muß. Und wie fragil das ist, zeigen Akteure wie der Iran, die keinerlei Interesse daran haben, aus strategischen und taktischen Gründen, daß dort Frieden herrscht.
Aber all diese Überlegungen können nur unter der Prämisse stehen, daß das Existenzrecht Israels gesichert sein muß.
Wo, bitte, habe ich dieses Recht bestritten? Ja, Israel muß sich verteidigen. Sein Existenzrecht bestünde selbst dann, wäre die Gründung dieses Staates ein Unrecht gewesen (Bitte! „selbst w ä r e„!) – und zwar einfach deshalb, weil in dem Land längst neue Generationen geboren worden und aufgewachsen sind, denen es ihres ist, dem sie verbunden sind als ihre Heimat. Diese Generationen haben mit den Gründern gar nichts mehr zu tun, rein physisch nicht. Also ja: Israel hat dieses Recht. Was ich sage, ist lediglich, daß seine Verteidigung höchstwahrscheinlich schweres neues Unrecht generieren, es also selber schuldhaft wird, und wir mit ihm. Das noch viel größere Problem besteht aber darin, daß die Hamas, wie ich es sehe, den islami(sti)schen Jihad-insgesamt anstrebt, in dem es auf kurz oder lang um Weltherrschaft geht (deshalb die „Freundschaft“ des Irans). Auf diese Schippe dürfen wir auf keinen Fall springen. Die folgende Karte zeigt deutlich, weshalb:
Herr Herbst, es gibt einen Spruch, der da lautet: Wie man in den Wald ruft, so tönt es heraus. Nicht ich habe hier mit einem polemischen Ton aufgeschlagen, sondern es war dies franzsummer. Und wer hier meint, mich irgendwie von der Seite anrempeln zu können, der sollte sich einen anderen aussuchen und muß dann auch mit der Antwort leben. Ich dachte, dies hätte sich inzwischen herumgesprochen. Und wer hier meint derart dämliches Zeug schreiben zu müssen wie der franzsummer, da sollten Sie nicht quengeln, daß da zurückgegeben wird. Würde franzsummer auch solche Witzchen machen und es auf die leichte Schulter nehmen, wenn in Deutschland in einem Asylbewerberheim von Rechtsradikalen 1000 Menschen umgebracht worden wären? Aber gut. Ist in Israel, sind ja nur Juden, denkt sich der franzsummer. (Damit Sie, Herr Herbst, einmal hier anschaulich sehen, was es bedeutet, in perfider Weise, Unterschiedliches auf unappetitliche Weise zusammenzuassoziieren. Es war der letzte Satz also keine Beleidigung sondern eine Veranschaulichung, und dazu habe ich mir hier mal den franzsummer ausgeborgt. Er wird es verschmerzen, weil er immer so lustig ist.)
Und damit sind wir dann beim nächsten Punkt: Daß nun ausgerechnet Sie hier von Beleidigungen schreiben, selbst aber genau das gestern mir gegenüber betreiben, nämlich Unverschämtheiten, die ihresgleichen suchen, herauszuschreiben, bemerken Sie nicht einmal. Hier in meinen Ausführungen die Sprache Goebbels und des Stürmers mir zuzuschmutzen, ist nicht nur schlechter Stil, sondern das fällt auf Sie zurück. Den Unterschied zwischen der Hamas und den Juden: den sollten Sie schon noch hinbekommen. Und da sprechen ausgerechnet Sie von einer angeblichen „Aufgeregtheit“? Ich analysiere hier klar und deutlich diese Angelegenheit Hamasterror mit über 1000 Toten und vielen Geiseln, darunter Babys und Kinder, und treffe aus dieser Analyse heraus eine Bewertung der Typen, die sowas machen. Und ja: Wer Kinder umbringt, wer Kinder als Geiseln nimmt, wer Kinder vor den Augen ihrer Eltern foltert und die Eltern vor den Augen ihrer Kinder, der ist für mich Dreck und diesen Augiasstall muß man ausmisten.
Und ich habe bisher leider bei Ihnen und bei Franzsummer keinen besseren Ausdruck für diese Leute gefunden. Und ich wette mit Ihnen, Herr Herbst, wenn es ihre Kinder wären, die da in der Gewalt von Terroristen gerieten und wenn das ihre Kinder wären, die von solchem Dreckgefoltert werden: Sie würden nicht mehr so sprechen.
Es ist also zunächst einmal so, daß Sie bei mir um Entschuldigung bitten sollten für diesen üblen Fehlgriff von Ihnen. Aber vielleicht liegt Ihr Fehlgriff einfach auch nur darin gegründet, daß Ihnen in Ihrer Erregung und weil Sie mit guten Argumenten in der Angelegenheit Hamas nicht gut vorankommen, die Worte entglitten sind – was eben ihren Kategorienfehler bedingte, Hamas und Juden in eine Analogie zu bringen.
Und ich wiederhole es noch einmal für Sie und auch für franzsummer: Typen, die Kinder foltern, die Kinder als Geiseln öffentlich zu Schau stellen und im Internet vorführen, wie dieses entführte Judenkind von arabischen Kindern gehänselt wird: wer sowas tut, ist Abschaum und Dreck. Und das, Herr Herbst, würden Sie auch so sehen, wenn da eines ihrer Kinder zu sehen wäre.
Und bevor wir uns Gedanken über die Lösung des Nahostkonfliktes machen, das hätte auch Zizek wissen können, als Philosophi traue ich es ihm zu, müssen jene Akteure eliminiert werden, die keinerlei Interesse an einer Lösung haben und deshalb Israel mit immer neuem Terror überziehen.
Zu Ihren Fragen an mich, Herr Bersarin.
NULL. Ihr Problem, vielleicht kann ich helfen.
Ich mache es kurz, habe nicht so viel Zeit:
Also 1. JA. 2. JA.3 JA. 4. Nein, bemüht, aber mehr war nicht drin. 5. Ja, Ja, Ja. 6. Neeein
Ich muss jetzt weiter zu meinem Unterschichtenfernsehprogramm, da kommt ein echt spannende Sendung.
Danke für Ihre Mühe.
Nein, Sie können nicht helfen. Und Ihr tölpelhaftes Gefasel können Sie sich sparen. Machen Sie eigentlich auch solche Witze, wenn Asylantenheime brennen?
Wer es im übrigen nicht schafft, wirklich witzig zu sein, sondern wie ein bemühter alter Onkel rüberkommt, sollte auch mal seine Tonlage überprüfen, alter Mann.
Merken Sie’s denn nicht selbst? Jetzt gehen Sie schon zu Beleidigungen über. Daß dies auf meiner Netzpräsenz geschieht, nötigt mich, lieber franzsummer, mich zu entschuldigen, s e h r zu entschuldigen sogar. Bitte schlagen Sie Bersarins, gedämpft formuliert, Fauxpas den Aufgeregtheiten zu, die viele dieser Kommentare weitgehend bestimmen und von denen ich eigentlich nur möchte, daß sie heruntergedimmt werden, damit wir überhaupt denken können – im Wortsinn nachdenken auch über Žižek. Statt sofort ein Urteil parat zu haben, das immmer auch gleich das vernichtendste ist, logischerweise, in der heldischen Sprache.
Danke, wenn sich jemand provoziert fühlte, entschuldige ich mich. Denn eines ist unumstößlich, ein alter Mann gibt nur noch Unsinn von sich – und genießt es auch noch. Früher, also als ich jünger war, sagten wir bei gewissen Menschen: „Man erkennt seine Schweine am Gang“ Oder an der Sprache.
Danke, Herr Herbst für die Dimmung, das ist heute alles normal. Nur bitte, ich zünde kein Heim an, von niemanden. Mache auch keine Witze darüber.
Gute Nacht in die Runde. Intelligent übrigrens war nach dem Urteil vieler Zeitgenosen selbst ein Dr. Goebbels. Intelligenz ist kein Merkmal für wertvolle Menschen, aber manche denken es. Oder bilden es sich ein.
„Wir können auch gerne ganz zum Sie zurückkehren“: So wirkt der Krieg denn selbst im Persönlichsten weiter. Entweder so oder so, ein Dazwischen gibt es nicht. ( → „Ich kenne nur noch Deutsche“, Wilhelm II). Wobei ANH in Der Dschungel jemand anderes als der reale, in der Dunckerstraße zu Berlin tippende, leider noch immer ziemlich vergrippte Alban Nikolai Herbst, geb. Alexander v. Ribbentrop, ist. Die Dschungel ist ein literarisches Weblog; schon insofern war die Anfangsbemerkung in meinem vorigen Kommentar begründet.
Egal:
„Diese Hin-und-her ist mir zu blöd und zu artifiziell“:
Dachte ich mir — „erst schießen, dann denken“, Lemmy Caution, Alphaville, Jean-Luc Godard 1965. Und ja, ich h a b e gelesen sowie auch gehört und teils gesehen, welch ein Schlachtfest die rasenden Hamas-Verbrecher blutrauschartig gefeiert haben – anders, ohne abstrakt zu werden, läßt es sich kaum nennen. Wieso werden Sie immer wieder rhetorisch, ja desavouierend (indem Sie mir Desinteresse unterstellen, weil Sie nahelegen, ich hätte vor all dem die Augen geschlossen, luxuriös, wie ich offenbar sei)? Selbst aber, hätte ich es, wäre mit solchem „Einwand“ nicht eines meiner Argumente widerlegt.
Doch ich will auf die vielen Unterstellungen nicht antworten, die alle, alle die Sprache des Krieges sprechen. Und dennoch möchte ich nicht polemisch werden. Das hieße nämlich, sie mitzusprechen. Was ich aber ganz gewiß nicht getan habe, ist, Opfer und Täter zu vertauschen. Opfer an dem furchtbaren Tag des 7. Oktobers sind neben wenigen Auslandsgästen ausschließlich Israeli, sehr viel frohe, fröhliche, ravende Jugend und dazu Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und Alte. Wo, bitte, lesen Sie, daß ich dies leugne oder auch nur verharmlose? Das tue und tat ich so wenig wie Žižek. Allerdings handelt es sich bei den Meuchelmördern nicht um – erneut die heldische Sprache – „Tiere“, wie Yoav Galant, Israels Verteidigungsminister, die Völker glauben machen will, sondern um Menschen, leider, nach wie vor; anders ließe sich die Situation vielleicht nicht ganz so schwierig behandeln. (Ich meine das intellektuell. Und hätte beinah „befrieden“ geschrieben, aber das hätte Sie erst recht in Aufruhr versetzt, einen, den ich verstehe und mitfühlen kann, der uns aber den Blick trübt, ja blutrot färbt – das Schlimmste, was bei politischen, vor allem diplomatischen und besonders furchtbar bei militärischen Handlungen passieren kann).
Übrigens, da die Hamas kein Staat ist und also einen Krieg kaum offiziell erklären kann, handelt es sich bei dem Massaker nicht um ein Kriegs-, sondern ein Menschenrechtsverbrechen.
***
Nun aber einfach nur noch ausgewählte Wörter:
Ausmisten Hamasdreck Dreck ausmisten „verhandelt man nicht“ unschädlich machen ausradieren übel riechenden Misthaufen robust vorgehen Stall ausmisten Dreck Dreck
Dreck, ja. Stimmt. „Ausmisten“ bereits ist → Stürmer-Sprache, sogar vom Stall ist → da die Rede. (Der Krieg infiziert den Kopf auch der Demokraten.)
Sie merken nicht einmal mehr, in Ihrem Erregungsrausch, was Sie schreiben. Was vielleicht auch daran liegt, daß Sie nicht wirklich in der Lage sind, eine solche Situation zu analysieren.
„erst schießen, dann denken“ Sie hätten über diesen Satz ein wenig mehr nachdenken sollen, bevor Sie Ihren Unfug in die Tasten hauen.
„Tatsächlich geht es darum, Ursachen zu analysieren, ohne auf religiöse oder semireligiöse „Erklärungs“muster wie das Böse auszuweichen.“
Ganz genau. Aber nach bestimmten Handlungen und Taten ist zugleich ein Innehalten angebracht. Und dann kann man gerne Debatten zur Asylpolitik und auch zur Unterbringungspolitik führen. Was man aktuell bei Lichtenhagen debattieren muß, weil das unmittelbar dazugehört, ist das verspätete Eintreffen der Polizei, so daß die Menschen dort tagelang in Angst in den Häusern verbringen mußten.
„Die Situation der in Rostock-Lichtenhagen lebenden Menschen war in gar keiner Weise mit der der in Gaza (und auch der auf der Westbank) auch nur entfernt vergleichbar, …“
Stimmt, die Israelis wurden nämlich von Gaza aus ermordet und das ist in Lichtenhagen Gottseidank nicht geschehen. Und wenn Sie von der Situation in Gaza sprechen, ohne die Hamas zu nennen, dann ist das schlicht und ergreifend unredlich oder es ist geschichtlicher Dummheit geschuldet. Gaza befindet sich seit 2006 in deren Gewalt, gebilligt von der Bevölkerung dort. Es sind Millarden von EU-Euro dorthin geflossen, die die Hamas nicht für Infrastruktur und Gesundheit und Bildung ausgegeben hat, sondern für Waffen und Tunnelsysteme und für Luxusvillen in Katar. Diese Art des Opferdiskurses, den Sie hier zu inszenieren versuchen, ist leider ganz und gar unangebracht. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder Sie wissen das, dann sind Sie ein Betrüger. Oder Sie haben als Schriftsteller von diesen Dingen keine Ahnung: dann sind sie bestenfalls naiv, das ist die höfliche Variante, und sie sollten, mit derart wenigem Wissen ausgestattet vielleicht besser schweigen. Mir wären solche Entäußerungen zumindest peinlich.
Ad Vietnam:
Ich spreche von sogenannten Kriegsverbrechen, weil i.d.R. nur die eine Seite thematisiert wurde, nämlich die US-Army. Hat Sartre und hat Russel sich auch zu den Kriegsverbrechen des Vietcong und der Chinesen geäußert? Aber es ist richtig. Die USA haben dort Entsetzliches getan. Wer aber nur immer USA sagt und bei China und der Sowjetunion schweigt, wie das fast die gesamte westdeutsche K-Gruppenlinke und auch die Undogmatischen taten, der muß sich dann den Vorwurf des doppelten Standards gefallen lassen.
„All diese, euphemistisch gesprochen, militärischen „Auseinandersetzungen“ hätten vor den Völkergerichtshof gehört.“
Ja hätten. Nur mit schöner Moral und Ihren frommen Wünschen kommen wir leider in der Welt nicht weiter. Man kann eine Menge wünschen, auch daß alle Menschen einen Friedenstanz aufführen. Nur eben werden sie das leider realiter niemals machen.
„das einzige „Land“ sei, das auf dem Völkermord gegründet ist.“
Das ist eine derartig unterkomplexe Denkweise, daß es meine Intelligenz beleidigt, solchen Unfug derart zu debattieren. Sie greifen sich hier irgendeinen Aspekt heraus, den Sie dann zentral setzen. Und was heißt auch „gegründet“: Gibt es da eine US-amerikanische Gründungsakte: „Wir gründen unser Land jetzt auf Völkermord!“ Sie sollten nicht auf diesen postkolonialen Blödsinn hereinfallen. Es sind dies törichte Vereinseitigungen. Das ist in etwa so, als würde ich hier die USA glorifizieren, weil sie als eines der wenigen demokratischen Länder damals, zusammen mit den Briten sich dem Faschismus entgegengestellt haben.
„Das ist fast O-Ton Goebbels, jedenfalls Stürmer-Sprache, wir müssen nur die Objekte ändern; er hätte von „Judendreck“ gesprochen. Vorsicht mit den Begriffen!“
Im Unterschied zu meiner Bezeichnung der Hamas ist Goebbels Anschuldigung auf nichts gegründet: denn Juden in Deutschland haben niemanden umgebracht, gefoltert und mißhandelt. Das mag Ihnen entgangen sein, aber ich weise Sie doch noch einmal darauf hin. Auch ihrer Analogisierung von Juden und Hamas – einer Terrororganisation nebenbei – spricht für sich. Und ich hoffe, daß das auch genügend Leser merken, auf welche entsetzliche Weise Sie sich hier selber diskreditieren.
„Žižek aber — und schauen Sie sich → im Video an, wie aufgeregt, fast ängstlich er ist, weil er weiß, was er riskiert, in welche Stimmung er hineinargumentiert! nie zuvor habe ich den großen Mann derart zittern gesehen …“
Zizek sehe ich in jedem Beitrag in diesem Erregungsfuror.
Unangemessen ist diese Rede deshalb gewesen, weil sie gerade einmal eineinhalb Wochen nach den Terroranschlägen erfolgte. Ich möchte einmal erleben, wenn ein Politiker eineinhalb Wochen nach dem Mord an Walter Lübcke oder nach dem Brandanschlag in Solingen, wo fünf Menschen starben, gesagt hätte, wir müssen auch über die Asylpolitik reden! Dieser Mann hätte seine Koffer packen können und hätte in keiner bürgerlichen Partei etwas mehr zu sagen gehabt. Zu recht. Und daß Zizek nun Philosoph ist und über Grundsätzliches nachdenkt, entschuldigt das nicht. Es war dies, schlicht und ergreifend, die falsche Rede am falschen Ort und zur falschen Zeit.
Hier unter diesem Link sind ungeheuerliche Dinge zu hören, was die Terroristen der Hamas getan habe:
https://twitter.com/lanceforman/status/1714761685947298230?s=46&t=-7XhYikXD4yAawV2gpXRaA&
„Israelische Rettungskräfte berichten: Sie fanden eine Familie vor. Auf der einen Seite des Raums die Eltern. Auf Knien. Mit verbundenen Händen. Erschossen. Auf der anderen Seite des Raums die Kinder. Auf Knien. Mit verbundenen Händen. Erschossen. Zuvor wurden sie alle gefoltert. Augen rausgerissen. Finger abgeschnitten
Wer war zuerst dran? Schauten die Eltern zu, während ihre Kinder gefoltert wurden? War es umgekehrt? Gleichzeitig?“
Nein, ich werde nach solchen bestialischen Morden nicht zur Tagesordnung übergehen! Und das steht auch Zizek nicht zu.
Diese Dinge, das was hier geschehen ist, diese Orgie einer völlig enthemmten Gewalt muß zunächst mal aufgearbeitet werden. Und es muß zunächt debattiert werden, wie man die Hamas ausschaltet und wie man den Iran eindämmt. Denn dies sind im Augenblick die Akteure, die jeglichen Frieden im Nahen Osten verhindern. Und solange wir das nicht debattiert haben, ist die Äquidistanz von Zizek schwer zu ertragen.
Bevor wir über den Nahostkonflikt reden, müssen wir über die Hamas reden.
Der letzte Satz ist unvollständig und muß so lauten:
Bevor wir über den Nahostkonflikt reden, müssen wir über die Hamas reden.
Der letzte Satz ist unvollständig. Er muß derart lauten:
Bevor wir über den Nahostkonflikt reden, müssen wir über die Hamas reden.