Weshalb ich lieber – und meine Geliebten sehr gerne – siezte und weiterhin sieze, hat ebenfalls Adolf Endler

auf den Punkt gebracht:

 

Solcherlei kühne Vertraulicheiten, sarakastisch-verschwörerische „Genzüberschreitungen“ und Taktlosigkeiten, wie ich sie mir zuweilen gegenüer dem Dichter erlaube, sind mir nur möglich, weil ich immer beim distanzierenden »Sie« geblieben bin und → Arendts Angebote, ihn zu duzen, zurückgewiesen habe, und zwar mit dem auch ihm einleuchtenden Argument: „Wissen Sie, Herr Arendt, das ›Du‹ ist so unpersönlich geworden; ich bleibe lieber beim intimeren ›Sie‹, wenn Sie erlauben ….“
Tarzan am Prenzlauer Berg, 184

 

Es wird Ihnen, liebste Freundin, sofort klar sein, um wie viel mehr dies für erotische Verhältnisse gilt. Genau deshalb lasse ich in meinen Büchern die Liebenden – und Begehrende erst recht – einander so oft siezen — auch jetzt wieder im Triestroman.


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Ovid am Prenzlauer Berg 1

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