Maria-Angelina Callas-Jolie. Im Arbeitsjournal, des Dienstags, den 25. März 2024.

[Arbeitswohnung, 8.59 Uhr
Madama Butterfly Callas]

Seit Romy Schneider habe ich solch eine Schauspielkunst alleine des Gesichtes nicht mehr gesehen; daß Jolie eine grandiose Schauspielerin ist, wußte ich freilich schon zuvor. Ich hatte es in drei Filmen gesehen[1]Und nicht grundlos habe ich ihr in → „Die Brüste der Béart“ ein ganzes Langgedicht gewidmet: Wer hält, wenn sie knacksen, harsch von der herrlichen Frouwe herrlich begegnet, des … Continue reading, die – wie auch Larraíns „Maria“ jetzt und eben anders als ihre Lara Crofts & Folgen – niemals in die großen Kinos kamen. Dann las ich einen Hinweis → in der NZZ und wußte eigentlich schon … nicht aber, welch eine gewaltige Wirkung auf mich verübt werden würde. Ich schreibe jetzt auch nicht viel mehr, weil ich vorhabe, einen langen Filmessay zu Larraíns „Maria“ zu verfassen, der wahrscheinlich weniger Rezension, schon gar nicht „Kritik“, als mehr eine poetische Betrachtung sein wird. Aber nach der ersten Szene dieses Films war die Jolie Maria Callas in deren gesamter Abgründigkeit, weil unter ihr der Abgrund immer offen. Der Trailer hier deutet es nur an – um nicht zu „spoilern“. Denn es gibt Szenen in dem Film, die nicht verraten werden dürfen.

Die Tränen kamen mir bereits in der ersten Szene. Dann habe ich den ganz Film quasi durchgeweint – und dennoch Notizen um Notizen ins neue schwarze Notizbücherl geschrieben. Vielleicht sehn Sie, Freundin, wie gewellt es ist. Da meine Handschrift eh nur schwer zu lesen ist, kommt’s darauf nicht an. — Leider gab es den Film nur in synchronisierter Fassung; Claudia Urbschat-Mingues‚ deutsche Sprecherinnenstimme ist nicht schlecht, aber sie stand, die Frau, vor einer, glaube ich, unlösbaren Aufgabe. Nämlich vermag die Jolie Parteien ihrer Lippen unabhängig voneinander – und aber synchron – verschieden beben zu lassen – etwas, das ich bislang nur bei Sängerinnen und Sängern beobachtet habe. Dies wird, denke ich, auf den Melos ihre Sprechens Auswirkungen haben, der sich deshalb nicht „übersetzen“ lassen dürfte. Ich muß auf jeden Fall noch in die Originalfassung gehen, hier in Berlin vom 31. März bis zum 2. April → im Babylon möglich. Außerdem habe ich den Verleih um einen Link zum Streamen gebeten; Steven Knights Drehbuch war im Netz frei zu finden.

Mit dem Verleih habe ich vereinbart, meinen Essay erst zu veröffentlichen, wenn der Film ins Heimkino geht (und dann auch bei Netflix anzusehen sein wird, dessenseits man sich die Rechte gesichert hat). Sie werden sich, Freundin, bis dahin also gedulden müssen.

Noch einmal also Callas, Callas so zum zweiten. Mein erstens finden Sie → dort.

 

Ihr, immer noch erschüttert,

ANH

References

References
1 Und nicht grundlos habe ich ihr in → „Die Brüste der Béart“ ein ganzes Langgedicht gewidmet:

Wer hält, wenn sie knacksen,
harsch von der herrlichen Frouwe herrlich begegnet,
des RNA-Stranges Gabel?
– der Kassandra-Mütter eine,
beißend harter, mutilations ohnedies nah, die gezeichnet
quer durch die Haut sind, Kunstwerke drittels,
drittels Natur; das andere alles rigoros Wille,
ich bin und ich handle, steh ein für mich selbst —

 

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