[Arbeitswohnung, 9.42 Uhr]
Bin uninspiriert, selbst bei Kritiken, oder voll Unlust, etwas zu schreiben. Sogar das Arbeitsjournal kommt mir sinnlos vor, vor allem in seiner Redundanz. Die Disziplin ist am Boden, Routinen wurden hohl, die doch geschaffen waren, um zu schaffen, und so auch funktioniert haben, lange.
Ich komme mit der Erfolglosigkeit nicht klar oder nur schlecht klar. Früher war ich wütend, bäumte mich auf, und aus jedem solchen Aufbäumen entstand mindestens e i n neuer Text. Jetzt wehre ich mich nur noch, und nichts entsteht mehr – nichts, das mein Michaufbäumen rechtfertigen würde. Ich prokle an alten Sachen herum, probiere… ja, stimmt, vieles ist noch gar nicht herausgekommen, wenigstens drei nächste Bücher könnte ich draus machen. Aber auch hier: Wozu?
Nicht einmal Lust auf die Dschungeldiskussionen hatte ich, schaute in Die Dschungel zwei Tage lang gar nicht hinein. Völlig neu. Vorhin tat ich‘s dann doch und habe >>>> zweimal >>>> geantwortet. Doch sogar >>>> Phyllis Kiehls >>>> schöne Fotografie von der vergangenen Lesung habe ich so unkommentiert gelassen, als hätte ich sie gar nicht bemerkt.
Und dazu, daß ich im Januar auf >>>> die Lesereise der LiteraturNord gehen werde, bei der es um einen Preis geht, habe ich das Gefühl, eh nur als Staffage aufzutreten. Was vielleicht ungerecht ist, sogar unangemessen, doch kenne ich die Gesetze des Marktes und seiner Meinungsbildungsprozesse zu gut; ich habe zu wenig Überraschungen erlebt, zu viele Voraussagbarkeiten, geradezu Determiniertheiten, um noch hoffen zu können; ich muß nicht einmal böse Willen vermuten, um genau zu wissen, wie konditioniert-reflexhaft Ergebnisse zustandekommen.
Es nervt Sie, ich weiß, ich kann es nicht ändern, will wahrhaftig bleiben.
Deshalb, auch deshalb, schreib ich derzeit so wenig. Hier. Und anderswo.
Und ich setze alles ins Verhältnis zu den europäischen und Welt-Geschehen, zu ihrer Not, ihrer Qual, ihrer Bigottheit. Anstelle den Saudis zu sagen: Verkauft Euer Öl doch dem Daish, wir wollen‘s nicht mehr. Anstelle jede Waffenlieferung zu stoppen. Aber, ach, die Arbeitsplätze! Aber, ach, die Volkswirtschaft, das gehemmte Wachstum dann! Aber, ach, der Konsum! „Herr Doktor, Herr Doktor, helfen Sie mir, aber so, daß sich nichts ändert.“
Ein Kriegseinsatz nun, von dem wir schon wissen, daß er nichts bringt in dieser Zehntelherzigkeit; so habe ich, >>>> daß man eingreifen müsse, n i c h t gemeint; nicht als ein quasi Feigenblatt des Guten Gewissens. Schon gar nicht mit einer angedachten Option einer gemeinsamen Kampfsache an der Seite Assads, bzw. seiner Truppen.
Da schere ich mich um meinen literarischen Mißerfolg… – peinlich. Deshalb tendiere ich momentan dazu, zu schweigen oder allenfalls auf Kommentare zu antworten. Meine Klagen sind schlichtweg irrelevant.
Dennoch bestimmen sie mich.
Sich zugeben. „Ich will mich zugeben.“
Es geht aber ja auch um Schönheit als um die Utopie eines lebenswerten Lebens. Poetische Schönheit, musikalische Schönheit. Wir dürfen das nicht aufgeben, auch nicht, vielleicht gerade nicht in den Zeiten des Kriegs. Wir müssen daran weiterarbeiten, sie weiter und vielleicht mehr noch erschaffen. Ich kann „nur“ grad nicht.
Daß Tragik schön sein kann, wissen die Künstler seit drei/viertausend Jahren. Es ist die innere Perversion aller Kunst, aber eben auch die Befreiung, die sie, und sei‘s nur seelisch, bewirkt.
Meine Geschichte des ständigen Abbrechens, schon vor >>>> Traumschiff, nun aber besonders nach ihm.
Ich formuliere nachlässig, auch das ist neu. Ich werfe Sätze um mich und lasse sie liegen, wo sie grad aufkommen.
Eine Art Rentenneurose.
Immer wieder die Idee, mich zurückzuziehen. Immer wieder mein Vater. Verweigerung. Autark sein Land bestellen, nur für den Eigenbedarf, wie Lenz in den Triestbriefen, nicht mehr kommunizieren. Ein ziemlich sentimentales Gedankenspiel, mein Brotback liegt auf der Linie.
Flüchtlinge in Konzentrationslagern, Flüchtlinge in Schlangen, dumpfen, im Halbwinterregen, Säuglinge im Arm, wartend vor Ämtern gegen den sogenannten Patriotismus, einem der Abwehr und des Ausschlusses. Menschen ohne die Geschichte der Aufklärung, Menschen aber in Not. Aufeinanderprall verschiedener historischer Zustände, das europäische Mittelalter, in Italiens Kunstgeschichte ausgespart, mit einem Mal zurück in Europa. Kein Buch, dagegen angeschrieben und, wenn‘s gutgeht, zwei Jahre später publiziert, ändert etwas daran in der gebotenen Eile.
Zweifel an der Dichtung und Liebe zur Dichtung, beides tief, sehr tief.
Elfenbeintürme. Die Weichheit und Liebe der >>>> Bamberger Elegien: reflexlos verhallt. Die Prophezeiungen und ihre formale, moderne Gestaltung, ihre humane Komplexität in der >>>> Anderswelttrilogie: reflexlos verhallt. Von den >>>> Erzählbänden schweige ich besser mal g a n z.
Woher sollt‘ ich da Hoffnung nehmen?
Meine Verwundungen haben zu schmoren begonnen. Ich bin mir sehr bewußt, daß dies mit meinem Alter zu tun hat; als Vierzigjähriger hätte und hab ich mich mit Widerstand bewaffnet und hätte und habe zu stürmen versucht, wieder und wider.
Immerhin hat sich die Ökonomie beruhigt, sind finanzielle Nöte erst mal in den Hintergrund getreten; die Lesungshonorare kamen herein, nahezu alle auf einmal: so hab ich nun Ruhe bis übers Frühjahr hinaus. Das schafft einen etwas weniger dummen Kopf. Ich kann mir nun sogar Kohlen leisten, habe den Ofen eingeheizt. Hat natürlich was mit den Frauen zu tun, die ungern frieren, wenn sie lieben. Ich selbst komme mit Kälte gut klar, war immer – wenn es mir seelisch gut ging, dann sowieso – mein eigener Ofen. Heize andere einfach mit. Sie müssen sich nur anschmiegen, das allerdings.
Illusionsgebäude, die ich aufrichte und strahlen lasse, wenn ich Dichtung vortrage, ob meine, ob anderer, ist eigentlich egal. Realitätskraft der Fiktionen: Beschwörung.
Glauben? Nicht glauben? An was? An was nicht? (Für die Béartgedichte in der >>>> L. gab es 400 Euro; ich war völlig verdattert, als ich es sah).
Auch meine Lyrik ist ja nie recht rezipiert worden. Jetzt habe ich eine Einladung zu einem S.Fischer-Projekt, in dem die, heißt es, wichtigsten lyrischen Stimmen der deutschsprachigen Gegenwart versammelt sein sollen. Wer bestimmt die Kriterien? fragt‘ ich mich sogleich, aber nahm wie selbstverständlich an. Jetzt stehe ich vor der Qual auszuwählen: eher ein „klassisch“ gebautes, strenges? Die mir liebsten, wohl am ehesten gelungenen handeln quasi alle von der Liebe, von Obsession, Sex. Ist das zeitgenössisch, taugt das als Beispiel? Oder greife ich zu einem der politischen Freiversler (nun gut, „frei“: ziemlich relativ bei mir)?
Ich habe nicht viel Zeit, bin schon über den Einsendeschluß hinaus.
Die Béartgedichte, die sich geeignet hätten, „gehen“ nicht mehr, weil halt nun schon publiziert.
Damit verbringe ich meine Zeit: sichten, zu wählen versuchen. Einzelne Verse schreibe ich um.
Streng, nicht streng?
Selten war ich derart zauderlich.
Na super, „Ich kann mir nun sogar Kohlen leisten, habe den Ofen eingeheizt. Hat natürlich was mit den Frauen zu tun, die ungern frieren, wenn sie lieben.“
Sie sollten den Satz hervorheben, dass die Frauen, die hier lesen, Bescheid wissen.
@Pinoccio. Eigentlich schrieben Sie sich mit einem Härtungs-h; Ihr Kommentar zeigt, weshalb Sie drauf verzichten müssen.
Wie auch immer; die Frauen jedenfalls, die es angeht, brauchen keine Hervorhebung. Und in der Tat bin ich, wie blöd meine Situation auch immer gewesen sein mag, von Frauen immer entschädigt worden; dies hat sich bis heute nicht geändert, sechzig hin, sechzig her. Es wäre blasphemisch, gäbe ich dieses Privileg nicht zu und wäre nicht dankbar. Denn nicht, weil ich Macht hätte oder Geld, ist dem so, sondern weil ich sein will, was ich bin, und mich nicht beugen lasse. Wahrscheinlich.
(Schon bezeichnend, daß selbst da, wo ich Zweifel zeige, innere Schwierigkeiten und Not, jemand immer noch etwas zu kratzen findet und dran zu kratzen versucht.)
Ich habe ja keine lange Nase und werde so geschrieben wie ich mich schreibe. Ich bewunderte ja schon, „na super“, wieviel wollen Sie denn noch?
Sie sind echt ein Held, das toppt nur Peter Maffay, der ist 66 und hat jetzt eine 28-jährige eingetauscht gegen eine 40-jährige. Wenn man so das Alter betrachtet, aber er ist ja auch Millionär und wer weiß, wer weiß, Sie werden auch älter… mal unter uns Knaben gesagt.
übrigens, wenn die Frauen, die es angeht, keine Hervorhebung brauchen, hätten Sie das vielleicht ganz weglassen sollen, bevor Sie dadurch Ihre ernsten und wichtigen Überlegungen ins Lächerliche verzerrten.
Ich bin eigentlich so gar nicht aufs Kratzen ausgelegt. Aber so was stört immens.
@Pinoccio ff Warum stört Sie das? Es ist ein Ausdruck meiner Lebensliebe und auch Lebensdankbarkeit. Inwiefern verzerrt das etwas ins Lächerliche? Sie vergessen oder wollen nicht sehen, daß all meine Literatur imgrunde preisen will; ich bin, nach wie vor, vernarrt ins Leben. Das darf man nicht sagen?
Ich denke, daß hier Sie ein Problem haben, nicht ich, und es wäre an Ihnen, nicht an mir, es zu lösen. Jeder Leidenschaftsausdruck, egal, für was, ist es wert, erzählt zu werden; es sollte nur ein persönlicher sein, keiner der gelenkten Massengesellschaft. Oder möchten Sie mir den ausgleichenden Vorteil, daß mich Frauen – einige, selbstverständlich nicht alle – mögen, nicht gönnen? Ich habe so viel Scheiße am Bein, daß ich das kleinlich fände, einfach nur kleinbürgerlich. Interessant genug, daß sich Ihr Kommentar ausgerechnet auf dieses Detail bezieht, nicht aber auf den großen Zusammenhang, den ich im übrigen aufgerissen habe.
Eigentlich habe ich ja kein Problem (mehr) 🙂 Lach, vielleicht ist es ja nur für mich lächerlich.
Da ich anonym schreibe, verrate ich Ihnen was. Ich bin einige Jahre älter als Sie. Ich habe mich in der Jugend intensiv „ausgetobt“, was die Sexualität angeht, in späteren Jahren habe ich oft geliebt, wenn es dann immer nur eine Frau war, empfand ich das jedenfalls als schöner und irgendwie gleichberechtigter. So erinnere ich mich, dass ich mal in der Jugend mit zwei Frauen gleichzeitig Sex hatte, erschöpft einschlief, wieder aufwachte und die beiden Frauen waren immer noch bei der Sache. Soviel zu der Potenz eines Mannes.
Ich würde dieses Heißhunger auf Sexualität nie als „lieben“ bezeichnen.
Aber dankbar kann ich dem Leben in dieser Hinsicht auch sein
Ich kenne auch das Leben in saukalten Wohnungen.
Frauen brauchten da nie geheizte Öfen, wenn sie „es“ erleben wollten, uns wurde immer warm.
Insofern ist dass allein lächerlich, wenn Sie sich so als Hedonist verkaufen wollen.
In späteren Jahren lernte ich auch mehrfach Sexualität kennen, die was mit „lieben“ zu tun hat. Und lieben hat immer etwas mit gegenseitiger Achtung zu tun, aber ist auch weitaus mehr, während Sie so fast abwartend von „Frauen“ zu sprechen, als dienen Sie nur dem Ego. Entschuldigen Sie, mit sechzig ist das lächerlich.
Ich war Ende fünfzig, Anfang sechzig als ich meine letzte große „leidenschaftliche“ Liebe hatte. In diesem Alter ist nach meiner Ansicht die Potenz eines Mannes nicht mehr so groß, dass er mit mehreren Frauen Sex haben kann. Der geheizte Ofen ist da wohl eher Bedingung für eine erfolgreiche Wiederbelebung des Mannes.
Das ist eben auch lächerlich, da Sie ja von Frauen in Mehrzahl sprechen.
Insgesamt, was die Schilderung Ihrer depressiven Schaffensphasen angeht, was die politische Einschätzung angeht, stimme ich Ihnen teilnehmend zu, obwohl ich kein Fan Ihrer „Schreibe“ bin.
Aber ein Mensch, der in so einer Lage meint, jetzt mal mit einem Schlenker von seinen Frauen berichten zu müssen, entwertet doch den gesamten ernsten Text.
Soviel über Wirkung sollten Sie eigentlich als Schriftsteller wissen.
Entschuldigen Sie die Ausführlichkeit. Das alles soll kein Angriff sein, nur mein persönlicher Kommentar über einen Eindruck, den ein Text auf mich als eben einen alten Leser macht, der so einiges schon hinter sich hat.
Wenn es Ihnen hilft, schieben Sie es alles auf mein Alter, das nun ohne Frauen sehr schön ist und man auch genießen kann. Ich bin Witwer. Und es ist immer warm im Winter.
Er soll weniger klagen, der Dichter, sagen die einen. In die Brust werfen soll er sich aber auch nicht, so die anderen. Er soll seine Verwundungen nicht ständig wiederholen und die Stellen nicht so öffentlich lecken. Er soll von einer Frau begehrt werden, nicht von d e n Frauen. Er soll nicht so apodiktisch sein, kleinlaut aber auch nicht. Er soll endlich einsehen, dass sein Alter ihm Grenzen aufzeigt, weil man sich doch angemessen verhalten muss. Den Zahlen angemessen, dem sozialen Rang angemessen. Er soll nicht lächerlich sein, sondern lachen und Rückschläge aushalten. Irgendwie konsensfähiger werden. Und es genießen.
Ich spitze jetzt zu, klar. Aber man schafft keine künstlerische Arbeit, indem man sich sich moderiert und an die Erwartungen anderer angleicht.
Lieber Alban, vielleicht mal das hier noch vorweg, bevor ich wieder vermutet und meröiert werde:
Ich kenne Pinoccio nicht. Wie ich auch andere Anonyme nicht kenne. Und selbst wenn ich irgendwen kenne, weiß ich dennoch nicht, denn ich steh mit meinem Wort da. Zumeist. Eigentlich immer. Angemeldet: read An.
(Sybille aus Heidelberg sagte mal zu mir: Wer kennt schon wen!)
Deswegen noch das hier: Arschlöchern, Alban, sagt man: Auf Wiedersehen! Ganz generell. Auch zischen kann ich nicht. Wie soll das auch klingen?
nzüschn -Nein, tut mir leid, kein Talent.
Das war deine Frau- / Mann-Denke. Ich denke meistens gar nicht in Einteilung. Denke allenfalls: Du. Denke: Ich.
Und so hast du Frustvogel Goltz folgen lassen. Auch kein schönes Gesicht.
So. Eine Überleitung habe ich nicht, daher direkt, unter der Prämisse, dass keiner irgendetwas soll oder muss:
Wieso, wenn es dir geht, wie es dir geht, willst du noch Kommentare beantworten, die dir zum permanenten Kampf geworden sind? Wieso willst du noch jedes Mal in eine Form der Verteidigung gehen, die dich nur noch Energie kostet, obwohl es doch Trolle, anonyme Kommentatoren sind, die du von vornherein abqualifizierst weil sie sich nicht registriert haben oder sich gar mit ihrem bürgerlichen Namen melden? Wozu? Wenn dir jemand etwas sagen will, ist doch vielleicht auch sein Name scheiß egal. (Sicher sind immer wieder solche dabei, die, und das kann auch der Leser unterscheiden, eigentlich nichts sagen, nur kotzen. Klar!) Wenn nicht, solltest du diese anonyme Kommentarfunktion einfach nicht haben. Denn es ist ja auch ein Stück weit egal, ob ich jetzt mit diesem, meinem Namen kommentiere und du genau weißt, wer das schreibt. Dein Wort bleibt am Ende dein Wort. Du versucht gar nicht zu verstehen. Alles ist dir nur noch Massenkonformkonsumstruktur vs. Rückgrat. (Vielleicht auch nicht. Aber so steht es hier. Das ist das, was du an die Oberfläche gibst. Seit Monaten.)
Du schreibst, du hast keine Motivation zu dichten (kann ich verstehen, hatte ich auch schon einmal) oder ein Arbeitsjournal zu schreiben, willst aber weiterhin Kommentare beantworten.
Wieso?
Du hast Die Dschungel seit Jahren. Schreibst teils Privates ins Arbeitsjournal. Wie du in deinen vier Wänden hockst, ist ganz sicher auch noch mal nicht in Worte zu fassen. Ich war auch schon oft Rotz und Wasser. Im Dunkeln, hinterm Steuer. BASF-Lichter usw.
Was du hier vorgehalten bekommst ist ein Spiegel. Seien es böswillige Kommentare oder manchmal gar Menschen, die du kennst, oder auch nicht kennst, die dir etwas zum Thema geben. (Eine Möglichkeit wäre doch, sofern es möglich ist: Sich eine Auszeit von der Dschungel mit einem Menschen zu nehmen, der dir gut tut. Oder nimm das Angebot von dem Mann an, der dich einmal eingeladen hat zu ihm in den Schwarzwald zu kommen. Ich glaube es war der Schwarzwald. Ich weiß es nicht mehr genau. Oder geh´ Sanität leisten, wie du es tun wolltest. Sanität ist gut. Ist wichtig. Egal wo man sie leistet und für wen.)
Und so betonst du noch zum xten Mal deine Unbeugsamkeit, dein Rückgrat. Das liest sich tatsächlich immer ein wenig so als wärst du Bruce Willis / last man standing. Dass du Rückgrat hast und beweisen willst, glaube ich dir sofort. Keine Frage. Aber vielleicht bemerkst du manchmal nicht, dass du damit jedem, einfach jedem über den Mund fährst, der ebenso Rückgrat hat und aus seiner Situation spricht, sich dir oder einfach nur etwas mitteilt, wie du es doch gerade und zu jeder Zeit ebenso tust. Du willst so sehr verstanden und angenommen werden / sein, kannst selbiges aber nicht. Du sprichst anderen ab Situationen / Zustände, wie du sie erlebst / erlebt hast, nicht auch zu erleben / erlebt zu haben. Sie kennen Verzweiflung nicht. Nicht? Das kann nicht sein.
Nein, sie haben ja deinen Nachnamen nicht.
Jemandem vorzuwerfen, dass er korrupt ist, weil er Facebook nutzt, um mit Freunden zu kommunizieren oder Texte dort einzustellen, ist insofern arg, wenn man bedenkt, dass du Facebook ebenso nutzt. Gar in der Funktion die Dschungel auch dort anzuschließen damit man dein Weblog findet weil die meisten dorthin abgewandert sind, seien es ebenso Schriftsteller, Dichter, Künstler oder einfach nur Freunde und Leser, wer auch immer …
… vermute ich mal. Ich bin ja dort nicht angemeldet. Im Grunde finde ich alle Internetaustauschplattformen völlig uninteressant (Es sind halt platte Formen. Recht eindimensional.). Das macht mich zum Bruce Willis. Aber ich käme auch nie auf die Idee, es irgendwem vorzuwerfen, der dort angemeldet ist.
Freundschaften lässt du darüber zerbrechen. (Stimmt, die sind ja stets nur gutwillig. Nur die, die es nicht sind sagen einem die Meinung, oder so ähnlich: hast du mal verlauten lassen. Es schreiben hier viele nicht mehr. Warum? Alle kein Rückgrat? Ich denke nicht.) Weil Freunde dir sagen: Wenn´s dir scheiße geht mit einer Rezension, dann handle! Tu was! Nimm den Hörer in die Hand. Versuche den ans Telefon zu bekommen, der sie geschrieben hat.
Stattessen hast du alle Energie dafür verwendet, es breit in der Dschungel zu verlautbaren und durchzu“diskutieren(?)“, ohne dass es etwas geändert hätte. Im Grunde ist alles nur schlimmer geworden.
Du klagst zwar an, machst es durch die Dschungel publik, ist recht(!), hast aber in diesem Fall nicht gehandelt. Hier in diesem AJ bedenkst du deine Situation indem du sie in Relation zum derzeitigen Welt-Geschehen setzt. Dichtung, Misserfolg und Krieg. Mmh… Bedenke sie doch einfach mal im Austausch mit einem Gegenüber. Finde ich immer am stärksten. Denn auch das ist eine Welt. Zwei. Das macht sie aus! (Ich meine natürlich nicht mich. Hab´ auch gerade eine otits media.)
Alles, wie nennst du es immer?, Diffamierung, Diffamierung (bei dem Wort muss ich immer an Verbeulung denken), üble Nachrede usw. usf..
Ich stecke nicht in deiner Haut, Alban, kenne diesen „Betrieb“ nicht, kenne aber andere. Und so weiß ich: Es geht dir, wie es dir geht! Auch daran habe ich keinen Zweifel. Kann man ja lesen. Sieht man auch auf jedem Bild. Es steht dir mittlerweile ins Gesicht geschrieben, dass es dir nicht gut geht.
Aber noch so gut wie alles von dir: ist verlegt worden, wird hier und dort wahrgenommen. Wird rezensiert (ob schlecht, ob gut, zufriedenstellend: ist dein persönliche Reaktion darauf, wie auf deinen Text auch der Rezensent reagiert). Gehören denn diese Verlage nicht zum Betrieb? Doch auch, oder?!
Und alles Verlage, Menschen, die sich gesagt haben: Ja, mach´ ich! Nicht wenige! (Da oben hängen sie deine Werke.)
Deine Lesungsterminleiste. Wahnsinn! Recht lang! Und sie geht nur bis 01. Februar bisher. Sehe ich bei keinem anderen. Da gibt’s ein paar, die vorlesen, vorlesen sollten weil sie schreiben, schreiben können.
Das es bitter ist von dieser Arbeit nicht leben zu können, das brauchen wir nicht zu diskutieren. Und auch nicht, dass es Arbeit ist.
Was hast du denn gedacht? (Aber vielleicht denke ich auch zu klein. Nicht in deinen Dimensionen.)
Die Welt, der Betrieb ist gar nicht so bösartig zu dir. Es kommt dir so vor, weil es eben hier und dort Arschlöcher gibt. Zusammengenommen sind das schon viele. Leider potenziert man das Negative um einiges mehr als so manche gute Erfahrung oder Zusage. Psychowaagschale eben. Oft sehr abhängig davon, wie es einem privat gerade geht. Bin ich zurzeit der glücklichste Mensch weil es da noch einen anderen Menschen gibt, der ja gesagt hat, dann bin ich vielleicht produktiver Krawall. Einfach Aktion.
Und der Ofen. Die Kohle. Echt egal. Der Unhold. Die Unholdin. Das Roleplay. 15, 18, 33, 60, 113: Das Alter. Die Potenz.
Ist doch am Ende nicht das, was wichtig ist, wenn man liebt. Aber bis dahin darf doch jeder in seinen vier Wänden tun und lassen, was er / sie will. Selbstverständlich. Aber ja!
Weniger schön ist: Frauen haben mich immer entschädigt.
Würde ich nie sagen. Ich würde sagen: Du tust mir gut. Oder: Hey, ich wachse gerade mit dir. Weitermachen!
Nur die Liebe macht nackig (oder der Schmerz oder die Angst). Dann ist man ohne jede Fassung sozusagen.
Hallo? (allein das Fragezeichen ist genial)
Das Wort ist ein ganzer Aufriss: H a l l o
Liebe read An, da steht neben vielem Wahren so viel Unfug, den Du freilich aus Unkenntnis schreibst, in Deinem langen Text, daß ich gar nicht auf ihn eingehen mag. Ärgerlich ist nur die Facebook-Einlassung; aber auch zu ihr will ich nichts sagen, weil ich das schon so oft getan habe, daß es mir zum Hals raushängt.
Wir sprechen uns in fünfunddreißig Jahren wieder. Das werde ich schaffen, da ich bekanntlich 124 werden will. (Noch nicht mal Halbzeit, – das ist ein prima Gefühl.)
(Und jetzt wieder ans Werk. Dazu der neue Jarrett aus dem Frühsommer letzten Jahres; die CD habe ich >>>> heute morgen verlinkt.)
@phyllis: Es ist so:: Wenn jemand Macht hat, sagen wir: Star-Ruhm, wird ihm (und ihr) nachgesehen, ja es wird begeistert beklatscht, was man denen, die sie nicht haben, übelnimmt. Denn sie sollen sich nicht erdreisten, den Kopf aus der Menge zu strecken. Geduckte wollen Geduckte; an der Macht aber haben sie illusorisch durch den Jubel teil, den sie ihr, den Stars zum Beispiel, zuteil werden lassen.
Größe soll geschenkt sein – durch Mächtige verliehen. Ist sie nämlich etwas, das sich nur so erreichen läßt, ist man selbst von jeder Anstrengung entbunden. Die sich da dennoch anstrengen, stören die, wie Thomas Mann einmal zum ersten Aufzug der Walküre schrieb, Kuhstallwärme („der Musik“, schrieb er; es läßt sich das Wort aber ebenso gut auf soziale Befindlichkeiten anwenden).
„Fällt“ allerdings ein Star, wird man noch nachtreten. Dies gehört zur selben (Psycho-)Logik
124. Das schaffst du. Gut, Facebook, ich bin dort nicht. Lassen wir das. Und es kann mir egal sein, was ihr da alle treibt. Ist es ja auch. Sonst wäre ich dort.
Ich will mit dem Text nichts anderes sagen als das: Jeder hat seine eigene Haut. Wie es für dich ist, ist es für den Anderen, der ebenso versucht es in Worten mitzuteilen.
Wieso sollte ich nicht auch Kenntnis haben? Ich habe doch auch Erfahrungen gemacht. Ich muss doch nicht die einzelnen Verlage kennen oder die, die in ihnen arbeiten. Ich kenne doch den Menschen, Alban. Und wie er sein kann. Das reicht mir völlig. Ich weiß wie Betriebe funktionieren. Machtstrukturen trifft man überall an. Und natürlich kenne ich sie, wenn auch aus anderen Kontexten. Ich weiß, wie sehr einen das kaputt machen kann. Es soll ja auch jeder für sich einstehen. Für (s)ein Werk oder eine Sache.
Wieso versteht das keiner? Hast du mal gefragt. Du willst dich nicht ständig wiederholen müssen.
Ja klar, wer will das?! Denkt sich aber vielleicht auch der Andere in dem Moment. Letztlich ist es doch so, wie ich am Ende geschrieben habe. Wir sprechen, dichten, agieren stets aus unserem eigenen Kontext, mit unserem derzeitigen Gefühl. Als der Mensch, der wir gerade sind. Geht es mir schlecht, nehme ich Gewaltstrukturen, die zu jeder Zeit um mich sind, umso massiver wahr (So abhängig sind wir.).
Das tust auch du. Tut jeder. Du aber reißt sie dir regelrecht ins Herz rein. Warum? Weil du nicht anders kannst. Darin bist du Mensch. Der, der du bist. Ich kenne das. Habe das auch schon gemacht.
Es ist nur sehr schade, dass du das in dieser Rage nicht auch beim Anderen erkennst.
Denn was dir Unfug ist, ist keiner für mich! Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Das Album habe ich selbst.
@read An *zustimm*
„Jeder hat seine eigene Haut.“ Jetzt backen wir die ganz kleinen Brötchen, gell? Am Ende ist’s auch wurscht, ob jemand Beethoven war oder Herr Nochwas vonner nächsten Ecke. Allet eens. Prima. Und wie süß Du mit dem einen Fuß aufstampfst: „Das Album habe ich selbst.“ Und holio hält den Stiefel des andren, damit Du nicht umkippst.
Lustig.
Alban, es tut mir leid, dass du so reagierst.
Was das mit kleinen Brötchen zu tun hat? Ich weiß es nicht. Ich weiß gerade gar nicht was ich dir antworten soll. Und natürlich hat jeder nur seine Haut! Was denn auch sonst!
Das mit dem Album verstehe ich auch nicht. Damit wollte ich nichts sagen. Nur dass ich es habe.
Und vielleicht hätte ich meinen ganzen Text abkürzen können, indem ich dir das hier schreibe:
Was dir hier zurückgegeben wird ist die Wahrnehmung einer Diskrepanz. Viele sehen: Da ist durchaus Erfolg. Da ist ein Buch. Da sind Rezensionen. Sind Lesungen. Dem entgegensteht: Deine Wahrnehmung. Die des steten Misserfolgs.
Du liegst nicht am Boden. Dein Werk auch nicht. Du fühlst dich nur so.
Du rodelst voll in den schwarzen Schneeball Depression rein. Wenn du nicht gar schon in ihr bist. Ich weiß es nicht. Das kannst nur du beantworten.
Und ich bin nicht gekommen dich zu verletzen oder in der Mitte rumzufurchen. Wirklich nicht! Dafür ist das Leben tatsächlich zu kurz. Aber ich kann lesen wie du es schaffst mich als Menschen offenbar ernstzunehmen.
Deswegen hast du ja auch mal meine Dichtung befördert. Weil da nix steht. Nur mein Hirn. Ist in Ordnung! Den Löffel kann ich abgeben.