Paul Reichenbachs Donnerstag, der 28.September 2006. Er will in die Fremde.

Ich war gerade am Schreibtisch wieder einmal eingenickt – schrecklich diese Müdigkeit!!- , da klingelte das Telefon. In der Leitung war unser Sohn, der heute sein Examen hinter sich gebracht hatte. Mit Bravour. Meine Schläfrigkeit war wie verflogen. Und stolz auf ihn, rief ich meine Frau an, um ihr mitzuteilen, was sie schon wußte. Beide, sie und ich, glänzten vor Freude, hätte man uns sehen können, wie Speckschwarten. Er will, bevor er in den Job geht, sofern er einen kriegt, einige Monate nach Australien. Der die Welt bereist wird nicht dümmer, pflegte mein Großvater zu sagen, wenn er in die nahegelegene Kreisstadt aufbrechen wollte, um alte Freunde zu besuchen. Von einer Fahrt zu seinen Kumpels, es sind Musikkameraden, korrigierte er immer, kam er im Holzanzug zurück. Da war ich 16 und der Tod begegnete mir zum erstenmal. Wie komme ich denn jetzt auf dieses Thema ? Der Junge hat sein Examen, er will nach Australien für gewisse Zeit und er wird eine Anstellung finden. Mehr kann man nicht verlangen. Da liegen Gedanken an tote Großväter und ans Sterben eigentlich fern. Vorhin sagte sie zu mir, er wird nach Australien fliegen, hoffentlich passiert nichts und er kommt uns gesund wieder…

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