Seelische und körperliche Gewalt.

Wäre jene nicht immer noch für geringer erachtet als diese, käme es oft erst gar nicht zu dieser. Doch gilt einer Kultur, die ihre Machtmittel von direkter Aueinandersetzung in die indirekte sublimiert, aber um so schärfer gewaltsam ausgeformt hat, körperliche Gewalt als Zivilisationsbruch – und zwar ganz gleich, ob, wie es der Fall ist, eine anwendbare – legitimierte – seelische Gewalt sehr viel brutaler in ihren Auswirkungen ist, als die körperliche es im allgemeinen noch sein kann. Dem geht parallel eine objektiv-konkrete Unfaßbarkeit seelischer Gewalt, nämlich was sie s c h o n und was sie noch nicht sei. Sämtliche Formen sowohl ökonomischer als auch moralischer Manipulationen gehören in dieses ungefähre, prinzipiell nicht justiziable Feld.

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