Eine Abwehrform angstbesetzter Charactere, der psychoanalytisch „Herabsetzung“ genannten Dynamik ähnlich oder gleich. Man fühlt sich bedroht von etwas (das Weltbild bedroht oder das Ich bedroht durch Erkenntnis, das gewohnte Alltagsleben bedroht usw.) und reduziert den Gegner, der durchaus ein hinausprojizierter Innerer sein kann, gegenüber anderen: „Ich weiß, wie die Welt ist“ ist so ein Satz. Er suggeriert, daß man Welt überschaue, als gehörte man gar nicht zu ihr, sondern sähe in sie wie in ein Versuchslabor. Schon bildlich steht man dann drüber.
Wer aber siegen will, muß – erhöhen.
(CCCCV).
[Die Bedrohung kann auch in einem Liebesobjekt repräsentiert sein. Dann ist sie gleichsam doppelt nahe und das objektive Ergebnis fast immer Versagung. Übrigens ist dies einer der Gründe für religiöse Askese. Ein andrer ist Selbsthaß. Der nächste – Schuldgefühl, das stets mit Selbsthaß verhakt ist.]