An Delf Schmidt, den geliebten Lektor.

(…) Unterm Strich ist es zum Verzweifeln: Gerade das, was mich und meine Literatur ausmacht und was Frauen eigentlich anzieht – Präsenz und Intensität -, ist es, was sie dann Abstand nehmen näßt*. Lieber was Lauwarmes, als daß man sich die Finger verbrennt.

Donnerstag in einer Woche fahr ich zu Ix nach Ypsilon und besuche Zet, der sich in den Kopf gesetzt hat, mich editorisch dort hinzubringen – egal, welche (moralischen) Vorurteile es da gibt, egal, daß S. schon gescheitert ist. Wir werden sehen. Ansonsten nehme ich gerade den Kontakt zu Dielmann wieder auf. ARGO wird in der Rohfassung spätestens im Oktober fertig sein; dann brauch ich zur Überarbeitung höchstens noch ein Jahr. Da muß ich unbedingt editorisch vorplanen.

Liebesgedichte hab ich geschrieben. Aber, nun ja, alles irgendwie vergeblich. Außerdem macht es mich rasend, daß ich – weil ich wegen der Wiederannäherung an X auf den Treuetrip ging – seit fast sieben Monaten erotisch völlig abstinent bin. Das Testosteron schäumt, ich habe aber zugleich einen Ekel vor Substitutionsvögeleien – so nannte ich das vor ein paar Tagen.

Das war’s in kürze. Der Deine.

[*) D i e s e n Verschreiber laß ich stehen!]