Diese drei zusammen. Gleichzeitig.
Sich das ständig vergegenwärtigen. Es ist an Literatur, über diese Simultanitäten im Wortsinn ein Buch zu führen. Sie die Leser (und sie sich selbst, als “ihren” Autor) sinnlich erfahren zu lassen.
[Das macht die meisten Romane so öde, daß sie sich immer nur auf e i n e s beziehen können und nicht möglichst v i e l e gleichzeitige Wirklichkeiten in ihr poetisches Kalkül einbeziehen. Daß sie die Spanne von zärtlicher Liebe über empirische wie hypothetische Realitätsbildung bis zur aggressivsten Gewalt nicht ausmessen wollen. Nicht Formen entwickeln wollen oder können, die das vermögen, sondern am narrrativen Realismus kleben, der für sowas völlig unfähig ist. Es soll auch nicht angeschaut werden, was alles n o c h dazwischen – und z u g l e i c h – ist. Auch die großen Leidenschafts-Geschichten erleben sich vor einem Hintergrund, der eigentlich Gleichgrund ist und deshalb so auch dargestellt werden muß. Darum u.a. die Hereinnahme des neuen Krieges, eines Krieges weltweit vernetzter Partisanen-Organisationen gegen clausewitzsche Heere, in den kybernetischen Erzählraum der Anderswelt-Bücher. Und deshalb DIE DSCHUNGEL zugleich und Reflektionen über Vaterschaft und Träume. Bereits THETIS ist a u c h eine Mitschrift der Jugoslawien-Katastrophe gewesen.]
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[Bild Mitte: dpa. Bild rechts: ap.]
Wunschträume Wie gern würde ich mit einem Enkel so kuscheln , wie A.N.Herbst mit seinem Sohn. Schon lange sind meine beiden Kinder aus dem Haus, doch es stellen sich keine Enkel ein und werden wohl auch nicht mehr kommen. Geblieben ist mir statt menschlicher Nähe ein Logbuch. Manchmal komme ich mir vor wie ein Voiyeur.Was hindert uns, miteinander zusprechen und uns zu berühren ? Zuviel Nähe ?
Wie Sie wissen, schließt der kybernetische Raum die körperliche Nähe aus. Bits und Bytes erfüllen, um mit synopsis zu sprechen, das Bedürfnis nach Transzendenz. Allenfalls. (Aber ich zweifle auch da.)
[Wir können hier nur versuchen, unser Leben, unsere Gedanken, unsere Gefühle und unseren verzweifelten Hochmut zu einem guten Roman zu machen, der in anderen, in Lesern, vielleicht besser lebt als in uns.]