Es währte kaum Minuten, nur die Kameras, durch deren Augen wir blickten, dehnten auf Stunden die Momente, eine Iris sah uns aus Hunderten an, bevor sie, wie das Wachs zerschmilzt vom Feuer [1], am Objektiv zerfloß, direkt darangeklatscht, zweihundert/dreihundert Quallenbabies aus den Höhlen gespritzt, sie hatten längst hinausfliehen wollen, doch der gallertige Glaskörper umschlang sie zu fest, damit sie die Trümmerhaufen der Stadt, und die grause Verwüstung [2], weiter und immer weiter noch sahen, dann war es aus. Zähne prasselten in eine Ecke, den Schmerz als Fetzchen Mundfleischs an ihnen noch dran. Von Zähnen, die, Schwärme weichzielgerichteter Wespenschrapnells, bis köpfehoch aus den Trümmern sirrten oder, gefährlicher noch, weil nicht sichtbar, als Einzelgeschosse, als kleine, intelligente Torpedos, wurden ganze Rücken, die noch flohen, zerfetzt. Kaum eine Handvoll knallte ins Objektiv, das zersprang. Für Sekunden das Bild völlig schwarz, die Kamera, lasen wir später, umgestürzt und mit dem Journalisten gefallen, zu den andren gefallen in den riesigen Schützengraben, zu dem die Gegend sich auftat, als ihr der Grund in die Tunnel sackte, durch die nun lange kein Zug mehr fuhr.
1: Psalm 68
2: Ilias 24, 245
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