Thomas Bernhard, sagte Eigner vorgestern nacht, habe einen einzigen Roman geschrieben, Buch für Buch. Deshalb sei er, streng genommen, k e i n großer Schriftsteller. Ihm fehle die innere Spanne: Von Bovary nach Salammbô.
Allan Pettersson hat, denke ich, eine einzige Sinfonie geschrieben, Partitur für Partitur. Und die mögliche Spanne hineinkomponiert. Paulus Böhmer schreibt seit Jahren ein einziges Gedicht: Kaddish.
Gilt für die Prosa etwas anderes als für die Sinfonik, als für die Lyrik? Wie wäre das, immer wieder eine einzige Oper zu schreiben? Lächerlicher Gedanke. Lächerlich für den Roman, nicht für das Gedicht.
[Bei „Grenzgänge Steine“ von Robert HP Platz, einer der schönsten GegenwartsMusiken, die ich kenne.]